Haselbach (Niederbayern)
Haselbach ist eine Gemeinde und ein Pfarrdorf im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 0′ N, 12° 42′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Niederbayern | |
Landkreis: | Straubing-Bogen | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Mitterfels | |
Höhe: | 428 m ü. NHN | |
Fläche: | 18,43 km2 | |
Einwohner: | 1947 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 106 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 94354 | |
Vorwahl: | 09961 | |
Kfz-Kennzeichen: | SR, BOG, MAL | |
Gemeindeschlüssel: | 09 2 78 134 | |
Gemeindegliederung: | 50 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Straubinger Str. 19 94354 Haselbach | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Simon Haas[2] (FWG) | |
Lage der Gemeinde Haselbach im Landkreis Straubing-Bogen | ||
Geografie
Haselbach liegt in der Region Donau-Wald.
Gemeindegliederung
Es gibt 50 Gemeindeteile:[3][4][5]
- Auried
- Bayerischbühl
- Bruckhof
- Buchhof
- Bumhofen
- Dammersdorf
- Dietersdorf
- Dürrmaul
- Edt
- Einstück
- Exlarn
- Felling
- Frommried
- Gonnersdorf
- Großaich
- Haidbühl
- Hamberg
- Haselbach
- Höfling
- Hofstetten
- Höllberg
- Höllgrub
- Höllhaus
- Kapflhof
- Kleineich
- Leimbühl
- Leimbühlholz
- Meisenthal
- Oberwiesing
- Pfarrholz
- Reiben
- Reihnbachholz
- Rogendorf
- Rosenhof
- Roßhaupten
- Rothhäusl
- Schindlfurth
- Schmelling
- Schwarzendachsberg
- Schwarzenstein
- Steckenhof
- Thurasdorf
- Tiefenbach
- Unterholzen
- Unterwiesing
- Uttendorf
- Weißendachsberg
- Wenamühl
- Zachersdorf
- Ziermühl
Historisch gab es bis in die 1980er den Gemeindeteil Rosenholz.[6][7]
Es gibt die Gemarkungen Dachsberg und Haselbach.[8]
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Der Ort ist in den Traditionsbüchern von Kloster Oberalteich aus ca. 1100 als Hasalbach ersturkundlich genannt. Es liegt althochdeutsch hasal (Haselstaude) zugrunde.
Haselbach gehörte zum Rentamt Straubing und zum Landgericht Mitterfels des Kurfürstentums Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Eingemeindungen
Der Weiler Dietersdorf wurde 1966 von der damaligen Gemeinde Irschenbach nach Haselbach umgegliedert.[9] Am 1. Januar 1971 wurde die Gemeinde Dachsberg vollständig eingemeindet.[10]
Einwohnerentwicklung
Im Zeitraum 1988 bis 2020 wuchs die Gemeinde von 1244 auf 1904 um 660 Einwohner bzw. um 53 %.
- 1961: 907 Einwohner
- 1970: 1150 Einwohner
- 1987: 1222 Einwohner
- 1991: 1330 Einwohner
- 1995: 1474 Einwohner
- 2000: 1549 Einwohner
- 2005: 1647 Einwohner
- 2010: 1666 Einwohner
- 2015: 1797 Einwohner
- 2020: 1904 Einwohner
Politik und Öffentliche Verwaltung
Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Mitterfels.
Erster Bürgermeister ist seit dem 1. Mai 2020 Simon Haas (FWG).[2] Der Gemeinderat besteht in der Periode 2020 bis 2026 aus dem Ersten Bürgermeister und sieben Gemeinderatsmitgliedern der FWG und fünf der CSU.
Die gemeindlichen Einnahmen aus Steuern und Zuweisungen betrugen im Jahr 2020 rund 2,3 Millionen Euro. Davon entfielen 254.000 Euro auf die Gewerbesteuer.
Wappen
Blasonierung: „In Blau unten eine silberne Friedhofkapelle mit beiderseits anschließender Mauer, darüber gekreuzt ein goldener Abtstab und ein silberner Schlüssel.“[11] | |
Wappenbegründung: Die Friedhofkapelle, ein Spätrenaissancebau mit kunsthistorisch bedeutenden Totentanzbildern, ist das Wahrzeichen der Gemeinde Haselbach. Sie wurde in heraldisch vereinfachter Form in das Wappen aufgenommen. Abtstab und Schlüssel (Schlüssel des heiligen Petrus) sind vom Wappen des Benediktinerklosters Oberalteich übernommen, dem seit 1225 das Patronatsrecht in Haselbach zustand. Die Tingierung in Silber und Blau erinnert an die Farben des Rautenwappens der Grafen von Bogen.
Dieses Wappen wird seit 1957 geführt. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Gedenkstätte
Auf dem Alten Friedhof an der Pfarrkirche erinnert seit 1958 ein Mahnmal an die dort 1945 begrabenen 28 KZ-Häftlinge des Todesmarschs aus dem KZ Flossenbürg, die von SS-Männern am Ort vorbei getrieben wurden und an Erschöpfung starben oder ermordet wurden. Im Jahre 1958 wurden sie auf den KZ-Friedhof Flossenbürg überführt.[12]
Pfarrkirche und Totentanzkapelle
Die Pfarrkirche St. Jakobus ist eine Spätbarockanlage, die in den Jahren 1713 bis 1718 erbaut wurde. Der Turm ist mittelalterlich, der Hochaltar stammt aus dem Jahr 1720. Die Deckenbilder zeigen Jakobus als Pilger und die Schlacht gegen die Mauren sowie Engel als die vier Kardinaltugenden und sind von dem Kunstmaler Josef Wittmann (1915). Das Deckenfresko Schlacht gegen die Mauren wird im Jahrbuch der Gesellschaft für Christliche Kunst aus dem Jahr 1917 ausführlich beschrieben und kunstgeschichtlich bewertet. Auch das Gemälde der hl. Familie im Langhaus ist von Josef Wittmann, einem bedeutenden Maler des Neubarocks. Kulturell wertvoll ist die Friedhofskapelle Hl. Kreuz neben der Kirche, ein Oktogonzentralbau mit Kuppel und Vorhalle. Die im Inneren bunt bemalte Kapelle birgt bedeutende Totentanzdarstellungen nach dem Vorbild von Hans Holbein dem Jüngeren. Sie wurde im 17. Jahrhundert unter dem Pfarrvikar Balthasar Regler (später Wallfahrtspfarrer auf dem Bogenberg) erbaut. Die Kapelle wird im Wappen der Gemeinde Haselbach abgebildet.
Bodendenkmäler
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
2018 gab es nach der amtlichen Statistik insgesamt 167 Beschäftigte am Arbeitsort, davon 67 im produzierenden Gewerbe und 71 im Dienstleistungssektor. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 823; der Pendlersaldo betrug damit 656. Die Zahl der Arbeitslosen lag 2018 im Jahresmittel bei 21. Im Bauhauptgewerbe gab es sechs Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2016 33 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 767 ha, davon waren 379 ha Ackerfläche und 388 ha Dauergrünfläche.[13]
Verkehr
Haselbach liegt an der Staatsstraße 2140 und lag an der Bahnstrecke Straubing–Miltach.
Bildung
In der Gemeinde gibt es folgende Einrichtungen:
- Kindertagesstätte: Kindergarten mit 40 Kindergartenplätzen und Kinderkrippe mit 12 Plätzen
- Grundschule Mitterfels-Haselbach[14]
Persönlichkeiten
- Beda Aschenbrenner (1756–1817), deutscher Kanoniker und letzter Abt der Benediktinerabtei Oberalteich
- Maximilian Danner (1930–1997), deutscher Unfallforscher
Weblinks
Einzelnachweise
- Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Kommunalwahlen im Landkreis-Straubing-Bogen. Landkreis Sraubing-Bogen, abgerufen am 30. Mai 2020.
- Gemeinde Haselbach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
- Amtsblatt Landkreis Straubing-Bogen. 34. Jahrgang, Nr. 23, 5. Oktober 2005, S. 96 (Digitalisat [PDF]).
- Gemeinde Haselbach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 5. August 2020.
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 113 (Digitalisat).
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 235 (Digitalisat).
- Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2021; abgerufen am 29. Januar 2021. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 451). München 1991, DNB 920240593, OCLC 75242522, S. 71, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00070717-7 (Digitalisat – Fußnote 9).
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 437.
- Eintrag zum Wappen von Haselbach (Niederbayern) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995; ISBN 3-89331-208-0, S. 145
- Bayerisches Landesamt für Statistik: Statistik kommunal 2019: Haselbach. Eine Auswahl wichtiger statistischer Daten, München 2020. https://www.statistik.bayern.de/statistikkommunal/09278134.pdf
- Grundschule Mitterfels-Haselbach in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 6. August 2017.