Hans Ingeram

Hans Ingeram auch Hanns Ingeram (* vor 1459) war ein nachgeordneter Herold (Persevant) und Mitverfasser des Ingeram-Codex. Sein Selbstporträt zeigt ihn als jüngeren Mann, dem der linke Arm fehlt, bartlos, mit roten Hosen und Schuhen. Der zweite Verfasser ist nur als „Exempla-Meister“ bekannt und namentlich nicht überliefert.

Hans Ingeram, Selbstporträt mit Erklärung, der Ersteller dieses Buches zu sein: „Item der geselschaft knecht von dem Esell Ein persefantt/ genantt Hans Ingeram hat dyz puoch gemacht Inn dem/ Jar do man Zalt nach xpi(Christi) geburd Mcccclviiij (1459) Jar uf/ michaelis (29. September) /Hans Ingeram“.

Ingeram war als Unterherold (da er sich selbst als „Knecht“ bezeichnete) Mitglied der Turniergesellschaft Gesellschaft im niederen Esel, die sich in die zwei Untergruppen Im niederen Esel vom Main und Im niederen Esel vom Odenwald und Kraichgau aufteilte. Seine Hauptaufgabe war wohl dennoch die eines Wappenkönigs. Als Zentren der Gesellschaft galten Mainz, Heidelberg und Frankfurt, wo sich eine Kapelle der Gesellschaft befand.[1] Aus diesem Raum dürfte auch Hans Ingeram stammen und sich auch dort aufgehalten haben.

Literatur

  • Charlotte Becher, Ortwin Gamber (Hrsg.): Die Wappenbücher Herzog Albrechts VI. von Österreich: Ingeram-Codex d. ehem. Bibliothek Cotta. (= Jahrbuch der Heraldisch-Genealogischen Gesellschaft Adler. Folge 3, Band 12, 1984/85). Bildband. Böhlau, Wien/ Köln/ Graz 1986, ISBN 3-205-05002-9.
  • Berthold Waldstein-Wartenberg (Hrsg.): Die Wappenbücher Herzog Albrechts VI. von Österreich. Ingeram-Codex der ehemaligen Bibliothek Cotta. (= Jahrbuch der Heraldisch-Genealogischen Gesellschaft Adler Folge 3, Band 12, 1984/85). Textband. Böhlau, Wien 1990.
  • Karl J. Svoboda: Aus der Verfassung des Kantons Kraichgau der unmittelbaren freien Ritterschaft in Schwaben unter besonderer Berücksichtigung des territorialen Elements, in: ZGO 116 (1968) S. 253–289.
  • Alfred Friese: Die Ritter- und Turniergesellschaft „mit dem Esel“. Ein Beitrag zur Kulturgeschichte des mittelrheinisch-hessischen Adels im späten Mittelalter, in: Archiv für hessische Geschichte und Altertumskunde, N.F., Vol. 24 (1952/53) S. 153–184.
  • Gustav Kolb: Die Kraichgauer Ritterschaft unter der Regierung des Kurfürsten Philipp von der Pfalz, in: WürttVjhefte LdG, N.F. 19 (1910) S. 1–154.
  • Lotte Kurras: Turnierbuch aus der Kraichgauer Ritterschaft. Kommentar zur Faksimileausgabe des Cod. Ross 711, Belser Verlag 1984
  • Clemens Rehm und Konrad Krimm: Zwischen Fürsten und Bauern - Reichsritterschaft im Kraichgau. Heimatverein Kraichgau, Sinsheim 1992
  • Andreas Ranft: Adelsgesellschaften. Thorbecke Verlag GmbH, Sigmaringen, 1994
  • Karl J. Svoboda, "Die Gesellschaft "mit dem Esel" am Rhein, Main und Neckar, 1965 - In: Ruperto-Carola, Mitteilungen der Vereinigung der Freunde der Studentenschaft der Universität Heidelberg, vol. 38 (1965), S. 164–167

Einzelnachweise

  1. Ortwin Gamber: Die Wappenbücher Herzog Albrechts VI. von Österreich: Ingeram-Codex d. ehem. Bibliothek Cotta. S. 18.
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