Hansa Mehta

Hansa Jivraj Mehta (Gujarati હંસા જીવરાજ મહેતા; * 3. Juli 1897 in Surat, Präsidentschaft Bombay; † 4. April 1995 in Bombay, Maharashtra) war eine indische Reformerin, Sozialaktivistin, Erzieherin, Unabhängigkeitsaktivistin und Schriftstellerin.[1][2]

Bild von Hansa Mehta.

Leben

Sie schrieb viele Kinderbücher in Gujarati und übersetzte viele englische Geschichten, unter anderem Gullivers Reisen. Ihr Vater war Manubhai Mehta und ihr Großvater Nandshankar Mehta, der Autor des ersten Gujarati-Romans Karan Ghelo.

Sie wurde als Nagar-Brahmanin geboren. Sie heiratete Jivraj Narayan Mehta, einen angesehenen Arzt und Verwalter. Sie organisierte Streikposten vor Geschäften, die ausländische Kleidung und Alkohol verkauften, und nahm an Aktivitäten der Freiheitsbewegung teil, zu denen Mahatma Gandhi riet. Sie wurde von den Briten verhaftet und ins Gefängnis geschickt.

Sie wurde 1926 in das Bombay Schools Committee gewählt und war von 1945 bis 1946 Präsidentin der All India Women’s Conference. In ihrer Präsidentschaftsansprache auf dem Kongress der All-India Women’s Conference in Hyderabad schlug sie eine Frauenrechtscharta vor.

Im August 1930 ließ die Regierung von Bombay Mehta verhaften. Zu diesem Zeitpunkt war sie als Abgeordnete des Indischen Nationalkongresses Mitglied des Arbeitsausschusses, außerdem Präsidentin des Bombayer Kriegsrates.[3] Kurz darauf wurde sie wegen unerlaubter Veröffentlichung des Kongressbulletins zu drei Monaten Gefängnis verurteilt.[4]

Von 1945 bis 1960 bekleidete sie verschiedene Ämter in Indien. So war sie unter anderem Vizekanzlerin der SNDT Women’s University, Mitglied des All India Secondary Board of Education, Präsidentin des Inter University Board of India und Vizekanzlerin der Maharaja Sayajirao University of Baroda.

Mehta war eine von 15 Frauen in der verfassungsgebenden Versammlung Indiens.[5]

Ihre Rolle in der verfassungsgebenden Versammlung

Mehta war Mitglied des Beratungsausschusses und des Unterausschusses für Grundrechte. Sie setzte sich für Gleichberechtigung und Gerechtigkeit für Frauen in Indien ein.[6]

Aktivität bei den Vereinten Nationen

Neben Vijaya Lakshmi Pandit, Shareefah Hamid Ali und Lakshmi N. Menon gehörte Mehta zu den Frauen, die Indien auch auf internationaler Ebene repräsentierten. Als eine von nur zwei weiblichen Delegierten in der UN-Menschenrechtskommission, die 1947/48 unter Leitung von Eleanor Roosevelt die UN-Menschenrechtsdeklaration erarbeitete und debattierte, war es ihr ein Anliegen, den zentralen Satzteil „all men are created equal“ zu „all human beings“ abzuändern,[7] und unterstrich so die Bedeutung der Gleichstellung der Geschlechter.[8] Im Jahr 1950 wurde sie Vizepräsidentin der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen. Sie war auch Mitglied des Exekutivkomitees der UNESCO.[9]

Auszeichnungen

Mehta wurde 1959 mit dem Padma Bhushan ausgezeichnet.[10]

Einzelnachweise

  1. Gandhi’s Passion: The Life and Legacy of Mahatma Gandhi By Stanley Wolpert, pp. 149
  2. Women Role Models: Some Eminent Women of Contemporary India By Gouri Srivastava. 2006, S. 14, 15, 16 (google.com).
  3. Wieder eine Verhaftung. In: Arbeiter-Zeitung, 31. August 1930, S. 1 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/aze
  4. Wieder zwei Kongreßführer verurteilt. In: Die Neue Zeitung, 3. September 1930, S. 1 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nzg
  5. The women who helped draft our constitution. In: http://www.livemint.com. Abgerufen am 6. November 2017.
  6. CADIndia. In: cadindia.clpr.org.in. Archiviert vom Original am 31. März 2019; abgerufen am 16. Januar 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/cadindia.clpr.org.in
  7. Devaki Jain: Women, Development and the UN. Indiana University Press, Bloomington 2005, S. 20.
  8. www.un.int (Memento vom 12. Januar 2014 im Internet Archive)
  9. Contemporary art in Baroda. 1997, S. 267 (google.com).
  10. Hansa Jivraj Mehta. Praful Thakkar's Thematic Gallery of Indian Autographs, abgerufen am 19. Juni 2016.
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