Haselbach (Bibert)

Der Haselbach (früherer Name auch Haslach) ist ein 18 km langer rechter Zufluss der Bibert im mittelfränkischen Landkreis Ansbach.

Haselbach
früherer Name: Haslach

Daten
Gewässerkennzahl DE: 242182
Lage Fränkisches Keuper-Lias-Land

Bayern

Flusssystem Rhein
Abfluss über Bibert Rednitz Regnitz Main Rhein Nordsee
Ursprung im Weiherholz südöstlich von Petersaurach-Gleizendorf
49° 18′ 54″ N, 10° 43′ 30″ O
Quellhöhe ca. 450 m ü. NHN[1]
Mündung bei Dietenhofen-Münchzell von rechts in die Bibert
49° 23′ 28″ N, 10° 45′ 25″ O
Mündungshöhe ca. 325 m ü. NHN[1]
Höhenunterschied ca. 125 m
Sohlgefälle ca. 6,9 
Länge ca. 18,1 km[2]
Einzugsgebiet 129,04 km²[2]
Durchflossene Stauseen Gleizendorfer Weiher

Name

Der Haselbach trug in der Vergangenheit auch den Namen Haslach. In den 1950er Jahren erscheint er unter diesem Namen, zum Beispiel in der Schrift „Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach“ aus dem Jahr 1955.[3] Ebenso in der Topographischen Karte 1 : 25 000 von 1956, wo er durchgehend von Gleizendorf bis zu seiner Mündung bei Münchzell als Haslach bezeichnet ist.[4] In der historischen Karte von ca. 1860 des Bayernatlas war er als Hasel-Bach beschriftet.[5] Die Topographische Karte 1 : 25 000 von 1966 bezeichnete ihn wieder als Haselbach.[6]

Geographie

Verlauf

Der Haselbach entspringt südöstlich des Petersauracher Gemeindeteils Gleizendorf im Weiherholz auf etwa 450 m ü. NHN. Sein Ursprung liegt etwa 1,0 km westlich des Haltepunkts Petersaurach Nord unmittelbar an der Bahnlinie Ansbach – Nürnberg, zu der die B 14 im Nordwesten beim Kirchdorf parallel läuft.

Der Bach fließt zunächst in Richtung Nordosten. Er speist noch am Waldrand den Gleizendorfer Weiher, unterquert die Staatsstraße 2412 und dann die B 14 bei Gütlershof. Nach 3 km Laufs wendet er sich nach Westen und fließt südlich am Ortskern von Großhaslach vorbei nach Adelmannssitz und Wustendorf. Hier knickt er wieder nach Nordosten und wird von Neubruck an von der St 2246 begleitet. Diese Richtung behält er für den 10 km langen Rest seines Laufs bei.

Etwa 200 m nördlich der Bruckberger Kläranlage und der rechtsseitigen Einmündung des Steinbachs tritt er in den Naturpark Frankenhöhe ein, in dem er bis zu seiner Mündung von rechts in die Bibert bei Münchzell auf etwa 325 m ü. NHN bleibt.[7][8]

Der etwa 18,1 km lange Lauf des Haselbachs endet ungefähr 125 Höhenmeter unterhalb seiner Quelle, er hat somit ein mittleres Sohlgefälle von etwa 6,9 ‰.

Einzugsgebiet

Das Einzugsgebiet des Haselbachs ist 129 km² groß, zu denen vor allem die linken Zuflüsse Rippach und Mettlachbach beitragen. Naturräumlich gesehen liegt es auf den Bibert-Schwabach-Rezat-Platten, einem Teil des Unterraums Südliche Mittelfränkische Platten des Mittelfränkischen Beckens.[9] Mit 490 m ü. NHN[1] ist es am höchsten an der westlichen Wasserscheide beim Lehrberger Weiler Brünst.

Landschaftlich ist es ein Mosaik aus mehr oder weniger großen Waldstücken und offener Flur, in der auf den Höhen das Ackerland und in den Tälern die Wiesen dominieren. Darüber verstreut liegen wenige große Dörfer in den Tälern und viele Weiler. Es liegt fast ganz im Landkreis Ansbach, mit nur kleinen Randzwickeln im Südsüdwesten, die zum Gebiet der kreisfreien Stadt Ansbach gehören.

Reihum grenzen die Einzugsgebiete der folgenden Nachbargewässer an:

  • Im äußersten Nordwesten verläuft ein nur kurzes Wasserscheidenstück gegen die obere Zenn, die der Regnitz zufließt;
  • im übrigen Norden liegt das Einzugsgebiet der den Haselbach aufnehmenden Bibert, der von der Wasserscheide her allenfalls kurze Zuflüsse zumünden;
  • im Osten konkurrieren zur Bibert ein Auenzufluss und vor allem der Weihersmühlbach, überwiegend über seinen höheren Zufluss Kettelbach;
  • im Südosten liegen die Quellgebiete der Schwabach und der Aurach, die wie die Bibert den linken Oberlauf Rednitz der Regnitz speisen;
  • jenseits der südlichen und westlichen Wasserscheide fließt das Wasser über deren linke Zuflüsse vom Dörfbächlein bis hinauf zum Borsbach der Fränkischen Rezat, zu, dem linken Oberlauf der Rednitz.

Zuflüsse und Seen

Liste der Zuflüsse und Seen, von der Quelle zur Mündung:

  • Durchfließt auf 441 m ü. NHN den Gleizendorfer Weiher bei Petersaurach-Gleizendorf
  • Rehbach, von links auf ca. 378 m ü. NHN gegenüber Petersaurach-Untermühle
  • Rippbach (!), von links auf ca. 366 m ü. NHN bei Petersaurach-Adelmannssitz
  • Dürrnbach, von links auf ca. 353 m ü. NHN in Bruckberg-Wustendorf
  • Rippach (!), von links auf ca. 347 m ü. NHN bei Bruckberg-Neubruck, ca. 5,2 km und ca. 33,9 km²
  • Fichtleinsgraben, von links auf ca. 340 m ü. NHN am Ortsanfang von Bruckberg
  • Ameisenbach, von links auf ca. 337 m ü. NHN gegenüber Bruckberg-Mittelmühle
  • Steinbach, von rechts auf ca. 336 m ü. NHN nach Bruckberg
  • Ferlesgraben, von links auf ca. 334 m ü. NHN
  • Krothbach, von rechts auf ca. 333 m ü. NHN vor Dietenhofen-Kleinhaslach
  • Mettlachbach, von links auf ca. 332 m ü. NHN bei Kleinhaslach, ca. 17,2 km und ca. 34,8 km²
  • Buckgraben, von rechts auf ca. 331 m ü. NHN nach Kleinhaslach
  • Haunoldshofener Graben, von links auf ca. 331 m ü. NHN vor Dietenhofen-Kehlmünz
  • Triebendorfer Graben, von rechts auf ca. 325 m ü. NHN bei Dietenhofen-Münchzell

Geologie

Im gesamten Einzugsgebiet stehen Keuperschichten an, vom Coburger Sandstein meist nur auf der Wasserscheide zur Fränkischen Rezat, über den Blasensandstein auf den Hochflächen (beide zur Hassberge-Formation) bis zu den Lehrbergschichten (Steigerwald-Formation) an den Talhängen. Unterhalb eines, wo er überhaupt auftritt, nur schmalen Bandes von Schilfsandstein (Stuttgart-Formation) ist der Haselbach im Bereich seiner Rechtskehre und seine beiden großen Zuflüsse Rippach und Mettlachbach in mittleren und unteren Talabschnitten noch weiter bis in den Gipskeuper eingetieft; meist handelt es sich um die Grabfeld-Formation, doch die Rippach-Talkerbe erreicht abschnittsweise sogar die Benk-Formation.

Am Talrand des ab seiner Rechtskehre nach Nordosten laufenden Abschnitts des Haselbachs liegen viel jüngere pleistozäne Schotter der Niederterrasse.[1]

Einzelnachweise

  1. BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)
  2. Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern – Flussgebiet Main, Seite 38 des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Stand 2016 (PDF; 3,3 MB)
  3. Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 25. Juli 1955, DNB 480570132, OCLC 872378821, S. 88, 136, 137 (212 S., Eintrag Großhaslach: "Da Klein- und Großhaslach beide an der Haslach liegen, ...", Eintrag Münchzell: "... der Fischreichtum am Zusammenfluss von Bibert und Haslach ..."; Eintrag Neubruck: "... Übergang über die Zell, kurz vor deren Einmündung in die Haslach ...").
  4. Blatt 6630 Heilsbronn. In: Bayer. Landesvermessungsamt (Hrsg.): Topographische Karte 1:25.000. München 1956 (bayern.de [PDF]).
  5. Historische Topographische Karten 1 : 25 000. In: BayernAtlas. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, abgerufen am 7. August 2023.
  6. Blatt 6630 Heilsbronn. In: Bayer. Landesvermessungsamt (Hrsg.): Topographische Karte 1:25.000. München 1966 (bayern.de [PDF]).
  7. Google Maps Koordinaten einfach und schnell finden. mapccordinates.net (Service der Vivid Planet Software GmbH Internet Agentur und Webdesign Salzburg), abgerufen am 25. Juli 2023 (auf Basis von OpenStreetMap-Material).
  8. Relation: Haselbach (3125745). In: OpenStreetMap. OSM, abgerufen am 24. Juli 2023.
  9. Franz Tichy: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 163 Nürnberg. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1973. → Online-Karte (PDF; 4,0 MB)
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