Hagetaubin

Hagetaubin ist eine französische Gemeinde mit 573 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Pau und zum Kanton Artix et Pays de Soubestre (bis 2015: Kanton Arthez-de-Béarn).

Hagetaubin
Hagetaubin (Frankreich)
Hagetaubin (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Pyrénées-Atlantiques (64)
Arrondissement Pau
Kanton Artix et Pays de Soubestre
Gemeindeverband Lacq-Orthez
Koordinaten 43° 31′ N,  37′ W
Höhe 64–128 m
Fläche 18,87 km²
Einwohner 573 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 30 Einw./km²
Postleitzahl 64370
INSEE-Code 64254

Bar und Kiosk in Hagetaubin

Der Name in der gascognischen Sprache lautet Hayetaoubïn.[1] Die Bewohner werden Hagetaubinois oder Hagetaubinoises genannt.[2]

Geographie

Hagetaubin liegt ca. 40 km nordwestlich von Pau in der historischen Provinz Béarn am nördlichen Rand des Départements.

Umgeben wird der Ort von den Nachbargemeinden:

Lacadée Labeyrie
Saint-Médard
Casteide-Candau
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Morlanne
Mesplède Arthez-de-Béarn Pomps

Hagetaubin liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour.

Ein Nebenfluss des Luy,

  • der Luy de Béarn, und sein Zufluss,
    • der Aubin und dessen Nebenflüsse,
      • der Langos und
      • der Ruisseau de Chaurou,

fließen durch das Gebiet der Gemeinde.[3]

Geschichte

Spuren einer Besiedelung in der Bronzezeit fanden sich in Form von Bestattungsurnen und Schmuck, der in zwei ansehnlichen Hügelgräbern entdeckt wurde. Diese wurden als Grabstätten bis in die frühe Eisenzeit genutzt. Aus der gallorömischen Zeit stammen Funde von römischen Keramikgefäßen und einer Drehmühle aus Sandstein auf dem Gemeindegebiet. Bei einer Volkszählung im Jahr 1385 wurden in Hagetaubin 49 Haushalte gezählt und vermerkt, dass das Dorf zur Bailliage von Pau gehört. Zwischen 1795 und 1800 wurde die bisherige Gemeinde Masconette in die Gemeinde Hagetaubin eingegliedert.[4][5][6]

Toponyme und Erwähnungen von Hagetaubin waren:

  • Fayet-Aubii (13. Jahrhundert, fors de Béarn (Manuskript aus dem 14. Jahrhundert)),
  • Fagetum-Albinum (1356, Urkunden der Vicomté von Béarn),
  • Sent Sabastia de Faget (1537, Notare von Garos),
  • Haget Aubin (1750, Karte von Cassini),
  • Haget Culbin (1793, Notice Communale) und
  • Haget-Aubin (1863, Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées).[5][7][6]

Toponyme und Erwähnungen von Masconette waren:

  • Mascoete (1376, Manuskript von 1376),
  • Mascoeto (1504, Notare von Garos),
  • Masquoeto (gegen 1538, Manuskriptsammlung des 16. bis 18. Jahrhunderts),
  • Mascoette (1750, Karte von Cassini),
  • Masconette (1793, Notice Communale) und
  • Mascouette (1863, Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées).[5][7][8]

Einwohnerentwicklung

Nach einem Höchststand der Einwohnerzahl von über 1000 Einwohnern in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist die Zahl bei kurzen Wachstumsphasen bis zu den 1980er Jahren um insgesamt rund 60 % gesunken. Seitdem ist die Zahl der Bewohner wieder angestiegen.

Jahr196219681975198219901999200620092021
Einwohner507482457412440441507534573
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Ab 1800 mit Einwohnern von Masconette
Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 1999,[6] INSEE ab 2006[9][10]

Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche Saint-Sébastien von Hagetaubin
  • Pfarrkirche in Hagetaubin, gewidmet dem heiligen Sebastian. Der Glockenturm, das Langhaus und die Apsis sind die aus dem Mittelalter stammenden und somit ältesten Bereiche der Kirche. Das nördliche Seitenschiff ist vermutlich später hinzugekommen. In drei Wellen, von 1855 bis 1857, von 1865 bis 1867 und von 1875 bis 1895 fanden nach Plänen des Architekten Henri d’Arnaudat umfangreiche Restaurierungen statt, u. a. mit Erhöhungen des Bodens und der Wände des Langhauses und Erhöhung der Wände der Kapelle, Wände für weitere Fenster und Ochsenaugen wurden geöffnet, die Gewölbe wurden wiederhergestellt, Malerarbeiten durchgeführt. Im Februar 1897 wurde der Bau des südlichen Kirchenschiffs und einer zweiten Sakristei abgeschlossen.[11][12]
  • Kirche im Ortsteil Mascouette, gewidmet dem Apostel Simon Petrus. Die Kirche im romanischen Stil ist von einem Friedhof umgeben und besitzt einen Glockenturm mit einem schiefergedeckten Dachreiter. Sie ist im 17. und im 18. Jahrhundert errichtet worden. Von 1856 bis 1858 wurden auch hier nach Plänen des Architekten Henri d’Arnaudat umfangreiche Restaurierungen durchgeführt. Das Langhaus wurde um 6,50 m, das Seitenschiff um 0,80 m verlängert, der Altarraum und die Wand des Seitenschiffs neu gebaut, Wände für neue Fenster geöffnet. Der Helm des Glockenturms wurde 1870 ausgebessert, 1874 wurden zwei Glasfenster des Glasmalers Bergès aus Toulouse, 1919 weitere Glasfenster des Glasmalers Arcencam aus Pau eingearbeitet.[13][14]
  • Haus Claverie. Es ist 1644 von einem Grundherrn von Hagetaubin errichtet und später als protestantische Schule eingerichtet worden. Die Treppe aus Eiche im Innern des Hauses ist gut erhalten. Die sichtbaren Deckenbalken sind im Renaissance-Stil ausgearbeitet.[16]
  • Haus Husté. Es ist 1702 in einer für die Region untypischen Bauart errichtet worden und besitzt insbesondere eine große Innentreppe mit einem breiten Treppenlauf.[17]
  • Haus Simounat, 1602 erbaut. Es ist teilweise mit roten Steinen erbaut worden, die durch die Vermischung von schwarzem Kies und roter Erde erzeugt wurden. Es ist das einzige Haus der Gemeinde mit dieser Bauweise, die allerdings auch in bestimmten Nachbargemeinden anzutreffen ist.[18]

Städtepartnerschaften

Hagetaubin unterhält eine Städtepartnerschaft mit:

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Landwirtschaft bildet traditionell eines der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren der Gemeinde. Der "grüne" Tourismus hat aber auch eine wachsende Bedeutung.[4]

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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2014[20]
Gesamt = 50

Bildung

Hagetaubin verfügt über eine öffentliche Vor- und Grundschule.[21]

La Pêcherie d’Aurit et l’arche d’Olivier

Es handelt sich um eine Einrichtung, in der die Arbeiten in einem Bauernhof auf pädagogische Weise erklärt werden. Der Hof baut Getreide an und hält allerlei Arten von Tieren: Ziegen, Esel, Schafe, Kaninchen, Meerschweinchen, Wirtschaftsgeflügel, Ziergeflügel, Lamas, Zebus. Fischen von Forellen und anderen Weißfischen ist ohne Angelschein möglich, ebenso wie Ausritte auf Esel und Ponys.[22]

Verkehr

Die Gemeinde wird durchquert von den Routes départementales 31 und 945 (ehemalige Route nationale 645).

Commons: Hagetaubin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hagetaubin. Gasconha.com, abgerufen am 13. Juni 2017 (französisch).
  2. Pyrénées-Atlantiques Gentilé. habitant.fr, abgerufen am 13. Juni 2017 (französisch).
  3. Ma commune : Hagetaubin. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 13. Juni 2017 (französisch).
  4. Conseil régional d’Aquitaine: Hagetaubin. Visites en Aquitaine, archiviert vom Original am 9. September 2016; abgerufen am 13. Juni 2017 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
  5. Paul Raymond: Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées. In: Dictionnaire topographique de la France. Imprimerie nationale, 1863, S. 74, 109, abgerufen am 13. Juni 2017 (französisch).
  6. Notice Communale Hagetaubin. EHESS, abgerufen am 13. Juni 2017 (französisch).
  7. David Rumsey Historical Map Collection France 1750. David Rumsey Map Collection: Cartography Associates, abgerufen am 13. Juni 2017 (englisch).
  8. Notice Communale Masconette. EHESS, abgerufen am 13. Juni 2017 (französisch).
  9. Populations légales 2006 Commune d’Hagetaubin (64254). INSEE, abgerufen am 13. Juni 2017 (französisch).
  10. Populations légales 2014 Commune d’Hagetaubin (64254). INSEE, abgerufen am 13. Juni 2017 (französisch).
  11. Église Saint-Sébastien. Visites en Aquitaine, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 13. Juni 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  12. église paroissiale Saint-Sébastien. Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 13. Juni 2017 (französisch).
  13. Église Saint-Pierre. Visites en Aquitaine, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 13. Juni 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  14. église paroissiale Saint-Pierre. Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 13. Juni 2017 (französisch).
  15. Chapelle d’Aurit. Visites en Aquitaine, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 13. Juni 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  16. Maison Claverie. Visites en Aquitaine, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 13. Juni 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  17. Maison Husté. Visites en Aquitaine, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 13. Juni 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  18. Maison Simounat. Visites en Aquitaine, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 13. Juni 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  19. Atlas français de la coopération décentralisée et des autres actions extérieures. Französisches Außenministerium, abgerufen am 13. Juni 2017 (französisch).
  20. Caractéristiques des établissements en 2014 Commune d’Hagetaubin (64254). INSEE, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 13. Juni 2017 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.insee.fr (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  21. École maternelle et élémentaire. Nationales Bildungsministerium, abgerufen am 13. Juni 2017 (französisch).
  22. La Pêcherie d’Aurit et l’arche d’Olivier. Landwirtschaftskammern Frankreich, abgerufen am 13. Juni 2017 (französisch).
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