Gustav Pflugradt

Friedrich Adolph Gustav Pflugradt (* 28. September 1828 in Franzensberg/Neukalen; † 20. Mai 1908 in Berlin) war ein deutscher Landschafts- und Architekturmaler.

Leben

Gustav Pflugradt wurde geboren als Sohn des Forstwirtes in großherzoglich mecklenburg-schwerinschen Diensten, Georg Friedrich Pflugradt, und dessen Frau Caroline Pflugradt, geb. Sponholtz (1793–1853), Pastorentochter aus Breesen bei Penzlin. Der Maler Caspar David Friedrich war sein Großonkel.[1] Der Maler Franz Pflugradt war sein Neffe.

Nach Besuch der Grundschule in Neukalen und der Lateinschule in Malchin erlernte er den Kaufmannsberuf. Er studierte privat bei Johann Wilhelm Schirmer in Düsseldorf[2] und ab 1858 bei Ferdinand Bellermann an der Berliner Kunstakademie sowie an der Berliner Bauakademie bei Karl Eduard Biermann in dessen Klasse für Landschaftszeichnung. 1859 erhielt er ein Stipendium des Großherzogs von Mecklenburg-Schwerin, Friedrich Franz II.

Pflugradt ließ sich in Berlin nieder und wurde Mitglied im Verein Berliner Künstler.[3] Er bereiste Deutschland, insbesondere Norddeutschland und seine Mecklenburger Heimat. 1894 ernannte ihn Großherzog Friedrich Franz III. zum Professor. Beigesetzt wurde er auf dem Friedhof der Kirche von Pütte/Pantelitz.[4] 1998 erhielt die Schule im benachbarten Niepars den Namen Regionale Schule „Prof. Gustav Pflugradt“.[5]

Ab 1867 zeigte Gustav Pflugradt seine Werke regelmäßig anlässlich von Ausstellungen der Preußischen Akademie der Künste und den Großen Berliner Kunstausstellungen, aber auch in Bremen, Dresden, Hamburg, Hannover, Magdeburg, München, Schwerin und weiteren Städten. Zu Ehren seiner Professur widmete ihm das Staatliche Museum in Schwerin eine Sonderausstellung. Seine Motive – außer Gemälden hinterließ er auch Aquarelle und Zeichnungen – wählte er vornehmlich aus Mecklenburg und dem westlichen Deutschland und variierte sie in jahreszeitlichen Stimmungen.

Werke (Auswahl)

Gustav Pflugradt: Mühle
  • Ivenacker Eichen mit Wanderer. (1860)
  • Schloss Ullrichshusen, Mecklenburg. (1870)
  • Norddeutsche Landschaft, Am Abend. (1872)
  • Rügensche Landschaft. (1880)
  • Am Abend vor der Stadt. (1880)
  • Alter Brunnen im Park. (1880) (Abb.)[6]
  • Herbstabend. (1881) (Abb.)[7]
  • Flusslandschaft mit Villa. vor 1883: Schwerin, Staatliches Museum; Abb.: Lexikon der Düsseldorfer Malerschule, Bd. 3
  • Frühlingsabend, Motiv aus Neubrandenburg. (1883)
  • Vom Fischerbruch in Rostock. (1886)
  • Schloss Dargun in Mecklenburg, nach dem Regen. (1887)
  • Landschaft aus dem Werratale. (1887)
  • Schloss Runkel an der Lahn. (1888)
  • Am Waldrande, Landschaft aus Hessen. (1889)
  • Parkmotiv. und
  • Morgenlandschaft aus Mecklenburg. Ausstellung des Vereins Berliner Künstler anlässlich seines fünfzigjährigen Bestehens, Berlin 1891, Katalog-Nr. 827 und 828
  • Mecklenburgische Waldlandschaft. 1893: Schwerin, Staatliches Museum
  • Steinbach Hallenberg in Hessen. (1893)
  • Das Kröpeliner Tor in Rostock. (1895)
  • Altes Gartenhaus. (1896)
  • Bei Ratzeburg. (1897)[8]
  • Die Rudelsburg an der Saale. (1901)[9]
  • An der Warnow. Schwerin, Große Mecklenburgische Kunstausstellung 1911, Katalog-Nr. 126

Literatur

  • Pflugradt, Gustav. In: Friedrich von Boetticher: Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 2/1, Bogen 1–32: Mayer, Ludwig–Rybkowski. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898, S. 263–264 (Textarchiv – Internet Archive).
  • Pflugradt, Gustav. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 26: Olivier–Pieris. E. A. Seemann, Leipzig 1932, S. 535 (biblos.pk.edu.pl).
  • Emanuel Bénézit (Hrsg.): Dictionnaire Critique et Documentaire des Peintres, Sculpteurs, Dessinateurs et Graveurs de tous les temps et de tous les pays. Bd. 8, 1976.
  • Siegfried Weiß: Maler der Landschaften Mecklenburgs und Vorpommerns – Gustav und Franz Pflugradt. In: Weltkunst. H. 14, 15. Juli 1997.
  • Janna Westerholz: Pflugradt, Gustav. In: Hans Paffrath (Hrsg.): Lexikon der Düsseldorfer Malerschule 1819–1918. Band 3: Nabert–Zwecker. Herausgegeben vom Kunstmuseum Düsseldorf im Ehrenhof und von der Galerie Paffrath. Bruckmann, München 1998, ISBN 3-7654-3011-0, S. 90 (Abb.).
  • Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 7551.
  • Ute Peters-Pásztor, Hans Jörg Rafalski (Hrsg.): Gezeichnet, Gustav und Franz Pflugradt. Ein Portrait Vorpommerns und Mecklenburgs auf den Spuren Caspar David Friedrichs. Niederfinow 2023, ISBN 978-3-00-077067-8.
Commons: Gustav Pflugradt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. „Pflugradt war der Enkel von C. D. Friedrichs Schwester Catharina Dorothea, verheiratete Sponholz.“
    Gustav Pflugradt. In: Caspar David Friedrich und Künstler seiner Zeit: ständige Ausstellung im Museum der Hansestadt Greifswald. Museum der Hansestadt Greifswald 1993, S. 44
  2. vor 1854, da Schirmer in diesem Jahr nach Karlsruhe wechselte
  3. Verein Berliner Künstler. Versuch einer Bestandsaufnahme von 1841 bis zur Gegenwart. Berlin 1991, S. 215
  4. Website der Gemeinde Pantelitz
  5. Website der Schule Niepars
  6. 54. Ausstellung der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin, 1880, Katalog, S. 101. Gemeinsamer Bibliotheksverbund (GBV), abgerufen am 27. März 2015.
  7. 55. Ausstellung der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin, 1881, Katalog, S. 108. Gemeinsamer Bibliotheksverbund (GBV), abgerufen am 27. März 2015.
  8. Große Berliner Kunstausstellung 1897, Katalog, Tafel 167. Universität Heidelberg, abgerufen am 29. März 2015.
  9. Große Berliner Kunstausstellung 1901, Katalog, Tafel 79. Universität Heidelberg, abgerufen am 29. März 2015.
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