Gustav Mücke
Leben
Mücke, Sohn des evangelischen Postbeamten Ludwig Mücke (1872–1953), besuchte drei Jahre das Prinz-Georg-Gymnasium in Düsseldorf und wechselte dann auf die Scharnhorst-Oberrealschule, wo er 1927 die Reifeprüfung bestand. Er studierte an den Universitäten Tübingen, Marburg und Bonn zunächst Theologie, später Philologie. Am 1. Juli 1930 wurde Mücke Mitglied der NSDAP (Mitgliedsnummer: 258985). Anfang 1935 wurde er an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn mit einer Arbeit über Karl Ludwig von Keverberg als Unterpräfekt in Kleve promoviert.[1] In der Stadtverwaltung Düsseldorf unter Oberbürgermeister Hans Wagenführ (NSDAP) wurde Mücke 1935 – als Nachfolger des zum Institut der Elsass-Lothringer im Reich versetzten Archivleiters Paul Wentzcke – zunächst probeweise als Stadtarchivar in den städtischen Dienst eingestellt und bereits am 1. Juli 1936 zum Beamten ernannt. Ebenfalls ab 1935 leitete Mücke die Kreisdienststelle Düsseldorf zur Förderung des deutschen Schrifttums. Am 20. Mai 1942 wurde er zur Organisation Rosenberg in den besetzten Gebieten im Osten abkommandiert, woraufhin die praktische Leitung des Stadtarchivs von Paul Kauhausen übernommen wurde.[2] Nach dem Krieg kehrte er nicht auf seinen Düsseldorfer Posten zurück. Im Jahre 1960 wurde er Kreisarchivar des Landkreises Moers.
Literatur
- Clemens von Looz-Corswarem, Hugo Weidenhaupt: Das Stadtarchiv Düsseldorf. Geschichte und Bestandsübersicht. Düsseldorf 1987, S. 26–28.
- Benedikt Maurer: Düsseldorfer „Kulturgutschutz“. Stadtarchivar Gustav Mücke und Bibliotheksleiter Gerd Wunder im und nach dem „Dritten Reich“. In: Düsseldorfer Jahrbuch. Band 91. Klartext-Verlag, Essen 2021, ISBN 978-3-8375-2441-3, S. 253–289.
Weblinks
Einzelnachweise
- Die geschichtliche Stellung des Arrondissements und seines Verwalters zur Zeit der napoleonischen Herrschaft, dargestellt an dem Leben und Wirken Karl Ludwig von Keverbergs als Unterpräfekt in Cleve. Diss. phil., Universität Bonn, 1935
- Wolfgang Horn: Kulturpolitik in Düsseldorf. Situation und Neubeginn nach 1945. Leske Verlag, Opladen 1981, ISBN 978-3-8100-0396-6, S. 110 f. (Google Books)