Harnwegsobstruktion

Die Harnwegsobstruktion (oder Harnobstruktion) ist eine Behinderung (Obstruktion) des Harnabflusses auf dem Weg von der Niere über die Harnblase in die Harnröhre zur Blasenentleerung.[1][2]

Klassifikation nach ICD-10
N13.9 Obstruktive Uropathie und Refluxuropathie, nicht näher bezeichnet
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Eine Harnwegsobstruktion kann zu Schmerzen, Harnwegsinfekten, Verlust der Nierenfunktion, Sepsis oder zum Tode führen.

Klassifikation

Allgemein wird unterschieden zwischen

Pathologie

Tritt die Abflussbehinderung bereits früh während der Embryonalentwicklung auf, entwickelt sich eine (urorenale) Nierendysplasie mit VUR, bei späterem Auftreten während der Schwangerschaft meist ohne Reflux. Auch vorübergehende Obstruktion wie bei Prune-Belly-Syndrom oder Megazystis-Megaureter-Syndrom (MCMUS) führt zum gleichen Ergebnis. Das sich daraus ergebende Oligohydramnion veranlasst mitunter eine Lungenhypoplasie.

Tritt die Abflussbehinderung erst nach der Geburt auf, sind die Nieren normal ausgebildet mit besseren Heilungsaussichten.[1]

Einteilung und Ursachen

Unterschieden werden kann zwischen:[2]

Veterinärmedizin

Harnwegsobstruktionen können auch bei Tieren vorkommen, am häufigsten sind kastrierte Kater betroffen. Auslöser sind zumeist Harnsteine, die zu einer Verlegung der Harnröhre führen.[3]

Literatur

  • W. Schuster, D. Färber (Hrsg.): Kinderradiologie. Bildgebende Diagnostik. Bd. II, Springer 1996, ISBN 3-540-60224-0

Einzelnachweise

  1. A. Sigel: Harnobstruktion des Kindesalters. In: A. Sigel, R.-H. Ringert (Hrsg.): Kinderurologie. 2. Auflage, Springer, Berlin 2001, ISBN 3-662-08081-8 (Print) / ISBN 978-3-662-08080-1 (E-Book), S. 118.
  2. emedicine
  3. B. Gerber: Obstruktive Harnwegserkrankungen (Katzen). In: Notfallkurs Tierspital Zürich, 11. Juli 2011 - 15. Juli 2011

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