Gutzenmühle
Gutzenmühle ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Haundorf im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (Mittelfranken, Bayern).
Gutzenmühle Gemeinde Haundorf | |
---|---|
Koordinaten: | 49° 11′ N, 10° 49′ O |
Höhe: | 410 m ü. NHN |
Einwohner: | 5 (31. Dez. 2010)[1] |
Postleitzahl: | 91729 |
Vorwahl: | 09837 |
Gutzenmühle |
Geographie
Die Einöde liegt ca. 8,5 km nordöstlich der Stadt Gunzenhausen, an der Bundesstraße 466 zwischen Obererlbach und Brand bei der Abzweigung der Kreisstraße WUG 22 nach Kalbensteinberg. Westlich liegt das Waldgebiet Mönchswald, östlich angrenzend fließt der Erlbach vorbei.[2]
Ortsnamensdeutung
Die Mühle ist nach einem frühen Besitzer namens Gutz/Guz benannt.[3]
Geschichte
Die Ersterwähnung erfolgte als „Ruln mul“ am Erlbach im Jahr 1344; Siegfried Gabler, Bürger zu Ornbau, verkaufte sie an das Kloster Heidenheim. In einem Salbuch des Klosters von 1402 ist wahrscheinlich von ihr als der „Gützenmüll“ die Rede. Um 1600 bis zum Ende des Alten Reiches gehörte die Mühle der Pfründstiftung Eschenbach.[3] Vogtei- und steuermäßig unterstand sie dem dortigen Deutschordensamt, während die Hochgerichtsbarkeit vom Oberamt Gunzenhausen wahrgenommen wurde.[4] Für 1687 ist überliefert, dass die Deutschordensmühle zu den 17 Haushalten der „Gemain Seittersdorff“ gehört.[5]
1806 bayerisch geworden, wurde die Mühle 1808 dem Steuerdistrikt bzw. 1811 der Ruralgemeinde Kalbensteinberg im Landgericht/Rentamt Gunzenhausen zugewiesen.[6] Der Wechsel von Kalbensteinberg zur Gemeinde Haundorf erfolgte 1824.[7]
1818 wohnten sieben Personen in der Mühle.[8] 1846 verzeichnete Eduard Vetter in seinem Statistischen Hand- und Adressbuch von Mittelfranken 1 Haus, 1 Familie, 6 Seelen, zur Pfarrei und Schule Gräfensteinberg.[9] Gemäß einer Steintafel über dem Hauseingang wurde das heutige Mühlenwohngebäude aus Sandstein im Jahr 1857 von dem Müller J. M. Bogner errichtet.
1950 bewohnten zehn Personen das Mühlenanwesen,[7] 1961 fünf Personen.[10]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Güzmühle. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 433 (Digitalisat).
- Johann Kaspar Bundschuh: Guzenmühle. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 449 (Digitalisat).
- Hanns Hubert Hofmann: Gunzenhausen-Weißenburg. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. Reihe I, Heft 8. Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1960, DNB 452071089 (Digitalisat).
- Robert Schuh: Gunzenhausen (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 5). Michael Laßleben, Kallmünz 1979, ISBN 3-7696-9922-X.
Weblinks
- Gutzenmühle in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 26. Oktober 2022.
- Gutzenmühle in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 2. Januar 2020.
- Gutzenmühle im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 2. Januar 2020.
Einzelnachweise
- Einwohnerzahl (Memento vom 19. Juli 2012 im Webarchiv archive.today) auf haundorf.de
- Gutzenmühle im BayernAtlas
- R. Schuh, S. 118.
- H. H. Hofmann, S. 125.
- R. Schuh, S. 118 u. 267.
- H. H. Hofmann, S. 236.
- H. H. Hofmann, S. 234.
- H. H. Hofmann, S. 334.
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 130 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 785 (Digitalisat).