Gustav Hanau

Gustav Hanau (* 15. Mai 1818 in Mülheim an der Ruhr; † 10. Dezember 1902 ebenda) war ein deutscher Kaufmann und Bankier.

Der Mülheimer Bankier Gustav Hanau (1818–1902)

Leben

Er wurde als zweiter Sohn des Kaufmanns Isaac Leo Hanau (~1789–1833) und seiner Frau Ester Gombel (1789–1864) geboren. Durch den frühen Tod des Vaters und des älteren Bruders Isidor 1833 musste Gustav Hanau schon früh den Lebensunterhalt für die Familie bestreiten. Dabei betätigte sich auf unterschiedlichen Gebieten. Er war Lotterieeinnehmer für die Königliche General-Lotterie-Direktion in Berlin, Generalagent der Schlesischen Feuer-Versicherungs-Gesellschaft in Breslau, betrieb einen lebhaften Immobilienhandel und kaufte sich als Aktionär in verschiedene Unternehmen ein, insbesondere im Ruhrgebietsbergbau.

Villa Heinrich Hanau in der Friedrich­straße

1870 gründete Gustav Hanau das private Bankhaus Hanau. Der Schwerpunkt des Geschäfts lag auf dem Handel mit Effekten und Kuxen. Die Bank wurde 1897 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, nannte sich fortan Rheinische Bank und eröffnete Zweigstellen in Duisburg, Neuss, Meiderich, Hochfeld und Dinslaken. Ein wichtiger und bedeutender Kunde dieses Geldinstituts war August Thyssen.

Die von dem Mülheimer Architekten Franz Hagen errichtete Villa Hanau geht entgegen einer weit verbreiteten Meinung nicht auf ihn zurück, sondern auf seinen Neffen Heinrich Hanau (1857–1938).

Ehe und Nachkommen

Gustav Hanau war seit 1847 mit Nanni Herz (~1825–1914) verheiratet. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor: Hedwig (* um 1848), Eugenie (* 1850) und Leo (1852–1927), der spätere Erbe des Bankgeschäftes.

Literatur

  • Barbara Kaufhold: Jüdisches Leben in Mülheim an der Ruhr, S. 91–101. Klartext Verlag, Essen 2004.
  • Barbara Kaufhold: An den Unternehmen aller Gewerbezweige beteiligt: Das Bankhaus Hanau in: Horst A. Wessel (Hrsg.): Mülheimer Unternehmer: Pioniere der Wirtschaft. Unternehmergeschichte in der Stadt am Fluss seit dem Ende des 18. Jahrhunderts. Klartext Verlag, Essen 2006, S. 349–360.

Weitere Quellen

  • Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr, Bestand 1550, Nr. 17
  • Stadtarchiv Mülheim an der Ruhr, Bestand 1440
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