Harald Laatsch

Harald Laatsch (* 23. Oktober 1956 in Hagen)[1] ist ein deutscher Politiker der Partei Alternative für Deutschland (AfD).

Harald Laatsch, 2017

Leben

Nach der Ausbildung als Speditionskaufmann (Abschluss 1974) lernte er noch Kfz-Mechaniker (Abschluss 1977). Bereits während der Ausbildung gründete er mit 18 Jahren sein erstes Unternehmen. Gegenwärtig ist er als Unternehmensberater in Berlin tätig.[2]

Politik

Laatsch begann seine politische Karriere erst in späten Jahren mit der Gründung der AfD in Berlin. Bis November 2013 war er der Gründungskoordinator des Bezirksverbandes Steglitz-Zehlendorf. Ab Juli 2014 bis Januar 2016 war er stellvertretender Landesvorsitzender.[3] Zur Wahl der Landesliste der AfD für die Abgeordnetenhauswahl 2016 wurde Laatsch im April 2016 zusammen mit Kristin Brinker auf Listenplatz 6 gewählt. Laatsch verzichtete auf eine Stichwahl und wurde als Kandidat auf Platz 7 geführt. Bei dem Wahlkampf war Laatsch nach Einschätzung von Karin Janker und Oliver Das Gupta in der Süddeutschen Zeitung „in sozialen Netzwerken unterwegs und trommelte für die AfD. Vor allem aber beschimpfte und schmähte er andere“.[4] Seit der Konstituierung des Abgeordnetenhauses ist Laatsch Abgeordneter.[2] Bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin 2016 zog er als Abgeordneter in das Abgeordnetenhaus von Berlin ein. Bei der Abgeordnetenhauswahl 2021 und der Wiederholungswahl 2023 konnte er seinen Sitz im Abgeordnetenhaus verteidigen.[5]

Für die AfD-Fraktion ist Laatsch, der bereits Bauherr und Vermieter war, Sprecher für Bauen und Wohnen.[3] Er gehört den Ausschüssen für Umwelt, Verkehr, Klimaschutz, für Verfassungsschutz sowie für Stadtentwicklung und Wohnen an.[2]

Kontroversen

Im Oktober 2017 erlangte Laatsch öffentliche Wahrnehmung, als er die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli als Islamistin beschimpfte, nachdem diese ein Massengebet von Katholiken an der polnischen Grenze als islamophob bezeichnet hatte.[6]

Er forderte, im Falle eines Wahlsiegs der AfD die Gewaltenteilung aufzuheben, da ansonsten „Justiz und Verwaltung, von der Vorgänger-Regierung implementiert, die neue Regierung torpedieren“ würden.[7]

Eine Reise von Laatsch Anfang Februar 2018 mit einer Gruppe von AfD-Politikern auf die von Russland annektierte Halbinsel Krim sorgte für Kritik der Bundesregierung sowie die Androhung strafrechtlicher Konsequenzen durch die Ukraine.[8]

Nach dem rechtsterroristischen Anschlag auf zwei Moscheen in Christchurch im März 2019 sorgte Laatsch durch einen Tweet auf Twitter für einen Shitstorm, in dem er, so wörtlich, „Klimapanikverbreiter“ um Greta Thunberg als mitverantwortlich für das Attentat bezeichnete. Die „provokante Äußerung“ kommentierte die Berliner Zeitung als „einen bizarren Zusammenhang, der sich nur aus einem rechtsextremen Weltbild“ erschließe.[9] Für DerWesten war der Tweet „nichts weiter als provokanter Unfug“,[10] aus Sicht von Bento zeigte „die Reaktion von Laatsch […] exemplarisch, wie wenig es rechten Politikern um Mitgefühl und ehrliches Aufarbeiten solcher Taten geht. Sie wollen vor allem eines: Feindbilder erzeugen.“[11] Für die Frankfurter Rundschau war der Tweet exemplarisch dafür, wie die „Gefahr von Rechts gezielt herabgespielt und zur Hetze missbraucht“ würde.[12]

Commons: Harald Laatsch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Harald-Laatsch.de: Lebenslauf
  2. Biografie auf der Website des Berliner Abgeordnetenhauses für die 19. Wahlperiode
  3. Harald Laatsch, AfD-Fraktion Berlin
  4. Sueddeutsche.de: AfD in Berlin, Diese AfD-Politiker sitzen künftig im Berliner Abgeordnetenhaus
  5. Gewählte Wiederholungswahl zum 19. Abgeordnetenhaus von Berlin am Sonntag, dem 12. Februar 2023 (Hauptwahl vom 26.09.2021) in Berlin. In: wahlen-berlin.de. 12. Februar 2023, abgerufen am 3. März 2023.
  6. Olaf Wedekind: Berliner AfD-Abgeordneter beschimpft Sawsan Chebli im Internet. In: B.Z. 8. Oktober 2017.
  7. Detlef Esslinger: Die Brandstifter von der AfD sueddeutsche.de, 28. August 2018
  8. Krim-Reise von AfD-Abgeordneten sorgt für Empörung. In: Münchner Merkur. 5. Februar 2018.
    Bundesregierung kritisiert Krim-Besuch von AfD-Politikern. In: ZEIT ONLINE. 5. Februar 2018.
  9. Christchurch-Attentat: AfD-Politiker provoziert Shitstorm. In: Berliner Zeitung. 15. März 2019.
  10. Peter Sieben: Anschlag in Neuseeland: AfD-Politiker reagiert mit mieser Attacke auf Greta Thunberg. In: DerWesten. 16. März 2019.
  11. Viktoria Bolmer bento: AfD-Politiker macht Greta Thunberg mitverantwortlich für Christchurch – was das über die AfD sagt. Abgerufen am 25. März 2019.
  12. Nadine Leichter: AfD-Abgeordneter gibt Klimaaktivisten Mitschuld am Anschlag von Christchurch. In: Frankfurter Rundschau. 16. März 2019.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.