Harold Knox-Shaw

Harold Knox-Shaw (* 12. Oktober 1885 in St Leonards-on-Sea (Sussex); † 11. April 1970 in Kapstadt) war ein britischer Astronom.[1]

Harold Knox-Shaw 1913
Der 74-Zoll-Reflektor in Pretoria

Leben

Harold Knox-Shaw kam am 12. Oktober 1885 in dem kleinen Badeort St Leonards-on-Sea zur Welt. Nach der Schule besuchte er das Wellington College in Berkshire und studierte anschließend am Trinity College in Cambridge, wo er 1907 in Mathematik abschloss.[1]

Ein Jahr später verließ Knox-Shaw Cambridge, um am Helwan-Observatorium in Ägypten als astronomischer Assistent von B. F. E. Keeling (1880–1919)[2] zu arbeiten. Hier entstand seine erste wissenschaftliche Veröffentlichung, eine Arbeit über Neigungen von Spiralnebeln.[3] Er folgte Keeling von 1913 bis 1924 als Leiter des Observatoriums und wurde Direktor des meteorologischen Dienstes für Ägypten und Sudan.[4]

1924 ging Knox-Shaw nach England, um die Nachfolge von Arthur Rambaut (1859–1923) am Radcliffe Observatory anzutreten. Dort setzte er Rambauts Arbeit über die Messung von Eigenbewegungen von Sternen fort, die zum 1934 erschienenen Radcliffe Catalogue of Proper Motions in the Selected Areas 1 to 115 führte.[5][6] Ferner organisierte er die Veröffentlichung der von Thomas Hornsby am Observatorium hinterlassenen Beobachtungen.[4][7]

Wegen der sich verschlechternden Beobachtungsbedingungen in Oxford betrieb Knox-Shaw einen Umzug des Radcliffe-Observatoriums nach Südafrika. Nach Überwindung einiger Widerstände gegen dieses Vorhaben und nach durch den Zweiten Weltkrieg und durch technische Probleme bedingten Verzögerungen gelangte der gewünschte Spiegel schließlich 1948 nach Pretoria. So blieb ihm nur wenig Zeit, mit diesem neuen 74-Zoll-Teleskop zu arbeiten, denn 1950 trat er in den Ruhestand, den er in Elgin am Westkap verbrachte. Sein Nachfolger am Radcliffe-Observatorium in Pretoria wurde David Stanley Evans.[4]

Harold Knox-Shaw war mit Maisie, geborene Weir of Pretoria, verheiratet, aus der Ehe ging 1944 ihr Sohn Peter hervor. Am 8. April 1970 erlitt er einen Schlaganfall, dem er drei Tage später erlag.[4]

Ehrungen

Commons: Harold Knox-Shaw (Astronom) – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Richard P. Wilds: Knox-Shaw, Harold. In: Thomas Hockey (Hrsg.): The Biographical Encyclopedia of Astronomers. 2 E-K. Springer Nature, 2007, ISBN 978-1-4419-9916-0, S. 12301231 (englisch).
  2. H. G. Lyons: Lt.-Col. B. F. E. Keeling. In: Nature. Band 104, 20. November 1919, S. 317318, doi:10.1038/104317a0 (englisch).
  3. H. Knox-Shaw: On the Inclinations of the Planes of some Spiral Nebulœ to the Galaxy. In: Monthly Notices of the Royal Astronomical Society. Band 69, Nr. 1, 13. November 1908, S. 7278, doi:10.1093/mnras/69.1.72 (englisch).
  4. Andrew David Thackeray: H. Knox-Shaw, 1885 Oct. 12 - 1970 April 11. In: Quarterly Journ. Roy. Astron. Soc. Band 12, 1971, S. 197201, bibcode:1971QJRAS..12..197T (englisch).
  5. H. Knox-Shaw, H. G. Scott Barrett: The Radcliffe Catalogue of Proper Motions in the Selected Areas 1 to 115. Oxford University Press, 1934 (englisch, bibliotekacyfrowa.pl).
  6. H. Knox-Shaw: An analysis of the Radcliffe proper motions in the Selected Areas. In: Monthly Notices of the Royal Astronomical Society. Band 94, 1934, S. 399405, bibcode:1934MNRAS..94..399K (englisch).
  7. H. Knox-Shaw, J. Jackson and W. H. Robinson: The observations of the reverend Thomas Hornsby : made with the transit instrument and quadrant at the Radcliffe Observatory, Oxford in the years 1774 to 1798 : reduced by H. Knox-Shaw, J. Jackson and W. H. Robinson. Oxford University Press, 1932 (englisch).
  8. Knox-Shaw im Gazetteer of Planetary Nomenclature der IAU (WGPSN) / USGS
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