Hannoversche Zeitung (1832)

Die Hannoversche Zeitung[1] war eine von der Regierung initiierte und am 1. Januar 1832 erstmals erschienene Zeitung, die anfangs ausdrücklich nur von der politischen Überzeugung des Hauptredakteurs und Herausgebers Georg Heinrich Pertz abhängig war. Die täglich (außer sonntags) erscheinende Zeitung wurde von der Hahnschen Buchhandlung verlegt und in der „Culemann’sche Druckerei und Verlagsanstalt[2] gedruckt. Sie darf als erste hannoversche Tageszeitung gelten und bestand aus den drei Teilen Amtlicher Teil, Politisch-Literarischer Teil (die eigentliche Zeitung) und Allgemeiner Anzeiger.

Redakteure der Zeitung, die in der Culemann'schen Druckerei vervielfältig wurde, waren ein „Dr. Ler“ sowie der Oberpostinspektor Friesland. Für die Hannoversche Zeitung waren zahlreiche Korrespondenten an verschiedenen Orten tätig.[3]

Geschichte

Vorläufer

Die Hannoversche Zeitung war die Nachfolgerin der ab 1828[4] zweimal wöchentlich in Hannover erschienenen Zeitung Hannoversche Nachrichten.[3]

Laut Dieter Brosius[5] besaß Hannover bis zur Herausgabe der Hannoverschen Zeitung 1832 keine eigene Zeitung; „man las Frankfurter oder Hamburger Blätter“. Als regierungsamtliche Organe waren die Vorläuferinnen der Hannoverschen Zeitung die

  • Hannöverische politische Nachrichten (1793–1801) und die
  • Hannöverische Nachrichten (1815–31), laut Dieter Brosius[5] „ein reines Anzeigenblatt“, das zwei Mal wöchentlich erschien.

Die Hannoversche Zeitung erschien nach einer Ankündigung von Georg Heinrich Pertz im Dezember 1831 erstmals am 1. Januar 1832.

Ab 1832 wurde die Zeitung zuerst von Friedrich Bernhard Culemann gedruckt, seit 1834 auch herausgegeben. Redakteur war Georg Heinrich Pertz.[6]

Mit dem Regierungsantritt von König Ernst August von Hannover 1837 und dem Rücktritt von Pertz wurde die Zeitung offizielles, auf die regierungsabhängigen Pflichtabnehmer angewiesenes Regierungsorgan.

Neue Hannoversche Zeitung

Nachdem Friedrich Culemann 1857 die Hannoverschen Anzeigen gekauft hatte, verband er sie mit der Hannoverschen Zeitung zur Neuen Hannoverschen Zeitung,[7] die von 1858 bis 1883 erschienen und ebenfalls regierungsamtlich war.[8]

Literatur

  • O. Kuntzemüller: Das hannoversche Zeitungswesen vor dem Jahre 1848. Ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Presse. In: Preußische Jahrbücher, Bd. 94, 1898, S. 425–453.
  • H. Beyer: „Es wird hiermit bekanntgemacht...“ Eine Studie zum hannoverschen Anzeigenwesen von 1750-1850. In: Hannoversche Geschichtsblätter, Neue Folge 16 (1962), S. 1–79.
  • Henning Rischbieter: Hannoversches Lesebuch, oder: Was in Hannover und über Hannover geschrieben, gedruckt und gelesen wurde., 2 Bde.: Bd. 1 (3. Aufl.), Hannover 1986; Bd. 2 (2. Aufl.) Hannover 1991; hier: Bd. 1, S. 257 ff.
  • Friedrich Wilhelm von Reden: Periodische Blätter, welche im Königreiche Hannover jetzt erscheinen. In: Das Königreich Hannover statistisch beschrieben, zunächst in Beziehung auf Landwirthschaft, Gewerbe und Handel; Band 2: Zweite Abteilung. Verhältnisse des Verkehrs im Königreiche Hannover und den Nachbarstaaten; Wissenschaft und Kunst, Hannover im Verlage der Hahn’schen Hofbuchhandlung, 1839, S. 477; online über Google-Bücher
  • Klaus Mlynek: Hannoversche Zeitung 1. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 263.

Einzelnachweise

  1. Friedrich Wilhelm von Reden: Periodische Blätter, welche im Königreiche Hannover jetzt erscheinen. In: Das Königreich Hannover statistisch beschrieben, zunächst in Beziehung auf Landwirthschaft, Gewerbe und Handel; Band 2: Zweite Abteilung. Verhältnisse des Verkehrs im Königreiche Hannover und den Nachbarstaaten; Wissenschaft und Kunst, Hannover im Verlage der Hahn’schen Hofbuchhandlung, 1839, S. 477; online über Google-Bücher.
  2. Hugo Thielen: Culemann - C.’sche Druckerei und Verlagsanstalt. In: Stadtlexikon Hannover, S. 120.
  3. Friedrich Wilhelm von Reden: Periodische Blätter ... (siehe Literatur).
  4. Quelle: Kopie einer chronologischen Liste sowie einer Übersicht Hannoversche (Tages-)Zeitungen der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek; die Online-Darstellung (s. Weblinks) zu den Hannoverschen Nachrichten gibt jedoch 1826 als erstes Erscheinungsjahr an.
  5. Dieter Brosius: Die letzten Jahrzehnte der Personalunion (1815-1837). In: Geschichte der Stadt Hannover, Bd. 2: Vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart, hrsg. von Klaus Mlynek und Waldemar R. Röhrbein, unter Mitarbeit von Dieter Brosius, schlütersche, Hannover 1994, ISBN 3-87706-364-0; hier: S. 287.
  6. Hugo Thielen: CULEMANN, (1) Friedrich Bernhard. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 88.
  7. Hugo Thielen: CULEMANN, (2) Friedrich Gerg Hermann. In: Hannoversches Biographisches Lexikon, S. 88.
  8. Der "Polizeiverein" deutscher Staaten, S. 83 Online.
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