Hartmut Jetter
Hartmut Jetter (* 30. März 1930 in Stuttgart) ist ein deutscher evangelischer Religionspädagoge. Er war Professor für Theologie an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd und danach Mitglied der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche in Württemberg. Viele Jahre lang war er Mit-Herausgeber am Evangelischen Erwachsenenkatechismus[1].
Leben
Hartmut Jetter wurde als fünftes von acht Kindern von Wilhelm Jetter und Hildegard Jetter geboren. Sein Vater war Prediger in der Evangelischen Gemeinschaft. Er gehört zum Weißen Jahrgang. Vier ältere Brüder waren bereits Soldaten. Der älteste fiel 1945 in Ostpreußen, der zweite 1945 in Ulm. Gerade 14 Jahre alt erlebte er den schweren Luftangriff auf Heilbronn am 4. Dezember 1944, was ihn sehr geprägt haben soll.
Hartmut Jetter machte nach dem Abitur 1949 in Heilbronn zunächst eine zweijährige Schreiner-Lehre. Zur damaligen Zeit durften zunächst nur die aus der Kriegsgefangenschaft zurückkehrenden Soldaten studieren. Danach studierte er Theologie an den Universitäten in Tübingen, Heidelberg und Hamburg.
Nach Studium und Vikariat bei der Evangelischen Landeskirche in Württemberg war Jetter Wissenschaftlicher Assistent an der Universität Tübingen, wo er 1962 bei Walter Uhsadel promoviert wurde. Anschließend war er drei Jahre lang Gemeindepfarrer in Schwäbisch Hall, bevor er an die Pädagogische Hochschule nach Schwäbisch Gmünd berufen wurde. 1980 wurde er als Oberkirchenrat für Theologie und Gottesdienste in die Kirchenleitung der Württembergischen Evangelischen Landeskirche berufen.
Jetter war seit 1958 mit Gertrud Jetter, geborene Bareiß, aus Tübingen verheiratet, die 2013 verstarb, und hat drei Kinder.
Arbeitskreise in Deutschland und Europa
Jetter war über 30 Jahre lang in der Herausgeber-Kommission der VELKD für den Evangelischen Erwachsenen-Katechismus, viele Jahre lang als Vorsitzender der Kommission. Seit 1981 war er an den „Leuenberger Gesprächen“ der europäischen protestantischen Kirchen beteiligt. Er vertrat seine Landeskirche bei den regelmäßigen Arbeitsgruppen der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE).
Aufgrund seiner Herkunft konnte Jetter wesentlich zu einer Neubearbeitung des Pietisten-Reskript von 1743 im Jahr 1993[2] beitragen.
Im Ruhestand war Jetter für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge engagiert.