Harem (Film)

Harem ist ein französisches Filmdrama von Arthur Joffé aus dem Jahr 1985.

Handlung

Selim ist ein hochrangiger Politiker in einem arabischen Land. Er lernt während eines Besuches in New York City die Brokerin Diane kennen, in die er sich verliebt. Selim lässt sie entführen und in seinen Harem bringen, in dem bereits zahlreiche Frauen leben.

Diane versucht zuerst zu fliehen. Später erfährt sie von einer Frau, die ihre Sprache spricht, dass die Frauen darauf warten, dass der Sultan sie zu sich bestellt und dass sie noch nicht dran gewesen sei. Die Frauen scheinen glücklich zu sein. Sie leben in einer großen Familie und werden zu nichts gezwungen. Als Diane zu Selim gebracht wird, bedrängt er sie nicht, und auch sie lernt zu warten. Dann nimmt er sie mit seinem neuen Ferrari auf eine Reise ans Meer. Dort gesteht er ihr, dass er sie aus früheren Inkarnationen wiedererkannt hätte. Sie verliebt sich in ihn und sie schlafen miteinander. Dann nimmt sie die Schlüssel seines Ferraris, verlässt das Hotel und lässt offen, ob sie wiederkommt. Doch sie fährt zu seinem Palast. Sie kommt zurück ins Hotel, und die beiden vergessen Raum und Zeit.

Die Rückkehr sorgt für Überraschungen. Fremde Männer halten sich in Selims Räumen auf, vergnügen sich mit seinen Frauen und benutzen respektlos sein Eigentum. Der Anblick, wie ein Mann sich im Pool die Zähne putzt und ins Wasser spuckt, beleidigt den Besitzer so, dass er den Mann erschießt. Er sagt seinem Diener, dass er jeden erschießen solle, der hier eindringt.

Selims Onkel ist inzwischen gestorben, und es gibt niemanden, der für Ordnung sorgt. Da öffnen die Frauen die Tore für Fremde. Selim wird klar, dass er den Frauen Beachtung schenken muss, wenn er die Tradition fortführen will. Auch Diane sieht ein, dass es so kommen muss. Sie kehrt zurück nach New York, und er wählt seine erste Frau. Er will sich erneut auf eine Reise begeben. Davor geht er noch durch seinen Palast. Als er durch das Bad wandert, wird er von seinem Diener als Eindringling wahrgenommen und erschossen.

Kritiken

Die Zeitschrift Time Out schrieb, der Film hätte auf eine interessante Weise den Zusammenstoß verschiedener Kulturen zeigen können. Er entwickle sich jedoch zum „lustlosen“ Drama, in dem es vorwiegend darum gehe, ob ein Paar zusammenbleibe oder nicht. Das Ende sei „komplett flach“. Die Kulissen und die Kameraarbeit wurden gelobt, der Film insgesamt jedoch als „wenig inspiriert“ bezeichnet.[1]

Die Zeitschrift prisma schrieb, der Film thematisiere den „Gegensatz zwischen westlicher und orientalischer Kultur“. Er spiele nicht „den fortschrittlichen Westen gegen den rückständigen Osten aus, sondern lässt beide Welten zu ihrem Recht kommen“. Die Bilder wurden als „verschwenderisch“ gelobt.[2]

„Die Absicht, die Aussöhnungsversuche zweier gegensätzlicher Weltauffassungen in einem aufwendigen Unterhaltungsfilm darzustellen, scheitert an den Mängeln von Drehbuch und Inszenierung. Sie lassen weder den angestrebten Tiefsinn noch Spannung aufkommen.“

Auszeichnungen

Der Film gewann im Jahr 1986 für die Kostüme und für das Poster den César. Arthur Joffé, Pasqualino De Santis und die Tonexperten wurden für den César nominiert.

Einzelnachweise

  1. www.timeout.com
  2. Harem. In: prisma. Abgerufen am 19. Juli 2021.
  3. Harem. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 14. April 2017.
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