Hans-Georg Engelke

Hans-Georg Engelke (* 7. März 1964 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Verwaltungsjurist und politischer Beamter. Er ist seit 2015 Staatssekretär im Bundesministerium des Innern und für Heimat.

Hans-Georg Engelke (2022)

Leben

Ausbildung und Persönliches

Engelke studierte Rechtswissenschaften an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main und der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.

Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Laufbahn und Wirken

Hans-Georg Engelke begann seine berufliche Laufbahn 1994 als Staatsanwalt im Bereich der Regierungs- und Vereinigungskriminalität in Berlin. Im Jahr 1999 trat er in den Dienst des Bundesministeriums des Innern und war von 1999 bis 2001 zunächst als Referent für Organisierte Kriminalität sowie Verbrechensbekämpfung und von 2001 bis 2003 als persönlicher Referent von Staatssekretär Claus Henning Schapper (SPD) tätig. Er avancierte zum Referatsleiter und leitete von 2003 bis 2004 das Referat für Terrorismusbekämpfung Recht und Grundsatz und von 2005 bis 2006 das Referat für Operative Terrorismusbekämpfung.[1] Anschließend arbeitete er von 2006 bis 2010 im Bundesamt für Verfassungsschutz als Leiter der Abteilung Terrorismus/Islamismus.

Im Jahr 2011 kehrte er als Leiter des Referates Einsatz und Führung der Bundespolizei in das Bundesministerium zurück, wo er danach von 2012 bis 2014 als Ministerialdirigent der Leiter der Unterabteilung Verfassungsschutz sowie Leiter des Stabes Terrorismusbekämpfung war. In dieser Funktion wurde er am 3. Juli 2012 von Bundesminister Hans-Peter Friedrich (CSU) zum Sonderbeauftragten zur Aufklärung der Aktenvernichtungen im Bundesamt für Verfassungsschutz im Zusammenhang mit der „Operation Rennsteig“ sowie weiterer Aktenvernichtungen berufen.[2]

Von 2014 bis 2015 war er im Bundesministerium Chef des Leitungsstabes von Bundesminister Thomas de Maizière (CDU).[3]

Engelke wurde mit Wirkung vom 1. August 2015 zum Staatssekretär unter Bundesminister Thomas de Maizière (CDU) im Bundesministerium des Innern ernannt. Zunächst war er neben Emily Haber einer der beiden Staatssekretäre des Bundesministeriums und zugleich interimsweise Nachfolger von Cornelia Rogall-Grothe als Beauftragter der Bundesregierung für Informationstechnik.[4][5] Diese Funktion übernahm wenige Wochen später Klaus Vitt als damals dritter Staatssekretär mit seinem Amtsantritt am 1. Oktober 2015.[6] Am 12. November 2015 wurde Engelke zudem zum Vorsitzenden des Verwaltungsrates der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder gewählt.[7]

Während der COVID-19-Pandemie leitete Engelke als Staatssekretär den Corona-Krisenstab im Bundesministerium.[8] Er blieb auch im Jahr 2018 mit dem Amtsantritt von Bundesminister Horst Seehofer (CSU) und im Jahr 2021 von Bundesministerin Nancy Faeser (SPD) als Staatssekretär im Amt.

Nach Meinung eines WELT-Journalisten im Jahr 2022 genieße Engelke den Ruf, „der eigentliche Chef des Ministeriums zu sein, ohne den nicht viel funktionieren würde“.[9]

Einzelnachweise

  1. Vita Hans-Georg Engelke. Bundesministerium des Innern und für Heimat, abgerufen am 27. Dezember 2023.
  2. Bericht des Sonderbeauftragten des Bundesministers des Innern Aufklärung der Aktenvernichtungen im Bundesamt für Verfassungsschutz im Zusammenhang mit der „Operation Rennsteig“ sowie weiterer Aktenvernichtungen nach dem 4. November 2011. (PDF) Deutscher Bundestag, abgerufen am 27. Dezember 2023.
  3. Bundesministerium des Innern: Staatssekretäre: Hans-Georg Engelke
  4. Hans-Georg Engelke als Mitglied vom IT-Rat (der Bundesverwaltung) (Memento vom 6. Oktober 2015 im Internet Archive)
  5. Engelke ist Staatssekretär im Bundesministerium des Innern. politik & kommunikation, 11. August 2016, abgerufen am 27. Dezember 2023.
  6. Bundesministerium des Innern: Pressemitteilung Amtsantritt von Staatssekretär Vitt
  7. Hans-Georg Engelke - Neuer Vorsitzender des Verwaltungsrats. Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder, abgerufen am 27. Dezember 2023.
  8. Das sind Seehofers Krisenmanager: Ein Staatssekretär und ein Polizeichef im Kampf gegen das Coronavirus. Der Tagesspiegel, 16. März 2020, abgerufen am 27. Dezember 2023.
  9. Martin Lutz: Ehemaliger Hip-Hop-Künstler leitet Stab von Faeser. In: welt.de. Die Welt, 3. März 2022, abgerufen am 3. März 2022.
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