Hans Bunte

Hans Hugo Christian Bunte (* 25. Dezember 1848 in Wunsiedel; † 17. August 1925 in Karlsruhe) war ein deutscher Chemiker und Hochschullehrer. Er war Lehrstuhlinhaber für chemische Technologie an der Technischen Hochschule Karlsruhe und Mitglied der Leopoldina.

Hans Bunte
Nachruf

Leben

Bunte studierte Chemie, Physik und Mathematik an der Polytechnischen Schule in Stuttgart und war Mitglied der StudentenverbindungAkademische Gesellschaft Sonderbund“. Er setzte das Studium in Heidelberg und Erlangen fort, wo er 1869 bei Eugen von Gorup-Besánez mit dem Thema Untersuchungen über Harnstoff und Harnstoffderivate promovierte.[1] Er war zunächst Lehrer für Mathematik und Naturwissenschaften an der Gewerbeschule in Wunsiedel und kurzzeitig Privatassistent bei Emil Erlenmeyer in München.

1872 habilitierte er sich als Privatdozent an der TH München. Als Gasspezialist auf dem Gebiet der Brennstoff- und Feuerungstechnik hielt er erste Vorlesungen über Teerfarben, zur Heizwertbestimmungen und Analyse von Abgas und Leuchtgas. Von 1874 bis 1876 war er Mitarbeiter Nikolaus Heinrich Schillings bei der Münchner Gasbeleuchtungsgesellschaft und entwickelte mit ihm den „Münchner Generatorofen“ zur Gasherstellung aus Kohle. 1877 trat er dem Verein Deutscher Ingenieure (VDI) und dem Bayerischen Bezirksverein des VDI bei.[2] 1878 übernahm er die Leitung der Heizversuchsanstalt. Zwischen 1879 und 1881 schuf er die Grundlagen der Heiztechnik und der modernen Wärmewirtschaft. 1882/1883 wurde er zum Vorsitzenden und 1884 zum Generalsekretär des Deutschen Vereins von Gas- und Wasserfachmännern (DVGW) gewählt.

Auf Veranlassung von Carl Engler wurde er 1887 ordentlicher Professor der chemischen Technologie an der Technischen Hochschule Karlsruhe. 1907 errichtete der DVGW auf Buntes Anregung die Lehr- und Versuchsgasanstalt, kurz Gasinstitut, dessen Leitung er auch übernahm (heute Engler-Bunte-Institut).[3] In den 1910ern war Ernst Terres sein Assistent.[4] 1919 emeritierte Bunte.

1887 erfand er die Bunte-Bürette, eine Apparatur zur Gasanalyse. Außerdem fand er die Gruppe der Bunte-Salze bei Schwefelverbindungen (Thioschwefelsäure-S-Ester). Die Technischen Hochschulen in Wien, München und Hannover verliehen ihm einen Dr. Ing. h. c. Im Jahr 1893 wurde Bunte zum Mitglied der Leopoldina gewählt. Von 1903 bis 1904 war Bunte zunächst vom Großherzog ernanntes Mitglied der Ersten Kammer der Badischen Ständeversammlung und von 1905 bis 1913 als Abgeordneter der Technischen Hochschule in derselben Kammer vertreten.

Bunte liegt auf dem Hauptfriedhof Karlsruhe begraben.[5]

Sein Sohn Carl Gustav Bunte (1878–1944) wurde später ebenfalls Chemiker und Professor an der TH Karlsruhe.

Einzelnachweise

  1. Informationen zu und akademischer Stammbaum von Hans Bunte bei academictree.org, abgerufen am 22. Januar 2018.
  2. Zum Mitglieder-Verzeichniss. In: Wochenschrift des Vereines deutscher Ingenieure. Band 1, Nr. 26, 30. Juni 1877, S. 203.
  3. Stiftung Werner-von-Siemens-Ring: C. ENGLER / H. BUNTE (Memento des Originals vom 18. Februar 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.siemens-ring.de
  4. dgmk.de: Carl-Engler-Medaille 1953: Prof. Dr.-Ing. Dr. tech. h.c. Ernst Terres (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dgmk.de (PDF; 55 kB).
  5. Mauer 1, 13/14; Karl Zahn: Gräber, Grüfte, Trauerstätten, die Friedhöfe und Begräbnisstätten der Kernstadt Karlsruhe. Verlag für Regionalkultur, Ubstadt-Weiher u. a. 2022 (Veröffentlichungen des Karlsruher Stadtarchivs; 37), ISBN 978-3-95505-352-9, S. 183

Literatur

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