Hübben

Hübben ist eine Hofschaft in der bergischen Großstadt Solingen.

Hübben
Stadt Solingen
Koordinaten: 51° 10′ N,  3′ O
Höhe: etwa 150–170 m ü. NHN
Postleitzahl: 42655
Vorwahl: 0212
Hübben (Solingen)
Hübben (Solingen)

Lage von Hübben in Solingen

Hübben
Hübben

Geographie

Hübben befindet sich am Südhang des Viehbachtals im Solinger Stadtteil Merscheid nahe der Grenze zu Solingen-Mitte. Unmittelbar an der Hofschaft vorbei verläuft, am Fuße des Viehbachs, die nach dem Bachlauf benannte Viehbachtalstraße zwischen Solingen-Mitte und Ohligs. Im Norden, auf der anderen Bachseite, liegt die Hofschaft Dahl. Östlich davon befinden sich Bäckershof, Limminghofen und Scheuren mit dem gleichnamigen Gewerbe- und Industriegebiet. Östlich von Hübben liegen Hoffnung und Waardt. Auf dem Höhenrücken im Süden verläuft die Mangenberger Straße, weiter südlich verläuft die Bahnstrecke Solingen–Remscheid sowie Schaafenmühle und Nacken. Westlich von Hübben liegt Schmalzgrube mit dem gleichnamigen Industriegebiet.

Etymologie

Die Herkunft des Wortes Hübben ist nicht abschließend geklärt. Vielleicht leitet es sich von einer charakteristischen Geländeform ab.[1][2]

Geschichte

Die Hofschaft Hübben lässt sich bis zum Jahr 1488 zurückverfolgen, als diese als zor Huben erstmals urkundlich im Zehntregister des Klosters Altenberg erwähnt wird.[1]

Im Jahre 1715 ist Hübben in der Karte Topographia Ducatus Montani, Blatt Amt Solingen, von Erich Philipp Ploennies mit einer Hofstelle verzeichnet und als Hubben benannt. Es gehörte zur Honschaft Barl innerhalb des Amtes Solingen. Die Topographische Aufnahme der Rheinlande von 1824 verzeichnet den Ort als Hübben wie auch die Preußische Uraufnahme von 1844 und die Topographische Karte des Regierungsbezirks Düsseldorf von 1871.[3]

Nach Gründung der Mairien und späteren Bürgermeistereien Anfang des 19. Jahrhunderts gehörte Hübben zur Bürgermeisterei Merscheid, die 1856 zur Stadt erhoben und im Jahre 1891 in Ohligs umbenannt wurde. 1815/16 lebten 48, im Jahr 1830 56 Menschen im als Weiler bezeichneten Hübben.[4][5] 1832 war der Ort weiterhin Teil der Honschaft Barl innerhalb der Bürgermeisterei Merscheid, dort lag er in der Flur V. Merscheid.[4] Der nach der Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf als Hofstadt kategorisierte Ort besaß zu dieser Zeit neun Wohnhäuser und sechs landwirtschaftliche Gebäude mit 39 Einwohnern, davon zwei katholischen und 37 evangelischen Bekenntnisses.[4] Die Gemeinde- und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz führt den Ort 1871 mit 15 Wohnhäusern und 77 Einwohnern auf.[6] Im Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland von 1888 werden für Hübben 14 Wohnhäuser mit 107 Einwohnern angegeben.[7] 1895 besitzt der Ortsteil 23 Wohnhäuser mit 166 Einwohnern.[8]

Gründerzeit-Villa am Hübben

Mit der Städtevereinigung zu Groß-Solingen im Jahre 1929 wurde die Hofschaft Hübben ein Ortsteil Solingens. Als einer der wenigen tatsächlich realisierten Abschnitte der geplanten Autobahn 54 entstand am Ende der 1970er Jahre auf dem Teilstück An der Gemarke bis Mangenberg eine vierspurige Kraftfahrstraße durch das Viehbachtal. Dieses Teilstück der als L 141n gewidmeten Viehbachtalstraße wurde am 31. August 1979 dem Verkehr übergeben. Nach zahlreichen Anwohnerbeschwerden über zu viel Lärm wurden im Folgejahr einige Maßnahmen für einen verbesserten Lärmschutz eingeleitet. Der Weiterbau der Viehbachtalstraße zwischen Mangenberg und dem Frankfurter Damm erfolgte bis 1981. Ein weiterer Ausbau unterblieb; die A 54 wurde nie fertiggestellt.[9]:55

Seit dem Jahre 1987 stehen von den historischen Fachwerkhäusern im Ort die Gebäude Hübben 19 und 25 unter Denkmalschutz.[10]

Commons: Solingen-Hübben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Hans Brangs: Erklärungen und Erläuterungen zu den Flur-, Orts-, Hof- und Straßennamen in der Stadt Solingen. Solingen 1936
  2. Stadt Solingen: Straßen- und Ortsbezeichnungen in unserer Stadt Solingen, Eigenverlag, Solingen 1972
  3. Topographische Karte des Regierungsbezirks Düsseldorf. Entworfen und ausgeführt nach den Katastral-Aufnahmen und den denselben zum Grunde liegenden und sonstigen trigonometrischen Arbeiten durch den kgl. Regierungssekretär W. Werner. Hrsg. von dem kgl. Regierungssekretär F. W. Grube. 4. rev. Auflage / Verlag von A. Bagel in Wesel, 1859 / Ddf., 17. Dez. 1870. J. Emmerich, Landbaumeister. - Nach den ministeriellen Abänderungen berichtigt. Ddf. d. 1. Sept. 1871. Bruns.
  4. Johann Georg von Viebahn: Statistik und Topographie des Regierungsbezirks Düsseldorf, 1836
  5. Friedrich von Restorff: Topographisch-statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830
  6. Königliches Statistisches Bureau Preußen (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevölkerung. Die Rheinprovinz, Nr. XI. Berlin 1874.
  7. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1888.
  8. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1897.
  9. Ralf Rogge, Armin Schulte, Kerstin Warncke: Solingen – Großstadtjahre 1929–2004. Wartberg Verlag 2004. ISBN 3-8313-1459-4
  10. Denkmalliste Solingen (Memento des Originals vom 18. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www2.solingen.de. Stadt Solingen, 1. Juli 2015, abgerufen am 3. Juli 2016 (PDF, Größe: 129 kB).
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