Haslau-Maria Ellend

Haslau-Maria Ellend ist eine Gemeinde mit 1995 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Bruck an der Leitha in Niederösterreich. Sie entstand 1969 durch den Zusammenschluss der Kommunen Maria Ellend und Haslau an der Donau.[1] Maria Ellend ist ein alter Marien-Wallfahrtsort mit einer Lourdesgrotte.

Panorama der Donau östlich von Wien, im Vordergrund Haslau, links dahinter Maria Ellend.
Haslau-Maria Ellend
WappenÖsterreichkarte
Wappen von Haslau-Maria Ellend
Haslau-Maria Ellend (Österreich)
Haslau-Maria Ellend (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Bruck an der Leitha
Kfz-Kennzeichen: BL
Hauptort: Haslau an der Donau
Fläche: 24,85 km²
Koordinaten: 48° 7′ N, 16° 41′ O
Höhe: 186 m ü. A.
Einwohner: 1.995 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 80 Einw. pro km²
Postleitzahl: 2402
Vorwahl: 02232
Gemeindekennziffer: 3 07 11
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Maria Ellend, Wiener Straße 11
2402 Haslau-Maria Ellend
Website: www.haslau-mariaellend.gv.at
Politik
Bürgermeister: Jürgen Preselmaier (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(19 Mitglieder)
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Haslau-Maria Ellend im Bezirk Bruck an der Leitha
Lage der Gemeinde Haslau-Maria Ellend im Bezirk Bruck an der Leitha (anklickbare Karte)
Lage der Gemeinde Haslau-Maria Ellend im Bezirk Bruck an der Leitha (anklickbare Karte)
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Das Gemeindeamt von Haslau-Maria Ellend
Das Gemeindeamt von Haslau-Maria Ellend
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geografie

Haslau-Maria Ellend liegt an der Donau im Industrieviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Gemeinde umfasst 24,85 Quadratkilometer. Jeweils über vierzig Prozent der Fläche sind bewaldet und landwirtschaftlich genutzt. Fast sieben Prozent entfallen auf die Donau.[2]

Gemeindegliederung

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Das Gemeindegebiet umfasst folgende zwei Ortschaften (in Klammern Einwohner Stand 1. Jänner 2023[3]):

  • Haslau an der Donau (927)
  • Maria Ellend (1068)

Nachbargemeinden

Mannsdorf (Gänserndorf) Orth an der Donau (Gänserndorf)
Fischamend Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Scharndorf
Enzersdorf an der Fischa Göttlesbrunn-Arbesthal

Geschichte

Eine Sage aus dem 14. Jahrhundert berichtet über die Entstehung des Ortsnamens: Spielende Kinder entdeckten an den Ufern der Donau eine Marienstatue, die scheinbar gegen den Strom zu schwimmen schien. Die Stelle wurde „Maria Anlandt“ genannt, daraus entwickelte sich im Laufe der Zeit „Maria Alland“ und schließlich „Maria Ellend“.

Im Altertum war das Gebiet Teil der römischen Provinz Pannonien. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte um 1080 unter dem Namen „Haselawa“[1], vom 12. bis 14. Jahrhundert wurde der Ort durch das Rittergeschlecht von Haslau bestimmt und damit auch Standort einer Burg. In dieser Zeit war der Ort ein Lehen von Orth an der Donau, beziehungsweise Petronell. Nach den Türkenkriegen 1529 und 1683 war der Ort stark entvölkert und wurde in der Folge von Kroaten besiedelt, weshalb landläufig der Ortsname Kroatisch-Haslau verwendet wurde.

Im 18. Jahrhundert kam es zu einem Erdrutsch, bei dem die nördliche Zeile des ehemaligen Straßendorfes abstürzte.

1770–1772 wurde die Wallfahrtskirche durch Franz Josef Gabriel von Abensperg und Traun erbaut und der Ort seither Maria Ellend genannt. 1906–1914 erfolgte die Erbauung der Wallfahrtsanlage und Lourdesgrotte gegenüber der Wallfahrtskirche. Für einen Anstieg der Wallfahrerzahlen sorgte die Eröffnung der Bahnstation im selben Jahr. Seit 1929 wird die Pfarre und die Wallfahrt durch die Missionare von der Heiligen Familie betreut.

Nach dem Zusammenbruch der Donaumonarchie 1918 strebte die Bevölkerung den ursprünglichen Ortsnamen Haslau an.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Haslau/Maria Ellend Opfer von einigen Bombenangriffen und 1945 von der Roten Armee besetzt.

1969 wurden die beiden Orte schließlich zu einer Gemeinde zusammengelegt.[1]

Einwohnerentwicklung

Das Wachstum der Bevölkerungszahl in den letzten Jahrzehnten beruht auf einer starken Zuwanderung. Seit 1991 ist auch die Geburtenbilanz positiv.[4]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Fischerkirche

Wirtschaft und Infrastruktur

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 50, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 36. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 605. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 47,56 Prozent. Arbeitslose gab es am Ort im Jahresdurchschnitt 2003 20.

Öffentliche Einrichtungen

In beiden Ortsteile befindet sich je ein Kindergarten[5] und in Haslau zusätzlich eine Volksschule.[6]

Verkehr

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat mit 19 Mitgliedern erhielt bei der Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 folgende Verteilung: 14 ÖVP, 5 SPÖ.[7]

Persönlichkeiten

Bürgermeister

  • 1924–1938 Johann Zeyer
  • 1945–? Johann Zeyer (ÖVP)
  •  ?–1993 Franz Geistler (SPÖ)
  • 1993–2009 Helmut Fritz (SPÖ)[8]
  • 2009–2015 Elisabeth Scherz (SPÖ)
  • seit 2015 Jürgen Preselmaier (ÖVP)[9]

Söhne und Töchter der Gemeinde

Personen mit Bezug zur Gemeinde

  • Adolf Tuma (* 1956), Lithograf und Briefmarkengestalter, lebt in Maria Ellend

Literatur

  • Herbert Kugler: Haslau/Donau-Maria Ellend in alter Zeit. Ortschronik, Gemeinde Haslau-Maria Ellend, 1998.
Commons: Haslau-Maria Ellend – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gemeinde Haslau-Maria Ellend: Geschichte von Haslau/Maria Ellend. In: www.haslau-mariaellend.gv.at. Abgerufen am 12. Juli 2018.
  2. Ein Blick auf die Gemeinde Haslau-Maria Ellend, Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 12. Oktober 2020.
  3. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  4. Ein Blick auf die Gemeinde Haslau-Maria Ellend, Bevölkerungsentwicklung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 12. Oktober 2020.
  5. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 5. Oktober 2020.
  6. Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 30. September 2020.
  7. Land Niederösterreich – Gemeinderatswahl 2020. Abgerufen am 12. Oktober 2020.
  8. Gemeinde Haslau/Maria Ellend: Eine Ära geht zu Ende. Abgerufen am 22. November 2017.
  9. Haslau-Maria Ellend. Abgerufen am 12. Oktober 2020 (österreichisches Deutsch).
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