Gurre-Lieder

Die Gurre-Lieder sind ein Oratorium für fünf Gesangssolisten, Sprecher, Chor und großes Orchester von Arnold Schönberg. Das Werk entstand von 1900 bis 1903 und 1910 und gelangte am 23. Februar 1913 in Wien zur Uraufführung.

Ruine des Schlosses Gurre 2007
Aufführung der Gurre-Lieder im Opernhaus Graz 2013

Vorlage

Die Textdichtung stammt von dem dänischen Schriftsteller Jens Peter Jacobsen, sie wurde von Robert Franz Arnold ins Deutsche übersetzt. Der Titel Gurre-Lieder bezieht sich auf das Schloss Gurre, eine Burgruine in Nord-Seeland in Dänemark. Es ist der Ort der mittelalterlichen Liebestragödie in Jacobsens Gedichten rund um die dänische Legende von König Valdemar Atterdags Liebe zu seiner Geliebten Tove und ihre Ermordung, die durch seine Königin Helvig durchgeführt wurde.

Gliederung

Das Werk ist in drei Teile gegliedert.

Teil 1

Orchestervorspiel

  1. Nun dämpft die Dämm'rung (Waldemar)
  2. O, wenn des Mondes Strahlen (Tove)
  3. Roß! Mein Roß! Was schleichst du so träg! (Waldemar)
  4. Sterne jubeln, das Meer, es leuchtet (Tove)
  5. So tanzen die Engel vor Gottes Thron nicht (Waldemar)
  6. Nun sag ich dir zum ersten Mal (Tove)
  7. Es ist Mitternachtszeit (Waldemar)
  8. Du sendest mir einen Liebesblick (Tove)
  9. Du wunderliche Tove! (Waldemar) Orchesterzwischenspiel
  10. Tauben von Gurre! (Stimme der Waldtaube)
Teil 2
  1. Herrgott, weißt du, was du tatest (Waldemar)
Teil 3
  1. Erwacht, König Waldemars Mannen wert! (Waldemar)
  2. Deckel des Sarges klappert und klappt (Bauer)
  3. Gegrüßt, o König, an Gurre-Seestrand! (Waldemars Mannen)
  4. Mit Toves Stimme flüstert der Wald (Waldemar)
  5. Ein seltsamer Vogel ist so’n Aal (Klaus-Narr)
  6. Du strenger Richter droben (Waldemar)
  7. Der Hahn erhebt den Kopf zur Kraht (Waldemars Mannen) Des Sommerwindes wilde Jagd – Orchestervorspiel
  8. Herr Gänsefuß, Frau Gänsekraut (Sprecher)
  9. Seht die Sonne farbenfroh am Himmelssaum (Gemischter Chor)

Diskografie

Literatur

  • Alban Berg: A. Schönberg – Gurre-Lieder. Führer (Große Ausgabe). Universal Edition, Wien [1913]; (Kleine Ausgabe). Wien [1914] (archive.org).
  • Hans-Klaus Jungheinrich: Wider Gott und ohne Christus. Arnold Schönberg: Gurre-Lieder. In: Musica. Zweimonatsschrift für alle Gebiete des Musiklebens, Band 47, 1993, Heft 3, S. 185–186.
  • Ulrich Krämer (Hrsg.): Arnold Schönberg: Gurre-Lieder für Soli, Chor und Orchester. Studienpartitur (mit einem Text von Jens Peter Jacobsen). Universal Edition, Wien u. a.
  • Ulrich Krämer: Idee – Kunst – Religion. Schönbergs „Gurre-Lieder“ als Weltanschauungsmusik. In: Die Tonkunst. Band 4, 2010, Heft 4, S. 522–534.
  • Jan Maegaard: Gurrelieder. In: Gerold Gruber (Hrsg.): Arnold Schönberg, Interpretation seiner Werke. Laaber-Verlag, Laaber 2002, S. 232–252.
  • Werner Oehlmann, Alexander Wagner: Reclams Chormusik- und Oratorienführer. 8., durchges. Aufl. Reclam, Stuttgart 2003, ISBN 3-15-010550-1.
  • Peter W. Schatt: Natur und Kunst als Spiegel der Seele. Zum Verhältnis von Komposition und Dichtung in Arnold Schönbergs Gurre-Liedern. GRIN Verlag, Norderstedt 2014.
  • Giselher Schubert: Schönbergs frühe Instrumentation. Untersuchungen zu den Gurreliedern, zu op. 5 und op. 8 (= Collection d'études musicologiques. 59). Verlag Valentin Koerner, Baden-Baden 1975, ISBN 3-87320-559-9.
  • Ulrich Tadday (Hrsg.): Arnold Schönberg (= Musik-Konzepte. 112/113). Edition text + kritik, München 2001, ISBN 3-88377-660-2.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.