Hans Reinowski

Hans Johann Reinowski (* 28. Januar 1900 in Bernburg; † 3. Januar 1977 in Darmstadt) war ein deutscher SPD-Politiker, Schriftsteller und Zeitungsredakteur.

Terror in Braunschweig“ von Hans Reinowski aus dem Jahre 1933

Leben

Hans Reinowski besuchte die Volksschule von 1906 bis 1914. 1918 wurde er Soldat im Ersten Weltkrieg. Er war 1922/23 Vorsitzender der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ) in Braunschweig und Sekretär der „Falken“.[1] Von 1923 bis 1933 war er als SPD-Bezirkssekretär tätig[2] und leitete seit 1928 das „Rote Volks-Kino“ in Braunschweig.[3] Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten floh er mit seiner Familie ins Exil über Dänemark nach Schweden, von wo er 1947 nach Deutschland zurückkehrte.

Kurz nach seiner Flucht aus Braunschweig erschien sein Bericht Terror in Braunschweig, der zu den frühesten Dokumentationen nationalsozialistischen Terrors nach der Machtübernahme der NSDAP gezählt wird.

1947 ging Reinowski nach Darmstadt, wo er Herausgeber und Chefredakteur des Darmstädter Echos wurde. Von 1969 bis 1976 war er Mitglied des Deutschen Presserates. Als Schriftsteller veröffentlichte er z. T. unter dem Pseudonym Hans Reinow.

Seine Brüder waren Werner und Kurt Reinowski. Kurt Reinowski war der Ehemann der Abgeordneten des Ernannten Braunschweigischen Landtags Edith Reinowski.

Ehrungen

Literatur

  • Werner Reinowski: Unkraut vergeht nicht – meine Lehrjahre. Halle/Leipzig 1986 (Autobiographischer Roman des jüngeren Bruder von Hans Reinowski).
  • Werner Röder, Herbert A. Strauss (Hrsg.): Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. Band 1: Politik, Wirtschaft, Öffentliches Leben. München : Saur, 1980, S. 595f.
  • Henriette Riskaer Steffensen: Hans J. Reinowski (1900–1977). Schriftsteller und Redakteur, in: Willy Dähnhardt; Birgit S. Nielsen (Hrsg.): Exil in Dänemark  : deutschsprachige Wissenschaftler, Künstler und Schriftsteller im dänischen Exil nach 1933, Heide : Westholsteinische Verlagsanstalt Boyens, 1993 ISBN 3-8042-0569-0, S. 615–621

Einzelnachweise

  1. Nachruf auf Edith Reinowski (Memento vom 23. Oktober 2005 im Internet Archive)
  2. Bernd Rother: Die Sozialdemokratie im Land Braunschweig 1918–1933, Bonn 1990, S. 171
  3. Bernd Rother: Die Sozialdemokratie im Land Braunschweig 1918–1933, Bonn 1990, S. 212
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