Hahnhof (Ebensfeld)

Hahnhof ist eine mit Haus und Scheune bebaute Einöde des oberfränkischen Marktes Ebensfeld im Landkreis Lichtenfels.

Hahnhof
Markt Ebensfeld
Koordinaten: 50° 3′ N, 10° 59′ O
Höhe: 306 m ü. NHN
Einwohner: 6 (1970)[1]
Postleitzahl: 96250
Vorwahl: 09573
Scheune in Hahnhof
Scheune in Hahnhof

Geographie

Hahnhof liegt im Kellbachtal, einem linken Zufluss des Mains, auf einer Anhöhe zwischen Prächting und Kutzenberg. An der Einöde verläuft der Fränkische Marienweg vorbei.

Geschichte

Die erste Erwähnung von Hahnhof war in einem Kopialbucheintrag Ende des 14. Jahrhunderts für das Jahr 1328. Demnach verkauften Hermann von Liebsberg und seine Frau Elsbeth unter anderem ihr Eigengut „zw den Hon“ dem Katharinenspital zu Bamberg.[2] Weitere Nennungen folgten 1338 als der Bamberger Bischof Leupold in einem Streit urteilte und 1358 der Bamberger Bischof Lupold entschied, dass das Katharinenspital aus der Mühle zu Prächting der Kapelle „zu dem Hayne“ einen jährlichen Zins für das Licht zahlen sollte. 1384 verzichteten Katrei, Tochter des verstorbenen Ritters „vom Heyn“, und Heinrich Ritter von Prächting auf ihre Rechte an dem Hof, „zw dem Heyn gelegen“, der dem Katharinenspital gehörte.[2]

Im Jahr 1600 wurde der „Haanhoff bey Brechting“ als Eigentum des Katharinenspitals zu Bamberg erwähnt. Etwa 1610 wurde in einem Visitationsbericht über Prächting verfasst: „ein wenig drüben hinauf ist das Kirchle ufn Bergle, dabei ein Hof“. 1801 wurde die Siedlung als ein mit Haus und Stadel bebauter Hof, unweit Ebensfeld gelegen, beschrieben. Die Lehen- und Vogteiherrschaft gehörte dem Katharinenspital, der Zehnt wie auch die Kirche gehörte der Pfarrei Ebensfeld. 1833 war der Hahn ein Weiler auf einem Berge mit zwei Häusern, einer Filialkirche, 14 Stadeln und einem Gottesacker.[2] 1862 wurde die Landgemeinde Prächting, zu der die Einöde Hahnhof gehörte, in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Staffelstein eingegliedert. Die Landgemeinde gehörte zum Landgericht Staffelstein. 1871 hatte Hahnhof neun Einwohner und sieben Gebäude. Die katholische Schule befand sich 0,8 Kilometer entfernt in Prächting und die Pfarrkirche 3,5 Kilometer entfernt in Ebensfeld.[3]

1900 umfassten die beiden Orte der Landgemeinde Prächting eine Fläche von 502,08 Hektar, 353 Einwohner, die alle Katholiken waren, und 66 Wohngebäude. Sieben Personen lebten in Hahnhof in einem Wohngebäude[4] und 1925 elf Personen in einem Wohngebäude. Die Schüler mussten zur 0,8 Kilometer entfernten katholischen Schule in Kutzenberg.[5] 1950 hatte Hahnhof 14 Einwohner und ein Wohngebäude.[6] Im Jahr 1970 zählte die Einöde sechs Einwohner.[1] Am 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Staffelstein aufgelöst. Hahnhof kam mit Prächting zum Landkreis Lichtenfels. 1978 folgte die Eingliederung nach Ebensfeld.

Sehenswürdigkeiten

Die römisch-katholische Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariä Unbefleckte Empfängnis, auch Hankirche genannt, steht in der Einöde Hahnhof. Im 16. Jahrhundert entwickelte sich eine rege Wallfahrt zu ihr. 1610 war eine Erweiterung der mittelalterlichen Kapelle durch den Anbau eines Langhauses und eines Satteldachturmes. Im 18. Jahrhundert folgte ein Neubau der Kirche in zwei Abschnitten. 1723–24 errichteten Andreas Rheinthaler und Christoph Leidner ein neues Langhaus. 1765–67 folgten der Turm- und Chorbau durch Johann Thomas Nissler. Die barocke Saalkirche, ein Sandsteinquaderbau, hat einen leicht eingezogenen Chor und einen Turm mit geschweifter Zwillingshaube. Der Hochaltar wurde 1782 angeschafft, er füllt wie eine Wandarchitektur die ganze Breites des Chors.

Commons: Hahnhof – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 164 (Digitalisat).
  2. Dorothea Fastnacht: Staffelstein. Ehemaliger Landkreis Staffelstein. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Oberfranken. Band 5: Staffelstein. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 2007, ISBN 978-3-7696-6861-2. S. 141
  3. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1120, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  4. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1119 (Digitalisat).
  5. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1155 (Digitalisat).
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1000 (Digitalisat).
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