Hans Jörg Schimanek

Hans Jörg Schimanek (* 23. März 1940 in Wien) ist ein österreichischer Journalist und Politiker (SPÖ, FPÖ, BZÖ, WIFF). Von 1998 bis 2000 war er FPÖ-Landesparteiobmann in Niederösterreich. Zudem war er der erste freiheitliche Landesrat in einer Regierung von Niederösterreich.[1]

Hans Jörg Schimanek (2006)

Leben

Journalist

Nach der Matura[2] war Hans Jörg Schimanek ab 1959 zunächst als Journalist bei der Salzburger Volkszeitung und ab 1961 bei der Neuen Tageszeitung tätig, bevor er 1964 als Sportredakteur zum ORF ging. Bis 1977 arbeitete er im Aktuellen-Dienst des ORF. Er war verantwortlich für die Sendung Argumente, deren journalistisches Team 1990 den Konrad-Lorenz-Preis bekam.

Politiker

Von 1970 bis 1989 war Schimanek SPÖ-Mitglied und kandidierte nach seinem Austritt mit einer eigenen Bürgerliste OPAL in Langenlois (Niederösterreich), woraufhin er Umweltstadtrat wurde. Dieses Amt legte er wegen des Gerichtsverfahren gegen seinen Sohn Hans Jörg Schimanek jun. (* 1963),[3] der später wegen NS-Wiederbetätigung in der neonazistischen Gruppe Volkstreue außerparlamentarische Opposition zu fünfzehn Jahren Haft verurteilt wurde, im Februar 1992 nieder.[4] Der jüngere Sohn ist Rene Schimanek (* 1969), derzeit FPÖ-Stadtrat von Langenlois und von 2017 bis 2019 Kabinettschef des Bundesministers für Infrastruktur Norbert Hofer.

Bei der Landtagswahl in Niederösterreich 1993 (XIV. GP) und der Landtagswahl in Niederösterreich 1998 (XV. GP) wurde Hans Jörg Schimanek in den Landtag von Niederösterreich gewählt. Von 1993 bis 1999 war er Landesrat in den Kabinetten Pröll II und Pröll III; danach war er bis 28. Juni 2000 Abgeordneter zum niederösterreichischen Landtag. Von Juni 1998 bis Juni 2000 fungierte er als FPÖ-Landesparteiobmann in Niederösterreich. 2001 wurde er Bezirksrat in Wien-Floridsdorf. Bei der Wiener Landtagswahl im März 2005 wurde er für eine gemeinsame Liste FPÖ-OPAL als Spitzenkandidat nominiert. Im Mai 2005 erfolgte im Zuge der Parteispaltung der FPÖ am 4. April 2005 in FPÖ und BZÖ sein Ausschluss und er gab den Gemeinderat auf.

Im Juni 2005 trat er dem rechtspopulistischen BZÖ bei. Bei der Bezirksvertretungswahl in Wien 2005 wurde er Bezirksrat in Floridsdorf. Er war bei der Landtagswahl in Niederösterreich 2008 erfolglos Spitzenkandidat des BZÖ. Am 24. Juni 2008 wurde er vom BZÖ Wien wegen „jahrelanger Intrigen“ ausgeschlossen.[5]

2010 gründete er die „gänzlich unabhängige politische Partei“ WIFF – Wir für Floridsdorf und ist seither deren Obmann. In dieser Funktion sammelt er Unterschriften für den Erhalt der Polizeistation in Strebersdorf. Dazu erwähnt er, dass mehr als 14.000 Floridsdorferinnen und Floridsdorfer diese Aktion unterstützt hätten, die Schließung sei abgesagt worden und „2016/17 soll in Strebersdorf eine neue Inspektion gebaut werden.“[6] Das WIFF erhielt 2010 zwei Bezirksräte, 2015 und 2020 jeweils drei Bezirksräte.

Familie

Hans Jörg Schimanek ist verheiratet und Vater zweier Söhne. Seit 1974 lebt er in Langenlois.[2]

Diskussionsrunde

Literatur

Einzelnachweise

  1. Stefan Eminger, Ernst Langthaler (Hrsg.): Niederösterreich im 20. Jahrhundert. Band 1: Politik. Böhlau, Wien 2008, ISBN 978-3-205-78197-4, S. 731.
  2. Ernst Bezemek, Michael Dippelreiter: Politische Eliten in Niederösterreich. Ein biographisches Handbuch 1921 bis zur Gegenwart. Böhlau, Wien 2010, ISBN 978-3-205-78586-6, S. 299. (= Forschungsinstitut für Politisch-Historische Studien Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek: Schriftenreihe des Forschungsinstitutes für Politisch-Historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek, Salzburg, Bd. 38)
  3. "Handbuch des österreichischen Rechtsextremismus" Stiftung Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (Hrsg.), Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, abgerufen am 11. August 2013.
  4. Ulrich Ladurner: So ist das und nicht anders!, in: Die Zeit, 3. August 2000.
  5. ORF.at - Artikel des ORF vom 24. Juni 2008
  6. Regionalmedien Austria: WIFF Wir für Floridsdorf - ein Interview mit Hans Jörg Schimanek. In: meinbezirk.at. (meinbezirk.at [abgerufen am 11. April 2018]).
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