Hani Mojtahedi
Hani Mojtahedi (persisch هانی مجتهدی; geb. in Sanandadsch) ist eine iranische Musikerin. Ihre Musik vereint traditionelle persische Musik, zeitgenössische Einflüsse und kurdische Texte.[1]
Leben
Mojtahedi wurde im Osten Kurdistans innerhalb des nordwestlichen Iran geboren.[2] Mojtahedi wuchs in einer Umgebung auf, die von den spirituellen Zusammenkünften und den zeitlosen Melodien der Sufis im Haus ihres Großvaters geprägt war.[3][2] Diese Atmosphäre gab ihr schon früh ein Gefühl der Bestimmung.[2] Ihre Mutter, deren Gesang Hani tief beeindruckte, und ihr Onkel, ein Bewunderer des kurdischen Sängers Ali Merdan, prägten ihre musikalischen Aspirationen entscheidend.[2]
Mojtahedi erlebte ihre Kindheit vor dem Hintergrund von Konflikten, wo die Geräusche von Bomben und Artillerie eine dissonante Symfonie spielten.[2] Diese formenden Erfahrungen stärkten ihren Willen und trieben sie zur Verfolgung eines zweckerfüllten Lebens.[2] Im Jahr 2004 traf sie die Entscheidung, ihr Heimatland zu verlassen und zur Weiterverfolgung ihrer musikalischen Karriere nach Berlin umzuziehen.[3][4]
Wirken
Mojtahedi gründete die erste iranische Frauenband und musste eine lange Auseinandersetzung mit den religiösen Autoritäten Irans führen.[4][1] Ihre Musik zeichnet sich durch eine Mischung aus Pop, traditioneller kurdischer Musik und elektronischen Elementen aus.[1] Mojtahedi setzt sich politisch ein und unterstützt die Unabhängigkeit der kurdischen Minderheit im Iran sowie die Menschenrechte allgemein.[4][1]
Mojtahedis Partnerschaft mit dem deutschen Electro-Musiker Andi Toma von Mouse on Mars führte zur Veröffentlichung eines gemeinsamen Albums, das auch eine Hommage an ihren Großvater, einen Sufi-Meister, darstellt.[3] Ihre Musik ist offen und experimentell, mit Zusammenarbeiten, die von Electronica-Künstlern bis hin zu großen Orchestern reichen.[3] Besonders hervorzuheben ist ihr Projekt HJirok, das während eines Aufenthalts in der irakisch-kurdischen Stadt Erbil entstand und traditionelle Elemente mit moderner Elektronik vereint.[3] Mojtahedi veröffentlichte mehrere Alben, darunter Dayk (2010), Shaw (2019), Skala (2019), Babylon Orchestra (2020) und Nour (2020).[4][1]
Durch ihre Musik und ihre öffentlichen Auftritte etablierte Mojtahedi sich als eine Stimme des Widerstands und der Hoffnung für die kurdische Gemeinschaft und darüber hinaus.[2][4] Ihre Arbeit spiegelt ein Engagement für die Förderung von Frieden, kultureller Vielfalt und Frauenrechten wider.[3][2][4]
Einzelnachweise
- Hani Mojtahedy. In: rsb-online.de. 5. Mai 2021, abgerufen am 26. März 2024.
- Hani Mojtahedi: A Voice of Hope in Exile. In: kurdistanchronicle.com. 30. September 2023, abgerufen am 26. März 2024.
- Stefan Franzen: Die kurdische Sängerin Hani Mojtahedi : Mythen in neuem Gewand. In: qantara.de. 27. Februar 2024, abgerufen am 26. März 2024.
- Hani Mojtahedi. In: callies.berlin. Abgerufen am 26. März 2024 (englisch).