Gustav Anton von Seckendorff

Gustav Anton Freiherr von Seckendorff (* 20. November 1775 in Meuselwitz; † 1823 in Alexandria, Louisiana) war ein deutscher Schriftsteller, Schauspieler und Deklamator.

Herkunft

Gustav Anton Freiherr von Seckendorff wurde als Sohn des Obristen Friedrich Carl Freiherr von Seckendorff (* 20. August 1727; † 25. Dezember 1799) und der Charlotte Friederike Henriette von Tümpling-Sorna (* 16. Juni 1737)[1] geboren. Er hatte mehrere Brüder, darunter:

Leben

Er studierte in Freiberg, Leipzig und Wittenberg, hielt sich von 1796 bis 1798 in den Vereinigten Staaten (Pennsylvania) auf, trat dann u. a. als Amtmann in Torgau in kursächsische Dienste. 1807 wurde er Kammerdirektor in Sachsen-Hildburghausen, nahm aber nach sieben Monaten seine Entlassung. Inspiriert von Henriette Hendel-Schütz[2] bereiste er von 1808 bis 1812 unter dem Namen Patrik Peale (bzw. Patrick Peale) als Deklamator, Schauspieler und mimischer Künstler die deutschen Länder. Im Sommer 1811 besuchte er in Eutin den Maler Johann Heinrich Wilhelm Tischbein.[3][4] Nachdem er 1812 in Göttingen promoviert worden war, hielt er dort Vorlesungen als Privatdozent. 1814 wurde er zum Professor am Collegium Carolinum in Braunschweig ernannt. 1821 ging er wieder nach Amerika, wo er zwei Jahre später in Alexandria, Louisiana, in Armut starb.

Familie

Er heiratete am 28. Oktober 1796 in Havre de Grace, Maryland die in Philadelphia geborene Betty Maria Elisabeth Lechler (* 29. Mai 1782; † 19. Juni 1858). Das Paar hatte mehrere Kinder:

  • Friedrich Eduard (* 12. November 1797; † 16. März 1863), Dr. med., königlich sächsischer Bezirksarzt, herzoglich sachsen-altenburgischer Hofrat ⚭ 24. August 1824 Emilie Christiane Laub (* 5. April 1802; † 31. Januar 1865)
  • William Carl Adam (* 8. Oktober 1799; † 30. August 1863), braunschweigischer Salinendirektor ⚭ 8. August 1824 Jeannette Hartmann (* 7. Juni 1805; † 13. Mai 1886)
  • Robert (* 30. März 1801; † 2. Mai 1882), sachsen-coburg-gothaischer Hauptmann
⚭ 12. Januar 1831 Julie Auguste Glenck (* 8. April 1808; † September 1834)
⚭ 9. Oktober 1836 Isidore Adolfine von Heldreich (* 15. Juli 1812; † 6. Januar 1891)
  • Richard (* 26. September 1810; † 25. März 1887), preußischer Major a. D. ⚭ 16. Februar 1855 Thekla von Beulwitz (* 17. April 1831; † 11. Februar 1906)
  • Evan Theodorich Ulfilas August (* 17. Januar 1821; † 5. August 1882), preußischer Oberstleutnant a. D.
⚭ 8. April 1847 Pauline Auguste Wilhelmine Franziska Juliane von Flemming (* 4. Februar 1826; † 26. Oktober 1864)
⚭ 9. Dezember 1869 Hedwig Julie Eleonore Ribbentrop (* 16. März 1841; † 17. April 1912)

Werke

  • Otto III. Ein Trauerspiel in fünf Aufzügen. Torgau 1805.
  • Kritik der Kunst. Göttingen 1812.
  • Vorlesungen über die bildende Kunst des Alterthums und der neuern Zeit: mit Beiträgen zur Künstlerentwickelung. Aarau 1814.
  • Orsina. Trauerspiel in fünf Aufzügen, als Folgestück auf Lessings Emilia Galotti. Braunschweig 1815.
  • Vorlesungen über Deklamation und Mimik. Braunschweig 1816.
  • Grundzüge der philosophischen Politik. Ein Handbuch bei Vorträgen. Leipzig 1817.

Literatur

Einzelnachweise

  1. August Wilhelm Bernhardt von Uechtritz (Hrsg.): Diplomatische Nachrichten, Band 5 (Fünfter Theil), Beygang Buchhandlung, Leipzig 1793, S.175
  2. Steffi de Jong: Vor Gettysburg. Performative Praktiken der Vergangenheitsdarstellung im 19. Jahrhundert. In: Juliane Tomann und Sabine Stach (Hrsg.): Kriegsspiel und Zeitreise. Aktuelle Ansätze zur Erforschung historischer Reenactments. de Gruyter, Berlin 2021.
  3. Gustav Anton von Seckendorff: Aus Eutin. In: Zeitung für die elegante Welt. Nr. 161, S. 1287–1288.
  4. Henry A. Smith (Hrsg.): Eutin – Heidelberg 1811. Briefwechsel des Studenten Ernst Hellwag mit seiner Familie in Eutin. (= Eutiner Forschungen, Band 11.) Eutiner Landesbibliothek, Eutin 2009, ISBN 9783939643029, S. 211.
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