Gurgler Ache

Die Gurgler Ache ist einer der Quellflüsse der Ötztaler Ache in Tirol.

Gurgler Ache
Die Gurgler Ache oberhalb von Obergurgl

Die Gurgler Ache oberhalb von Obergurgl

Daten
Gewässerkennzahl AT: 2-8-92-30
Lage Ötztaler Alpen, Bezirk Imst, Tirol
Flusssystem Donau
Abfluss über Ötztaler Ache Inn Donau Schwarzes Meer
Ursprung Gletschermund am Gurgler Ferner
46° 49′ 17″ N, 10° 58′ 35″ O
Quellhöhe um 2420 m ü. A.
Zusammenfluss bei Zwieselstein mit der Venter Ache zur Ötztaler Ache
46° 56′ 19″ N, 11° 1′ 34″ O
Mündungshöhe 1452 m ü. A.
Höhenunterschied 968 m
Sohlgefälle 59 
Länge 16,5 km[1]
Einzugsgebiet 131,5 km²[2]
Abfluss am Pegel Obergurgl[3]
AEo: 72,5 km²
Lage: 9,14 km oberhalb der Mündung
NNQ (15.02.1990)
MNQ 1966–2009
MQ 1966–2009
Mq 1966–2009
MHQ 1966–2009
HHQ (20.09.1999)
50 l/s
180 l/s
3,57 m³/s
49,2 l/(s km²)
35,9 m³/s
109 m³/s
Rechte Nebenflüsse Rotmoosache, Gaisbergbach, Königsbach, Timmelsbach
Gemeinden Sölden
Einwohner im Einzugsgebiet ca. 550
Zusammenfluss der Gurgler Ache (Mitte) mit der Venter Ache (von rechts) bei Zwieselstein

Zusammenfluss der Gurgler Ache (Mitte) mit der Venter Ache (von rechts) bei Zwieselstein

Verlauf

Die Gurgler Ache entspringt dem Gurgler Ferner in rund 2420 m ü. A. und verläuft anschließend in nordöstlicher bis nördlicher Richtung durch das Gurgler Tal, vorbei an Ober- und Untergurgl, und vereinigt sich bei Zwieselstein mit der Venter Ache zur Ötztaler Ache. Streckenweise, insbesondere oberhalb von Obergurgl und vor dem Ausgang ins Ötztal, wo sie eine rund 150 m hohe Talstufe überwindet, hat sich die Ache tief in den Talboden eingeschnitten. Die Gurgler Ache nimmt den Zufluss vom Langtaler Ferner, die Rotmoosache von Wasserfall- und Rotmoosferner, den Gaisbergbach vom Gaisbergferner, den Verwallbach vom Ferwallferner, den Königsbach und kurz vor Zwieselstein den Timmelsbach vom Bankerferner auf, die alle von rechts einmünden. Die Gurgler Ache verläuft zum Großteil in den Ötztaler Alpen, unterhalb der Einmündung des Timmelsbachs bildet sie die Grenze zu den östlich angrenzenden Stubaier Alpen.

Einzugsgebiet und Wasserführung

Das Einzugsgebiet der Gurgler Ache beträgt 131,5 km², davon sind rund 24 km² (18 %) vergletschert.[2] Der höchste Punkt im Einzugsgebiet ist der Schalfkogel mit 3537 m ü. A.

Die Gurgler Ache weist ein glaziales Abflussregime mit einer großen Amplitude auf, das wesentlich durch die Gletscher beeinflusst wird. Der mittlere Abfluss am Pegel Obergurgl (Gletscheranteil am Einzugsgebiet rund 32 %[4]) beträgt 3,57 m³/s, was einer sehr hohen Abflussspende von 49,2 l/(s·km²) entspricht. In den Wintermonaten Februar und März liegt das Monatsmittel des Abflusses bei rund 0,2 m³/s. Erst im späten Frühjahr steigt der Abfluss deutlich an und erreicht im Juli seinen Höhepunkt mit einem Monatsmittel von 11,7 m³/s, mehr als dem Fünfzigfachen der Wintermonate. Im Herbst geht die Wasserführung wieder rasch zurück.[3]

Umwelt

Der Lauf der Gurgler Ache ist weitgehend naturbelassen, lediglich im Siedlungsbereich sind die Ufer stark verbaut.[1] Die Gewässergüteklasse beträgt I bis II.[5]

Nutzung

Die Gurgler Ache ist ein beliebtes Gewässer für Wildwasserpaddler, der Schwierigkeitsgrad beträgt WW IV-V.[6] Die TIWAG plant, die Ache für den Ausbau des Gepatschspeichers aufzustauen und das Wasser abzuleiten.[7]

Commons: Gurgler Ache – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. TIRIS – Tiroler Raumordnungs‐ und Informationssystem
  2. Wolfgang Gattermayr: Das hydrographische Regime der Ötztaler Ache. In: Eva-Maria Koch, Brigitta Erschbamer (Hrsg.): Klima, Wetter, Gletscher im Wandel. Alpine Forschungsstelle Obergurgl, Band 3, Innsbruck University Press, Innsbruck 2013, ISBN 978-3-902811-89-9, S. 121–155. (PDF; 3,7 MB)
  3. Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Hrsg.): Hydrographisches Jahrbuch von Österreich 2009. 117. Band. Wien 2011, S. OG 94 (info.bmlrt.gv.at [PDF; 12,1 MB])
  4. Michael Kuhn, Jakob Abermann, Marc Olefs, Andrea Fischer, Astrid Lambrecht: Gletscher im Klimawandel: Aktuelle Monitoringprogramme und Forschungen zur Auswirkung auf den Gebietsabfluss im Ötztal. In: Mitteilungsblatt des Hydrographischen Dienstes in Österreich, Nr. 86 (2009), S. 31–47 (PDF; 6,1 MB (Memento vom 12. November 2013 im Internet Archive))
  5. Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Hrsg.): Saprobiologische Gewässergüte der Fließgewässer Österreichs. Stand 2005. (PDF; 1 MB (Memento vom 22. Dezember 2015 im Internet Archive))
  6. Bernie Mauracher, Olaf Obsommer: Ötztal Kayak Guide (Memento vom 23. Oktober 2015 im Internet Archive) (PDF; 3,5 MB)
  7. Projektgebiet: Ausbau Kraftwerk Kaunertal (Memento vom 12. November 2013 im Internet Archive) auf der Webseite der TIWAG, abgerufen am 7. Mai 2013.
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