Hans Wysling

Leben

Wysling studierte von 1945 bis 1951 Germanistik und Anglistik an der Universität Zürich. Er promovierte 1952 bei Emil Staiger mit einer vergleichenden Studie zu Stifter und Gotthelf. Von 1952 bis 1971 unterrichtete er als Gymnasiallehrer am Realgymnasium Zürichberg. 1968 habilitierte er sich mit Studien zu Thomas Mann an der ETH Zürich. Von 1971 bis 1991 war er Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Zürich. Bis 1977 war er Assistenzprofessor, danach ausserordentlicher und ab 1984 ordentlicher Professor.[1]

Nebenamtlich leitete er von 1962 bis 1993 das Thomas-Mann-Archiv der ETH Zürich. Von 1983 bis 1991 war er zudem Präsident der Gottfried Keller-Gesellschaft Zürich und von 1983 bis 1989 Zunftmeister der Zunft zur Schiffleuten. In der Schweizer Armee bekleidete er den Rang eines Oberst.

Wysling hat insbesondere zu Thomas Mann geforscht. Helmut Koopmann bezeichnete 2014 Wyslings 1982 erschienene Studie Narzißmus und illusionäre Existenzform zum Roman Felix Krull als «das beste Buch, das das vergangene saeculum zu Thomas Mann hervorgebracht hat».[2]

Auszeichnungen

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Stifter und Gotthelf. Ein Vergleich ihrer Darstellungsweise. Juris, Zürich 1953. (Dissertation)
  • (mit Paul Scherrer:) Quellenkritische Studien zum Werk Thomas Manns (= Thomas-Mann-Studien, Band 1). Francke, Bern 1967.
  • Zur Situation des Schriftstellers in der Gegenwart. Francke, Bern 1974, ISBN 978-3-7720-1081-1.
  • Dokumente und Untersuchungen. Beiträge zur Thomas-Mann-Forschung (= Thomas-Mann-Studien, Band 3). Francke, Bern 1974, ISBN 978-3-7720-1095-8.
  • Thomas Mann heute. 7 Vorträge. Francke, Bern 1976, ISBN 978-3-7720-1310-2.
  • Narzißmus und illusionäre Existenzform. Zu den Bekenntnissen des Hochstaplers Felix Krull (= Thomas-Mann-Studien, Band 5). Francke, Bern 1982. 2. Auflage: Klostermann, Frankfurt am Main 1995, ISBN 978-3-465-02681-5.
  • Ausgewählte Aufsätze 1963–1995 (= Thomas-Mann-Studien, Band 13). Hrsg. von Thomas Sprecher und Cornelia Bernini. Klostermann, Frankfurt am Main 1996, ISBN 978-3-465-02859-8.
  • Streifzüge. Literatur aus der deutschen Schweiz 1945–1991. Hrsg. und eingeleitet von Hans-Rudolf Schärer und Jean-Pierre Bünter. Schulthess, Zürich 1996, ISBN 978-3-7255-3546-0.

Literatur

  • Eckhard Heftrich, Helmut Koopmann (Hrsg.): Thomas Mann und seine Quellen. Festschrift für Hans Wysling. Frankfurt am Main 1991, ISBN 978-3-465-02502-3.
  • Eckhard Heftrich, Thomas Sprecher (Hrsg.): Hans Wysling zum Gedenken. Klostermann Verlag, Frankfurt am Main 1998.
  • Helmut Koopmann (Hrsg.): Thomas-Mann-Handbuch. Ungekürzte Ausgabe der 3., aktualisierten Auflage. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2005.
  • Thomas Sprecher: Zum Hinschied von Hans Wysling. In: Neue Zürcher Zeitung. 16. Dezember 1995.

Einzelnachweise

  1. Die Dozenten der Universität Zürich Sommersemester 1933 bis Wintersemester 1982/83. Hg. von der Universität Zürich 1983, S. 723. Link (PDF).
  2. Helmut Koopmann: Laudatio auf Thomas Sprecher. In: Thomas Mann Jahrbuch. Nr. 28, 2015, S. 151.
  3. Deceased Fellows. British Academy, abgerufen am 24. August 2020.
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