Häfen Sehnde

Die Häfen Sehnde umfassen mehrere Länden, ein Hafenbecken, zwei Schleusenvorhäfen und einen Yachthafen auf dem Gebiet der Stadt Sehnde in der Region Hannover, Niedersachsen.

Häfen Sehnde
Daten
UN/LOCODE DE SNE
Eigentümer Stadt Sehnde
Betreiber mehrere
Baubeginn 1926
Eröffnung 1928
Hafentyp Hafen und Länden
Geografische Informationen
Ort Sehnde
LandNiedersachsen
StaatDeutschland
Yachthafen Sehnde und Mittellandkanal
Yachthafen Sehnde und Mittellandkanal
Yachthafen Sehnde und Mittellandkanal
Koordinaten 52° 18′ 26″ N,  57′ 32″ O
Häfen Sehnde (Niedersachsen)
Häfen Sehnde (Niedersachsen)
Lage Häfen Sehnde

Geographie

Die Kanalhäfen Sehnde liegen an vier räumlich getrennten Standorten, westlich und südlich des Ortskernes an der Bundeswasserstraße Mittellandkanal (MLK) und am Stichkanal Hildesheim (SKH). Dieser zweigt unmittelbar südlich des Stadthafens von Sehnde bei MLK km 183,4 Süd vom Mittellandkanal ab. 200 m westlich des Stadthafens unterquert der Billerbach in einem 120 m langen Düker den Mittellandkanal.
Nördlich bildet die 144 m hohe Kalihalde Hugo eine weithin sichtbare Landmarke.
Die Hafenteile am Mittellandkanal liegen allesamt auf einer Höhe von 65 m ü. NN, der Scheitelhaltung des MLK; der obere Schleusenvorhafen liegt auf 73 m ü. NN und wird im Vollausbau später auf 73,5 m angehoben. f1 Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap

Lage:
Gewässer – km
Hafen:BeschreibungKailängeAusstattung
MLK 175,5 Nord Lände Lände Schneiderwinkel 170 m, gespundet Poller, Freilagerplatz 0,50 ha, Mobilbagger; Betriebslände des Zementwerkes Höver[1]
MLK 182,8 Nord Lände Kalilände Sehnde 195 m, geböscht Poller, Treppen, Mobilbagger; Werkshafen der K+S Sehnde[2]
MLK 183,3 Nord Hafen Stadthafen Sehnde 2 × 90 m, Kaimauern Kran, Pumpen, Bunker-/Schwerlastplatte, Silos, Freilagerflächen, Bahnanschluss bis auf den Westkai
MLK 183,5 Nord Lände WSA-Hafen 2 × 75 m, gespundet Außenlände des WSA Braunschweig, ASt. Sehnde[3]
MLK 183,7 Süd Lände Lände Sehnde Süd 280 m, gespundet Poller, Liegeplätze für die Berufsschifffahrt
MLK 183,9 Nord Lände Anleger RV 5 × 15 m, Niederkai kleine Landebucht und Anleger für Muskelkraftfahrzeuge
MLK 184,5 Nord Marina Yachthafen Sehnde 20 × 60 m, 33 Wasserliegeplätze, 25 Trailerstellplätze, Slipanlage, 1,5-t-Kran, Außenliegerplätze für Gastlieger, Stege, Wasser, Sanitäranlagen[4]
SKH 0,5 West Lände Länden 400 m gespundet unterer Schleusenvorhafen, Liegeplätze für die Berufsschifffahrt, Anlegeplatz für Kleinfahrzeuge mit Sprechstelle
SKH 0,9 Ost Lände Länden 185 m, gespundet oberer Schleusenvorhafen, Liegeplätze für Gütermotorschiffe, Bunkerstelle, Anlegeplatz für Kleinfahrzeuge mit Sprechstelle

Geschichte

Im Zeitraum 1924 bis 1928 wurden der Mittellandkanal bei Sehnde nach Osten hin, und der Stichkanal Hildesheim nach Süden hin gebaut. Der Stadthafen hatte von Anfang an einen Anschluss an die bereits bestehende Bahnstrecke Lehrte–Nordstemmen und gewann, trotz der herrschenden Weltwirtschaftskrise in den frühen 1930er Jahren, stetig an Umschlag hinzu, als der Kanal in der Zwischenkriegszeit 1929 Peine, 1933 Braunschweig und 1938 schließlich die Elbe erreichte. Umgeschlagen wurden hauptsächlich Kali, Baustoffe, Agrarprodukte, Düngemittel sowie feste und flüssige Brennstoffe.
Im Zweiten Weltkrieg blieben die Häfen in Sehnde weitgehend unbeachtet und betriebsbereit.

In den 1960er Jahren erfolgte im Zuge von Ertüchtigungs- und Ausbauarbeiten des Kanales eine Modernisierung der Umschlagstellen; zum Teil veränderte sich auch deren Lage und Nutzung geringfügig.

Der WSA- und der Yachthafen kamen in den 1980er Jahren hinzu, und in den späten 2000er Jahren wurden schließlich die Schleusenhäfen bei Bolzum völlig neu gebaut.

Im Mai 2015 ereignete sich im Yachthafen Sehnde ein tödlicher Unfall[5] und im Januar 2016 geriet eine Horde Wildschweine bei der Lände Schneiderwinkel in den Kanal.[6]

Gewerbe und Infrastruktur

Heute bestehen die Häfen Sehndes aus etlichen Standorten, deren Einrichtungen den jeweiligen Zwecken speziell angepasst sind und jeweils eigene Betreiber haben. Am Hafenbecken des Stadthafens gibt es zwei Krananlagen, Pumpen, Lagermöglichkeiten für feste und flüssige Umschlagsgüter, sowie eine Pipeline zu den Bahnanlagen am Westkai hin. Außerdem bestehen Liegeplätze für die Berufsschifffahrt an der Lände Sehnde-Süd, weitere Warteplätze am Kanalabzweig zum Stichkanal Hildesheim und eine Bunkerstelle im Oberwasser der Schleuse Bolzum. Für Betriebsmittel- und Arbeitsboote hat sich das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Braunschweig eine Außenstelle in Sehnde eingerichtet und dort einen eigenen kleinen Hafen gebaut.

Verkehr

Gemeindestraßen erschließen alle Hafenteile zu der etwa 5 km westlich verlaufenden Bundesautobahn 7 hin. ÖPNV-Anbindungen sind etwa in einen Kilometer Entfernung nördlich des Stadthafens an der S-Bahn-Haltestelle Sehnde verfügbar.
Für den Güterverkehr besteht dort ein Ausziehgleis zum westlichen Pier des Stadthafens hin, sodass in Sehnde ein trimodaler Verkehr möglich ist.

Einzelnachweise

  1. Lände Schneiderwinklel
  2. Kalilände Sehnde
  3. WSA Sehnde (Memento des Originals vom 8. August 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wsv.de
  4. Yachthafen Sehnde
  5. Pressebericht Unfall Yachtclub Sehnde 2015
  6. Tierrettung Hövterlände (Memento des Originals vom 9. Juni 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ff-sehnde.net
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