Hövels

Hövels ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Wissen an.

Wappen Deutschlandkarte
Hövels
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Hövels hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 47′ N,  47′ O
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis: Altenkirchen (Westerwald)
Verbandsgemeinde: Wissen
Höhe: 160 m ü. NHN
Fläche: 7,88 km2
Einwohner: 534 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 68 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 57537,
57587 (Mühlenthal)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/PLZ enthält Text
Vorwahlen: 02742, 02741
Kfz-Kennzeichen: AK
Gemeindeschlüssel: 07 1 32 054
Adresse der Verbandsverwaltung: Rathausstraße 75
57537 Wissen
Website: www.hoevels.de
Ortsbürgermeister: Wolfgang Klein
Lage der Ortsgemeinde Hövels im Landkreis Altenkirchen (Westerwald)
Karte
Karte

Geographische Lage

Hövels liegt sowohl auf der Höhe als auch im Siegtal an der Bundesstraße 62, die auf 13 km Länge mit der Sieg durch die Gemeinde verläuft. Die Sieg bildet auch die Grenze zur Ortsgemeinde Mittelhof.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Hövels besteht aus folgenden Ortsteilen und Höfen: Dasberg, Mühlenberg, Niedergüdeln, Niederhövels, Obergüdeln, Oberhövels, Seifen, Siegenthal, Wingertshardt.

Geschichte

Hövels liegt auf einem niedrigen Berg und der Name der Ortsgemeinde ist von Bergnamen herzuleiten. Von „buhil, bühel“ (niedriger Berg) ist durch Lautumstellung das Wort „hübel“ entstanden, entsprechend der niederländisch-niederdeutschen Form „heuvel, hövel“. Hövels bezeichnet ursprünglich die Bewohner des Ortes.

Ortsteil „Niederhövels“

Die Entstehung des Ortsteils Niederhövels ist auf die EisenerzgrubeEupel“ zurückzuführen. Am 26. Januar 1652 belehnten die Herren zu Hatzfeldt-Wildenburg den Freiherrn von Sparr mit sämtlichen Bergwerken im Crottorf-Weisweilerschen Distrikt. In dieser Urkunde wird u. a. erstmals die Grube „Aepel“ (Eupel) erwähnt. 1870 bis 1873 wurde die Bergmannssiedlung gebaut, die durch Bomben im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt wurde. Diese Siedlung stellte bis Kriegsende den eigentlichen Ortskern dar. Durch die Bodenreform und Verkauf von Grundstücken durch die Hatzfeldt-Wildenburg'sche Verwaltung entwickelte sich oberhalb der B 62 der Ort Niederhövels. Bis zur Schließung der Grube Eupel im Jahre 1964 bestanden die Ortsnamen „Eupel“ und „Niederhövels“ gleichzeitig. Der Ortsname „Eupel“ wurde nach der Schließung der Grube offiziell aufgehoben. Außerdem war in Niederhövels noch die Grube Wingertshardt in Betrieb.

Weiler und Höfe

Die Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen von 1830 beschreibt die Gemeinde Hövels wie folgt:[2]

„Die Gemeinde Hövels mit 349 Einwohnern besteht aus den Weilern, Höfen und Häusern: Daßberg, Alsen, Ober- und Nieder-Güdelen, Rödderstein, Staat, Wingertshardt, Zollhaus, Eipel, Ober- und Nieder-Hövels, Mühlenberg, Seifen, Vor der Harth, Gotterbach, Wisserhütte, Siegenthal, Brückhöfen und die Brück-Mühle. In dieser Gemeinde ist das Kupfer- und Blei-Bergwerk Wingershardt, das Spateisenstein, silberhaltigen Bleierz und Kupferkies bricht, einen mächtigen Brauneisensteingang hat und auch Rohstahleisen fabrizirt.“

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Hövels, die Werte von 1939 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[3][1]

JahrEinwohner
1939608
1950686
1961779
1970707
JahrEinwohner
1987660
1997690
2005709
2022534

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Hövels besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem. Bis zur Wahl 2014 wurde in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt, da mehrere Listen angetreten waren.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:

WahlSPDCDUFWGGesamt
2019[4]per Mehrheitswahl12 Sitze
2014[5]7512 Sitze
200944412 Sitze
200457-12 Sitze
  • FWG = Freie Wählergruppe Mittelhof-Hövels e. V.

Bürgermeister

Ortsbürgermeister von Hövels ist Wolfgang Klein. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 85,60 % wiedergewählt.[6]

Wappen

Wappen von Hövels
Wappen von Hövels
Blasonierung: „In Gold ein stilisierter schräggekreuzter schwarzer Schlägel und Eisen.“[7]
Wappenbegründung: Hammer und Schlägel sind das Symbol der Bergleute und sollen darauf hinweisen, dass in den Gruben Eupel und Wingertshardt in der Ortsgemeinde Hövels über Jahrhunderte bis 1964 Bergbau betrieben wurde. Der goldene Grund des Wappens soll die natürliche Farbe des in Hövels hauptsächlich gewonnenen Spateisensteins symbolisieren.

Wirtschaft

Im Ort sind noch sechs landwirtschaftliche Vollerwerbsbetriebe und drei Nebenerwerbsbetriebe tätig. Eine Gaststätte mit Hotel sowie mehrere kleine Handels- und Gewerbebetriebe bieten noch einige Arbeitsplätze. Hövels liegt an der Siegstrecke wo am Haltepunkt „Niederhövels“ seit 1999 eine Park & Ride-Anlage für die Strecke Au (Sieg)BetzdorfSiegen besteht.

Verkehr

Im Ortsteil Niederhövels befindet sich ein Bahnhof der Siegstrecke. 1951 erhielt er ein neues Stellwerk.[8]

Den Bahnhof bedient die Regionalbahnlinie RB 90 (Westerwald-Sieg-Bahn) der Hessischen Landesbahn HLB, Betriebsbereich Dreiländerbahn, nach dem Rheinland-Pfalz-Takt täglich im Stundentakt. Zusätzlich halten im Nacht- und Berufsverkehr einzelne Züge des RE 9.

Linie Verlauf Takt
RE 9 Rhein-Sieg-Express:
Aachen Hbf Aachen-Rothe Erde Stolberg (Rheinl) Hbf Eschweiler Hbf Langerwehe Düren Horrem Köln-Ehrenfeld Köln Hbf Köln Messe/Deutz Porz (Rhein) Troisdorf Siegburg/Bonn Hennef (Sieg) Eitorf Herchen – (Dattenfeld –)* Schladern (Sieg) – (Rosbach (Windeck) –)* Au (Sieg) – (Etzbach –)* Wissen (Sieg) – (Niederhövels Scheuerfeld (Sieg) –)* Betzdorf (Sieg) Kirchen Brachbach (– Niederschelden Eiserfeld (Sieg))* Siegen Hbf
* Halt einzelner Züge im Nacht- und Berufsverkehr
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2023
60min
RB90 Westerwald-Sieg-Bahn:
(Kreuztal Siegen-Geisweid Siegen-Weidenau –)* Siegen Hbf Eiserfeld (Sieg) Niederschelden Nord Niederschelden Mudersbach Brachbach Freusburg Siedlung Kirchen Betzdorf (Sieg) Scheuerfeld (Sieg) Niederhövels Wissen (Sieg) Etzbach Au (Sieg) Geilhausen Pracht Hohegrete Breitscheidt (Kr Altenkirchen Ww) Kloster Marienthal (wochentags zweistdl.) Obererbach Altenkirchen (Westerwald) Ingelbach Hattert Hachenburg Unnau-Korb Nistertal-Bad Marienberg (– Büdingen (Westerw) Enspel Rotenhain) (zweistündlich) Langenhahn Westerburg Willmenrod Berzhahn Wilsenroth Frickhofen Niederzeuzheim Hadamar Niederhadamar Elz (Kr Limburg/Lahn) Staffel Diez Ost Limburg (Lahn)
* einzelne Züge an Werktagen
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2022
60 min
zus. Verstärkerzüge Betzdorf–Altenkirchen
120 min (Westerburg–Limburg an Wochenenden/Feiertagen)

Vereine

Hövels verfügt über ein reiches Vereinsleben, in dem u. a. der Dorfverschönerungsverein, der Sportverein TuS 04 Germania Niederhövels, der Spielmannszug „Alte Kameraden“ Niederhövels, der evangelische Frauenchor, der Gartenbauverein und die konfessionellen Frauengemeinschaften sowie der Karnevalsverein hervorzuheben sind.

Kulturdenkmäler

Liste der Kulturdenkmäler in Hövels

Literatur

  • Ortsgemeinde Hövels (Hrsg.): 125 Jahre Bergmannssiedlung. Eupel – Hövels im Wandel der Zeiten. Ein Streifzug durch die Vergangenheit, Hövels 1998.
  • Bruno Wagner: Das Ende des Gasometers bei Siegenthal, in: Heimat-Jahrbuch des Kreises Altenkirchen 65 (2022), S. 175–182.
Commons: Hövels – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin/Stettin 1830, S. 703 (Digitalisat).
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  4. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Hövels. Abgerufen am 10. November 2019.
  5. Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2014, Gemeinderat
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Wissen, Verbandsgemeinde, dritte Ergebniszeile. Abgerufen am 10. November 2019.
  7. Wappenbeschreibung
  8. Eisenbahndirektion Mainz (Hg.): Amtsblatt der Eisenbahndirektion Mainz vom 16. Februar 1951, Nr. 7. Bekanntmachung Nr. 77, S. 34.
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