Haus Landhausstraße 4

Das Haus Landhausstraße 4 (auch Die drei Goldenen Römer[1]) ist ein Rokokohaus in der Altstadt von Dresden.

Landhausstraße 4 rechts neben dem British Hotel (2011)
Haus Landhausstraße 4 (um 1900)

Geschichte

Am 24. März 1763 wurde das im Siebenjährigen Krieg abgebrannte Haus (erbaut durch den Architekten Andreas Adam) an der damals noch Pirnaische Gasse genannten Straße von dem Weinhändler Gottlob Julius Grumpelt gekauft. 1763 entstand entweder ein Neubau oder ein restaurierter Altbau.[2] Das während der Luftangriffe auf Dresden im Zweiten Weltkrieg zerstörte Haus, die Ruine wurde im Rahmen der Enttrümmerung des Neumarktes Mitte der 1950er Jahre beräumt, wurde zwischen 2009 und 2011 originalgetreu rekonstruiert.[3]

Beschreibung

Das fünfgeschossige Gebäude hat eine Fassade, die drei Fensterachsen breit ist. Cornelius Gurlitt beschreibt den Dekor über den schlichten Fenstern als „reiche, lebhaft bewegte Rococokartuschen“,[4] während der Kunsthistoriker Stefan Hertzig das aufwändige Rokokodekor wie folgt beschreibt: „Aus zahlreichen Rocaillen geformte, wellenartige Gebilde schwangen sich an den äußeren Fenstern jeweils nach rechts und links liefen seitlich der Stürze in kurzen Formen aus. Die mittleren Fenster bekrönten hingegen zweiteilige herzförmige Strukturen, die nach oben gipfelten und seitlich der Gewände in kleinen Weinlaub- und Blumenranken endeten.“[2]. Das Gebäude sei daher „ein recht ungewöhnlicher Bau“,[2] weil nicht die strenge Lisenengliederung verwendet wurde, sondern das Rokokodekor frei über den Fenstern des Obergeschosses angebracht wurde, wobei dieses auch an ein Orthogonalraster gebunden war.[2] HErtzig sieht die kunstgeschichtliche Bedeutung in der Verwendung des Rokokodekors des Hauses mit einer stilistische Verwandtschaft zum Köhlerschen Haus oder zum Portal des Hackelschen Hauses in der Königstraße 13.[2]

Literatur

Commons: Landhausstraße 4 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Johann Christian Hasche: Umständliche Beschreibung Dresdens mit allen seinen äußern und innern Merkwürdigkeiten historisch und architektonisch, Band 1, Leipzig 1781, S. 351: „seit dem Jahre 1797 heißt das Haus Die drey Römer“ (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  2. Stefan Hertzig: Das Dresdner Bürgerhaus des Spätbarock 1738–1790. Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden e. V., Dresden 2007, ISBN 3-9807739-4-9, S. 168.
  3. Stefan Hertzig: Das barocke Dresden. Michael Imhof Verlag, 2012 ISBN 978-3-86568-833-0, S. 282, S. 284 mit Abb. 238 [Landhausstraße 4].
  4. Cornelius Gurlitt: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. Band 23: Stadt Dresden, Teil 2. In Commission bei C. C. Meinhold & Söhne, Dresden 1903, S. 728 (online).

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