Háskóli Íslands

Háskóli Íslands (kurz ; lateinisch Universitas Islandiae, „Universität Islands“), die Universität von Island in Reykjavík, ist die älteste Universität Islands und wurde am 17. Juni 1911 gegründet. Ihr erster Dekan war Björn Magnússon Ólsen. Sie hat auch das größte Studienangebot Islands, mit den Fachgebieten Geisteswissenschaften, Wirtschaft, Ingenieurwesen, Recht, Medizin, Pharmazie, Krankenpflege, Natur- und Sozialwissenschaften, Odontologie und Theologie.

Háskóli Íslands
Gründung 17. Juni 1911
Trägerschaft staatlich
Ort Reykjavík, Island
Rektor Jón Atli Benediktsson[1]
Studierende 13.967 (2022-2023)[2]
Mitarbeiter 1.797 (1. Dezember 2021)[3]
davon Professoren 631 (1. Dezember 2021)[3]
Netzwerke EUA, IAU[4], UArktis, Aurora
Website www.hi.is
Das Hauptgebäude der Háskóli Íslands (Architekt: Guðjón Samúelsson.)

Angebot

Die Mehrheit der an der Universität von Island angebotenen Kurse findet auf Isländisch statt. Es gibt jedoch auch einige Kurse, die auf Englisch unterrichtet werden, da die Universität Islands auch Erasmus-Studenten aufnimmt. Zudem gibt es den interdisziplinären Studiengang Umwelt- und natürliche Ressourcen[5], dessen Pflichtfächer auf Englisch unterrichtet werden. Für nicht-isländische Studenten, welche die Sprache Isländisch studieren wollen, bietet die geisteswissenschaftliche Fakultät einen B.A.-Studiengang namens Isländisch für Ausländer an. Für das folgende Studienjahr gilt immer der 15. März als Einschreibetermin. Dabei besteht ein dreijähriges B.A.-Studium aus drei önn (von lateinisch Annus) zu je zwei misseri (Semester), dem haustmisseri (Herbst, September bis Dezember) und dem folgenden vormisseri (Frühjahr, Januar bis Mai). Historisch bedingt sind die Sommermonate studienfrei. Für gewöhnlich wird die Gebühr für ein Jahr erhoben. Darüber hinaus besitzt die Universität eine Seltenheit zur Finanzierung: die Hochschul-Lotterie.

Neben den universitären Formalien gilt es Auflagen von Seiten der Einwanderungsbehörde zu beachten. Sie betreffen Lebenshaltungskosten sowie Aufenthaltsgenehmigung bzw. Arbeitserlaubnis.

Seit sich Island weg von der Agrar- und Fischereination hin zur Wissensgesellschaft entwickelt, stieg die Zahl der Studenten auf zuletzt fast 14.000[2]. Dabei verfolgt die aktuelle Universitätsleitung unter Kristín Ingólfsdóttir die Vision, die Universität Islands unter die hundert besten Universitäten der Welt führen zu wollen. Für Gäste wirft dies, wie auch die Tatsache, dass die Universität seit der Gründung vom Rand quasi in die Stadtmitte gewandert ist, ein Wohnungsproblem auf. So werden zwar Studentenwohnheime betrieben und in der Umgebung sind auch Zimmer zur Miete, jedoch führte diese massive Steigerung an Studenten bzw. Mietern zum Anstieg der Mieten.

Seit 1983 betreibt die Universität auch das Weiterbildungsinstitut Endurmenntun Háskóla Íslands (EHÍ).[6]

Das Times Higher Education Ranking listete 2011 erstmals mit der Universität Islands eine isländische Universität im globalen Universitätsranking.[7]

Organisation

Im Jahr 2008 wurde die Universität Islands nach anglo-amerikanischem Vorbild neu strukturiert. Der Aufbau folgt dem Prinzip School-Faculty-Institute, es entstanden fünf verschiedene Schools. Im Rahmen dieser Neustrukturierung wurde die ehemals eigenständige Kennaraháskóli Íslands (Pädagogische Hochschule Islands) als Menntavísindasvið (Fakultät für Pädagogik) in die Universität Islands eingegliedert.

Háskóli Íslands gliedert sich wie folgt:

  • Félagsvísindasvið (Schule für Sozialwissenschaften)
  • Hagfræðideild (Wirtschaftsfakultät)
  • Lagadeild (Rechtsfakultät)
  • Félags- og mannvísindadeild (Fakultät für Sozial- und Humanwissenschaften)
  • Félagsráðgjafardeild (Fakultät für Sozialarbeit)
  • Stjórnmálafræðideild (Fakultät für Politikwissenschaft)
  • Viðskiptafræðideild (Fakultät für Betriebswirtschaft)
  • Heilbrigðisvísindasvið (Schule für Gesundheitswissenschaften)
  • Læknadeild (Medizinische Fakultät)
  • Hjúkrunarfræðideild (Fakultät der Pflegewissenschaften)
  • Tannlæknadeild (Fakultät der Zahnheilkunde)
  • Lyfjafræðideild (Fakultät der Pharmakologie)
  • Matvæla- og næringarfræðideild (Fakultät der Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften)
  • Sálfræðideild (Fakultät der Psychologie)
  • Hugvísindasvið (Schule der Geisteswissenschaften)
  • Guðfræði- og trúarbragðafræðideild (Theologische und Religionswissenschaftliche Fakultät)
  • Deild erlendra tungumála, bókmennta og málvísinda (Fakultät für Fremdsprachen, Literatur und Linguistik)
  • Íslensku- og menningardeild (Fakultät für Island- und Kulturwissenschaften)
  • Sagnfræði- og heimspekideild (Geschichts- und Philosophiefakultät)
  • Menntavísindasvið (Schule für Pädagogik)
  • Íþrótta-, tómstunda- og þroskaþjálfadeild (Fakultät für Sport-, Freizeit- und Sozialpädagogik)
  • Kennaradeild (Fakultät für Lehrerausbildung)
  • Uppeldis- og menntunarfræðideild (Fakultät für Bildungswissenschaften)
  • Verkfræði- og náttúruvísindasvið (Schule für Ingenieurs- und Naturwissenschaften)
  • Iðnaðarverkfræði-, vélaverkfræði- og tölvunarfræðideild (Fakultät für Wirtschaftsingenieurwesen, Maschinenbau und Informatik)
  • Jarðvísindadeild (Fakultät für Geowissenschaften)
  • Líf- og umhverfisvísindadeild (Fakultät für Lebens- und Umweltwissenschaften)
  • Rafmagns- og tölvuverkfræðideild (Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik)
  • Raunvísindadeild (Fakultät für Naturwissenschaften)
  • Umhverfis- og byggingarverkfræðideild (Fakultät für Umwelt- und Bauingenieurwesen)

Seit der Zusammenlegung der Nationalbibliothek Islands und der Bibliothek der Universität Islands im Jahr 1994 fungiert die National- und Universitätsbibliothek Islands als Universitätsbibliothek der Universität Islands.

Persönlichkeiten

Bekannte Dozenten

Bekannte Alumni

Siehe auch

Commons: Háskóli Íslands – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Office of the Rector. Háskóli Íslands, abgerufen am 6. Februar 2017 (englisch).
  2. Nemendur. In: Háskóli Íslands. Abgerufen am 18. November 2022 (isländisch).
  3. Starfsmenn. In: Háskóli Íslands. 1. Dezember 2021, abgerufen am 18. November 2022 (isländisch).
  4. List of IAU Members. In: iau-aiu.net. International Association of Universities, abgerufen am 28. Juli 2019 (englisch).
  5. Umhverfis- og auðlindafræði. Abgerufen am 1. Mai 2017.
  6. Um Endurmenntun. Endurmenntun Háskóla Íslands, abgerufen am 6. Februar 2017 (isländisch).
  7. THE World University Rankings 2011-2012 (Memento vom 6. Mai 2012 im Internet Archive)

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