Hans Kahrmann

Hans Kahrmann (* 18. Februar 1908 in Fulda; † 26. März 1973 ebenda) war ein deutscher Motorradrennfahrer.

Karriere

Kahrmann bestritt bereits im Alter von 17 Jahren Rennen und nahm an der ersten Austragung von Rund um Schotten teil. Bereits 1926 gewann er in der Seitenwagen-Klasse das Rennen zum ersten Mal. Anfang der 1930er-Jahre war er auf seiner Hercules stetiger Starter bei den Meisterschaftsläufen.

1931 und 1932 wurde Hans Kahrmann auf Hercules Deutscher Meister in der 250-cm³-Klasse. 1931 wurde der Titel dabei doppelt vergeben. Neben dem Fuldaer kam auch der DKW-Werksfahrer Arthur Geiss zu Meisterehren.

Im Jahr 1934 wurde Kahrmann auf einer 600-cm³-Imperia zusammen mit Hans Witzel Deutscher Bergmeister. Ab derselben Saison ging er als Werksfahrer für die DKW-Werke an den Start. Zum Saisonauftakt in der Hannoveraner Eilenriede belegte Kahrmann hinter seinem Teamkollegen Walfried Winkler aus Chemnitz den zweiten Rang im Viertelliterlauf. Sechs Wochen später beim Eifelrennen auf dem Nürburgring gelang ihm auf der 250er der erste Solosieg für die Zschopauer.

Ab 1935 startete Hans Kahrmann beinahe ausschließlich in der Seitenwagen-Klasse. Er fuhr zumeist auf dem größeren 1000-cm³-Gespann und fuhr zusammen mit den Beifahrern Franz Höller bzw. Heinrich Eder zahlreiche Siege ein. 1936 und 1937 gewann das Duo die Deutsche Straßenmeisterschaft in der 1000er-Gespann-Klasse. Bei der Motorrad-Europameisterschaft 1937, die am 3. und 4. Juli 1937 in Bremgarten bei Bern (Schweiz) im Rahmen des XIII. Großen Preises der Schweiz auf der 7,28 Kilometer langen Bremgarten-Rundstrecke ausgetragen wurde, belegten Kahrmann / Eder hinter ihren Markengefährten Hans Schumann / Julius Beer Rang zwei und wurden damit Vize-Europameister.

Die vermehrten schweren Seitenwagenunfälle der Jahre 1936 und 1937 – es verunglückten beispielsweise Kahrmanns DKW-Teamkollegen Karl Braun und Toni Babl sowie Albert Schneider, Hans Schneider und Josef Lohner tödlich – veranlassten das Nationalsozialistische Kraftfahrkorps als oberste Motorsportbehörde Deutschlands, für 1938 alle Gespannrennen zu verbieten. Hans Kahrmann beendete daraufhin seine aktive Laufbahn.

Er starb 1973 im Alter von 65 Jahren in seiner Heimatstadt Fulda.

Statistik

Erfolge

Solo

JahrKlasseMaschineRennenStrecke
1931250 cm³Hercules-J.A.P.EilenriederennenEilenriede
250 cm³Hercules-J.A.P.Rund um SchottenSchottenring
250 cm³Hercules-J.A.P.BäderrennenMisdroy (Ostseering)
250 cm³Hercules-J.A.P.AVUS-RennenAVUS
1932250 cm³Hercules-J.A.P.EilenriederennenEilenriede
1934250 cm³DKWEifelrennenNürburgring-Nordschleife
1935250 cm³DKWSchwedische TTAvesta

Im Gespann

JahrKlasseMaschineBeifahrerRennenStrecke
1926Gespanneunbekanntunbekannt unbekanntRund um SchottenSchottenring
1927Gespanne (600 cm³)T.A.S.unbekannt unbekanntRund um SchottenSchottenring
1930Gespanne (600 cm³)Horexunbekannt unbekanntRund um SchottenSchottenring
Gespanne (600 cm³)Raleighunbekannt unbekanntAVUS-RennenAVUS
1931Gespanne (600 cm³)unbekanntunbekannt unbekanntRund um SchottenSchottenring
1932Gespanne (600 cm³)unbekanntunbekannt unbekanntRund um SchottenSchottenring
1933Gespanne (600 cm³)Herculesunbekannt unbekanntHockenheimer MotorradrennenHockenheimer Dreieck
1935Gespanne (600 cm³)DKWDeutsches Reich NS Franz HöllerInternationales Solitude-RennenSolitude
Gespanne (600 cm³)DKWDeutsches Reich NS Franz HöllerHockenheimer MotorradrennenHockenheimer Dreieck
1936Gespanne (1000 cm³)DKWDeutsches Reich NS Heinrich EderEifelrennenNürburgring-Nordschleife
Gespanne (1000 cm³)DKWDeutsches Reich NS Heinrich EderRund um SchottenSchottenring
Gespanne (1000 cm³)DKWDeutsches Reich NS Heinrich EderHockenheimer MotorradrennenHockenheimer Dreieck
1937Gespanne (1000 cm³)DKWDeutsches Reich NS Heinrich EderGroßer Preis von Ungarnunbekannt
Gespanne (1000 cm³)DKWDeutsches Reich NS Heinrich EderEifelrennenNürburgring-Nordschleife
Gespanne (1000 cm³)DKWDeutsches Reich NS Heinrich EderHockenheimer MotorradrennenHockenheimer Dreieck
Gespanne (1000 cm³)DKWDeutsches Reich NS Heinrich EderMarienberger DreieckrennenMarienberger Dreieck

Verweise

Literatur

  • Steffen Ottinger: DKW Motorradsport 1920–1939. Von den ersten Siegen des Zschopauer Zweitakters bei Bahnrennen bis zu den Europameisterschafts-Erfolgen. 1. Auflage. HB-Werbung und Verlag, Chemnitz 2009, ISBN 978-3-00-028611-7, S. 47–96, 117.
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