Hans Janowitz

Hans Janowitz (* 2. Dezember 1890 in Podiebrad, Österreich-Ungarn, heute Tschechien; † 25. Mai 1954 in New York, NY) war ein österreichisch-deutsch-US-amerikanischer Autor.

Leben

Janowitz war Offizier im Ersten Weltkrieg, aus dem er als Pazifist zurückkehrte. Er traf kurz nach Kriegsende den gleichgesinnten Carl Mayer in Berlin und erhielt von ihm den Anstoß, als Autor tätig zu werden. Gemeinsam schrieben sie das Drehbuch zu Das Cabinet des Dr. Caligari, das 1919/20 unter der Regie von Robert Wiene verfilmt wurde. Der Film ist eines der herausragenden Werke des deutschen Filmexpressionismus.

Janowitz arbeitete danach noch für zwei Filme Friedrich Wilhelm Murnaus. 1922 beteiligte er sich als Gesellschafter an der Gründung der Comedia Film GmbH (1922–1926)[1]. Janowitz betätigte sich danach als Schriftsteller und Übersetzer. Aus seiner Feder flossen die Romane Jazz (1927, Neuausgabe im Weidle Verlag, Bonn 1999) und So wie die anderen und die Gedichtbände Requiem, Asphaltballaden und Phantasien in New York. 1939 emigrierte er in die USA. Dort wurde er Manager der Jan Villon Perfume Co.

Hans Janowitz war der Bruder des Schriftstellers Franz Janowitz (1892–1917).

2016 wurde eine Auswahl seiner Gedichte zusammen mit einer Kurzbiografie in einer deutsch-tschechischen Anthologie neu aufgelegt. Einen Teil der Druckkosten übernahm seine Geburtsstadt Podiebrad/Poděbrady. Im Mai 2017 wurde der Band in der Maisel-Synagoge Prag vorgestellt.[2]

Filmografie

Literatur

  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 4: H – L. Botho Höfer – Richard Lester. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 201 f.
  • Kay Weniger: 'Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben …'. Lexikon der aus Deutschland und Österreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamtübersicht. S. 261 f., ACABUS-Verlag, Hamburg 2011, ISBN 978-3-86282-049-8
  • Jürgen Serke: Böhmische Dörfer. Wanderungen durch eine verlassene literarische Landschaft. Paul Zsolnay, Wien 1987, ISBN 3-552-03926-0, S. 408–411
  • Rolf Riess: Hans Janowitz, in: John M. Spalek, Konrad Feilchenfeldt, Sandra H. Hawrylchak (Hrsg.): Deutschsprachige Exilliteratur seit 1933. Band 3. USA : Teil 1. Bern : K. G. Saur, 2000, ISBN 3-908255-16-3, S. 258–282

Einzelnachweise

  1. Handelsregister Berlin HRB Nr. 28485
  2. "Konstantin Kountouroyanis: Deutsch-jüdische Autoren in tschechischer Übersetzung - Buchvorstellung in der Maisel-Synagoge Prag mit Lesung von Gedichten von Camill Hoffmann, Rudolf Fuchs und Franz und Hans Janowitz. In: prag-aktuell.cz, 30. Mai 2017
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