Haus Pennekamp

Haus Pennekamp, auch Penekamp oder Peenekamp, ist ein ehemaliges adeliges Lehnsgut in Isselburg-Anholt, das noch heute als privates Wohngebäude genutzt wird. Es steht als Baudenkmal unter Schutz.

Ansicht von der Straße
Ansicht vom Tor

Geschichte und Beschreibung

Das Gut wurde 1497 im Besitz einer Familie von Meverden urkundlich erwähnt.[1][2] In einem Lehnsbuch aus dem Jahr 1533 wird Haus Pennekamp neben dem Haus Hardenberg als weiteres adeliges Gut der Herrschaft Anholt genannt.[3] Im 17. Jahrhundert soll es einer Familie von Basten gehört haben.[4][5] 1774 erwarb es Ludwig zu Salm-Salm. Fortan befand sich das Gut im Besitz der Fürsten zu Salm-Salm, danach besaß es der salm-salm’sche Hofrat Peter Franz Noël. Als dessen Sohn, der salm-salm’sche Geheimrat Jeremias Gottfried von Noël, gestorben war, stand es 1835 als Rittergut erneut zum Verkauf.[6] Im 19. Jahrhundert lebten dort Angehörige des westfälischen Adelsgeschlechts von Beesten.[7]

Das von parkartigem Waldgelände umgebene Haupthaus ist ein zweigeschossiger Rechteckbau aus rotem Backstein mit Stufengiebel an den Schmalseiten. Das Satteldach ist mit Schiefer gedeckt. Ein Sandstein am linken Giebel nennt in arabischen Ziffern das Jahr 1565 und markiert den Wiederaufbau des Gebäudes als Herrenhaus. Wohl im späten 18. Jahrhundert wurden die Fenster barock verändert und vergrößert. Die Trauffassade zeigt drei Achsen mit Rechteckfenstern und hölzernen Fensterfaschen. In der Mittelachse weist sie eine Doppeltür mit Oberlicht auf, welches von profiliertem, weißgestrichenem Gewände gerahmt ist. Die Giebelseiten, über die mittig einst wohl Kamine verliefen, zeigen je Geschoss zwei Fenster. Die Umbauten des 18. Jahrhunderts weisen Merkmale niederländischer Architektur auf: Über den Fenstern, die als Schiebefenster ausgebildet waren, wurden scheitrechte Entlastungsbögen eingebaut. Die Fenstergewände der Rückseite wurden in Backstein neu ausgeführt.[8] Ab 1988 fanden Restaurierungsarbeiten statt.

Literatur

  • Georg Dehio (Hrsg.): Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Neuauflage, Nordrhein-Westfalen, Teil 2: Westfalen. Darmstadt 1969, S. 18.
  • Britta Spies: Haus Peenekamp, Anholt. In: Ulrike Frede (Hrsg.): Schlösser & Kastelen. Leben in historischen Adelssitzen im deutsch-niederländischen Raum. 1. Auflage, Tecklenborg, Steinfurt 2008, ISBN 978-3-9391-7239-0, S. 268–279.
  • Haus Pennekamp, Objektdatenblatt im Portal westfalen-adelssitze.de
  • Peenekamp, Objektdatenblatt im Portal alleburgen.de

Einzelnachweise

  1. Hermann Beeke: Die Rauschenburg. Eine Reise durch die Geschichte des Münsterlandes (= Heimatbuch Gescher, Band 20). Gescher 2018, S. 23 (PDF)
  2. Vgl. auch: Stammtafel der Neuhoff genannt Ley. In: Anton Fahne: Die Herren und Freiherren von Hövel nebst Genealogien der Familien, aus denen sie ihre Frauen genommen. Band 1, 1. und 2. Abteilung: Geschichte der verschiedenen Herren von Hövel und von 100 Rheinischen, Westphälischen, Niederländischen und anderen hervorragenden Geschlechtern. J. A. Heberle (H. Lempertz), Köln 1860, S. 125 (Google Books)
  3. Josef Tinnefeld: Die Herrschaft Anholt. Ihre Geschichte und Verwaltung bis zu ihrem Übergange an die Fürsten zu Salm. In: Georg Erler (Hrsg.): Beiträge für die Geschichte Niedersachsens und Westfalens. Heft 38, August Lax, Hildesheim 1913, S. 45 (PDF)
  4. Anna Lindenberg: Familien im Grenzland. In: Unser Bocholt. Jahrgang 1962, Heft 4, S. 20
  5. Geschlecht Van Basten, Artikel im Portal vicarie.org, abgerufen am 20. Januar 2022
  6. Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf. Oeffentlicher Anzeiger, Nr. 33 vom 9. Mai 1835, S. 132 (Google Books)
  7. Theodor Friedrich Hubert M. von Beesten, genealogisches Datenblatt im Portal geneagraphie.com, abgerufen am 20. Januar 2022
  8. Haus Penekamp. In: Denkmalliste der Stadt Isselburg (Stand: 3. März 2016), S. 3, Nr. 12 (PDF)

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