Hans Joachim Staude
Leben
Staudes Vater Hans-Carl stammte aus Halle (Saale), war Kaufmann auf Haiti und hatte die dort geborene Deutsch-Französin Elsa Tippenhauer geheiratet. Die Mutter zog 1909 mit den beiden Söhnen zurück nach Hamburg in die Körnerstraße. Staude hielt sich 1923, als er bereits zu malen angefangen hatte, längere Zeit beim Vater in Haiti auf und wurde 1924 in Hamburg Schüler bei Hugo Ernst Schnegg. Im Jahr 1925 machte er mit diesem eine Studienreise nach Italien und verließ in Florenz dessen Reisegruppe. 1927 zurückgekehrt machte er in Paris Bekanntschaft mit dem Bildhauer Ludwig Kasper. Er ließ sich 1929 endgültig in Florenz nieder, wo er in die gesellschaftlichen Kreise um Bernard Berenson und Maja Winteler Einstein[1] aufgenommen wurde. Er wohnte in der Villa Strozzi-Machiavelli in der Via della Campora.[2] An der Akademie von Florenz war er zwischen 1935 und 1938 Schüler von Felice Carena, danach hatte er erste Malschüler und erste Ausstellungen in den italienischen Kulturmetropolen.
Im Jahr 1942 wurde er in die deutsche Wehrmacht eingezogen. Nach Kriegsende malte und unterrichtete er wieder in Florenz und hatte nun auch in Deutschland einige wenige Ausstellungen. Der Palazzo Pitti erwarb über die Jahre fünf Werke, die Uffizien eine Zeichnung und ein Selbstbildnis für ihre Galerie der Selbstporträts.
Er ist in Florenz auf dem Cimitero Evangelico agli Allori begraben.
Seit 1938 war er mit der Architektin Renate Mönckeberg verheiratet. Die Kinder Jakob und Angela wuchsen in Italien auf, Angela wurde die Ehefrau von Tiziano Terzani.
Schriften / Übersetzungen
- Maria Chiapelli[3], Stimmen in der Stille : Novellen, (L'oca minore). Aus d. Ital. übers. v. Hans Joachim Staude. Jena : Diederichs, 1943.
- Die deutschen Zeitwörter : vollständig durchkonjugiert und mit italienischer, spanischer, französischer und englischer Übersetzung, Florenz : Monsalvato, 1943.
- John Pettavel, Nackt sind wir alle : Roman, Übertr.: Hans Joachim Staude, Düsseldorf : Diederichs 1952
Ausstellungen
- 6. – 21. April 1963 Retrospektive in der Accademia delle Arti del Disegno Florenz.
- 1972 Erste Ausstellung noch zu Lebzeiten in Hamburg.
- 24. März – 29. Juni 1996 Retrospektive als Dokument des Novecento Italiano im Palazzo Pitti in Florenz.
- 4. Mai – 29. Juli 2001 Ausstellung „Hans-Joachim Staude, Poet des Südlichen Lichts“ in Berlin, Zitadelle Spandau; „Ein Hamburger Maler in Florenz“, in Hamburg 13. September bis 12. Oktober 2001
Ausstellungskataloge
- Mostra antologica ... Hans J. Staude. Firenze : Galleria dell’Accademia, 1963.
- Hans Joachim Staude. Palazzo Pitti, Galleria d’arte moderna, 1996 ISBN 978-88-7038-281-5, darin: Susanna Ragionieri: Staude e l’Italia.
- Hans-Joachim Staude, Gemälde und Pastelle. Firenze : Ed. Polistampa, 2001.
Einzelnachweise
- Maja Winteler Einstein, Schwester von Albert Einstein und Frau von Paul Winteler
- Villa Fossi già Strozzi-Machiavelli, in via delle Campora 30, siehe it:Villa Fossi in der italienischen Wikipedia
- Maria Chiappèlli, geborene Zdekauer (1902–1961): Chiappelli, Maria. In: Enciclopedia on line. Istituto della Enciclopedia Italiana, Rom. Abgerufen am 15. Dezember 2015.