Halsrippensyndrom

Als Halsrippensyndrom, auch Adson-Coffey-Syndrom oder Naffziger-Syndrom, nach Howard C. Naffziger (1884–1956), bezeichnet man die Kompression der Leitungsbahnen zum Arm durch eine zusätzliche, rudimentäre bis komplette, evtl. gelenkig unterteilte Rippe am 7. Halswirbel beim Menschen. Sie ist manchmal kombiniert mit weiteren Skelettanomalien, vielfach allerdings nur einseitig.

Klassifikation nach ICD-10
Q76.5 Überzählige Rippe in der Halsregion
G54.0 Schultergürtel-Kompressionssyndrom
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Bei Säugetieren werden Halsrippen normalerweise nicht mehr angelegt. Sie sind als stammesgeschichtliches Relikt ein Atavismus und kommen bei weniger als 1 % der Bevölkerung vor.

Halsrippen im Röntgenbild.
Halsrippe links. Computertomographie 3D-Rekonstruktion.

Die obere Schlüsselbeingrube ist durch einen in der Tiefe tastbaren, knochenharten Tumor verstrichen. Der Nachweis gelingt mit speziell eingestellten Röntgenaufnahmen. Oft ist die Halsrippe ein Zufallsbefund ohne jeden Krankheitswert.

Beim eigentlichen Halsrippensyndrom besteht aber eine Beeinträchtigung der Nerven des Armgeflechts und der Blutzirkulation in der Arteria subclavia oder Vena subclavia (vor allem bei Armhebung). Das Halsrippensyndrom gehört zu den Thoracic-outlet-Syndromen. Die Behandlung besteht in der operativen Entfernung der Halsrippe.

Es wird wissenschaftlich diskutiert, ob es ein erhöhtes Krebsrisiko im frühen Kindesalter bei Vorhandensein von Halsrippen gibt.[1][2]

Einzelnachweise

  1. Myers, PZ: Debate on Vertebral variation, Hox genes, development, and cancer. Archiviert vom Original am 12. April 2008; abgerufen am 16. April 2008.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/scienceblogs.com
  2. Galis, Frietson: Vertebral variation, Hox genes, development, and cancer. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 14. Oktober 2008.@1@2Vorlage:Toter Link/biology.leidenuniv.nl (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.

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