Hans-Heinrich Jarchow

Hans-Heinrich Jarchow (* 13. Juli 1955 in Plau am See; † 24. August 2020 in Rostock) war ein deutscher Ingenieur und Politiker (SPD).[1] Von 2002 bis 2006 saß er im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern.

Hans-Heinrich Jarchow

Leben

Jarchow ging als einziger seiner Klasse nicht zur Jugendweihe, sondern zur Konfirmation. Nachdem er 1979 in Berlin Ingenieur für Landtechnik geworden war, wurde er Technischer Leiter der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft Gnevsdorf. Nach der Wende und friedlichen Revolution in der DDR war er von 1990 bis 1994 der erste frei gewählte ehrenamtliche Bürgermeister seines Dorfes. Von 1994 bis 2001 war er hauptamtlicher Bürgermeister von Plau am See. Für die SPD Mecklenburg-Vorpommern errang er bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern 2002 im Landtagswahlkreis Parchim I ein Direktmandat im Landtag Mecklenburg-Vorpommern. Bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern 2006 konnte er es nicht behalten. Von 2009 bis 2017 war er bei der Akademie für Politik, Wirtschaft und Kultur in Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin tätig. Dort leitete er den Geschäftsbereich der demokratischen Initiative WIR. Erfolg braucht Vielfalt. Im Rostocker Klinikum Südstadt mit 65 Jahren einem Karzinom erlegen, wurde er am 5. September 2020 auf der Südseite der Gnevsdorfer Kirche beerdigt. Es sprachen die Pastoren Lutz Jastram (Karbow), Dr. Ulrich Müller (Malchow) und Gerhard Winkelmann (fr. Gnevsdorf). Jarchow hinterließ seine Frau Karin geb. Blankenburger, zwei Töchter und eine Enkeltochter.

Ehrenämter

Jarchow auf der Mecklenburg-Vorpommern (1996)

Von 1994 bis 2011 war Jarchow Synodaler der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs.[2] Von 1997 bis 2002 war er Mitglied der Kirchenleitung der Landeskirche. Seit 1994 besuchte er alljährlich die Evangelisch-Lutherische Kirche in der Republik Kasachstan, die Partnerkirche der (ehemaligen) Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs.[3] Von 1998 bis 2015 hielt Jarchow plattdeutsche Morgenandachten in Verkündigungssendungen des Norddeutschen Rundfunks. In den umliegenden Dorfkirchen, besonders in Wendisch Priborn und Retzow, hielt er an Heiligabend die Andachten. 2008 gründete er den Förderverein Kirche Gnevsdorf, dessen Vorsitzender er bis 2020 war.[4] Jarchow war wie seine Frau aktiv im Plauer Posaunenchor und sang im Gnevsdorfer Singkreis. Von 2010 bis zu seinem Tod leitete er die Jagdhorngruppe „Retzower Heide“.

Literatur

  • Der Urmecklenburger [Hans-Heinrich Jarchow]. In: Thomas Balzer, Siv Stippekohl, Siegfried Wittenburg: Atlas des Aufbruchs: Geschichten aus 25 Jahren Mecklenburg-Vorpommern. (Buch und DVD). Ch. Links Verlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-86153-847-9, S. 202–203.
Commons: Hans-Heinrich Jarchow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Jochen Schulte: Nachruf auf Hans-Heinrich Jarchow. SPD-Fraktion Landtag Mecklenburg-Vorpommern, 25. August 2020, abgerufen am 26. August 2020 (deutsch).
  2. XIV. Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Landessynode Mecklenburgs (Memento vom 13. Oktober 2007 im Internet Archive)
  3. Die Evangelisch-Lutherische Kirche in der Republik Kasachstan (GAW)
  4. Förderverein Kirchgemeinde Gnevsdorf
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