Hanauer Hof (Herborn)

Der Hanauer Hof in Herborn ist eine Straße in der Altstadt.

Geografische Lage

Die Straße liegt im südlichen Teil der Altstadt von Herborn und zweigt in westlicher Richtung vom Kornmarkt, einem der Hauptplätze der Altstadt von Herborn, am Gebäude Kornmarkt 22, ab. Dies war ehemals die Synagoge von Herborn.[1] Die nur etwa 60 Meter lange Straße mündet am anderen Ende in die Straße „Mühlbach“.

Geschichte

Die Straße Hanauer Hof und ihre erste Bebauung entstand in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts durch Beräumung einer Hinterhof-Situation im Rücken der umliegenden Bebauung. Hier entstanden vier Tagelöhner-Häuser. Die Straße hieß damals „Hinter’m Kornmarkt“.[2]

Ab 1759 wird dann auch die Bezeichnung Hanauer Hof verwendet, nachdem sich aus Hanau stammende Pfeifenbäcker hier niedergelassen hatte.[3] Namentlich bekannt sind ein Andreas Knecht und ein Johann Heinrich Knecht. Ersterer kam 1713, letzterer 1718 nach Herborn um hier ihr Handwerk auszuüben.[4] Als Johann Heinrich Knecht 1776 starb, hinterließ er unter anderem ein Wohnhaus am Kornmarkt.[5]

Bedeutung

Verkehrlich ist die Straße Hanauer Hof heute eine Anliegerstraße. Von hier besteht über einen seitlichen Eingang im Gebäude Kornmarkt 22 Zugang zur Mikwe der ehemaligen Synagoge.

Literatur

  • Ernst Henn: Herborner Pfeifenbäcker im 18. Und 19. Jahrhundert. In: Mitteilungsblatt des Geschichtsvereins Herborn e.V. 22 (1974/2), S. 30–32.
  • Rüdiger Störkel: Hanauer Hof. In: Mitteilungsblatt des Geschichtsvereins Herborn e.V. 35 (1987/1), S. 39.

Einzelnachweise

  1. Ausführliche Beschreibung bei Thea Altaras: Synagogen und Rituelle Tauchbäder in Hessen – Was geschah seit 1945? 2. Auflage. Königstein i. Ts. 2007. ISBN 978-3-7845-7794-4, insb. S. 215–217.
  2. Störkel: Hanauer Hof.
  3. Störkel: Hanauer Hof.
  4. Henn: Herborner Pfeifenbäcker, S. 30.
  5. Henn: Herborner Pfeifenbäcker, S. 31.

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