Gumbel-Verteilung

Die Gumbel-Verteilung (nach Emil Julius Gumbel), die Fisher-Tippett-Verteilung (nach Ronald Aylmer Fisher) oder Extremal–I–Verteilung ist eine stetige Wahrscheinlichkeitsverteilung, die wie die Fréchet-Verteilung zu den Extremwertverteilungen gehört. Die Verteilung heißt auch doppelte Exponentialverteilung.[1]

Definition

Dichtefunktion f(x) der Gumbel-Verteilung

Eine stetige Zufallsgröße genügt einer Gumbel-Verteilung mit Skalenparameter und Lageparameter , wenn sie die Wahrscheinlichkeitsdichte

und damit die Verteilungsfunktion

besitzt.

Standard-Fall

Werden keine Parameter angegeben, so sind die Standard-Parameter und gemeint. Dieser Spezialfall wird manchmal auch als Doppelexponentialverteilung bezeichnet.[2] Damit ergibt sich die Dichte

und die Verteilungsfunktion

Durch die affin-linearen Transformationen mit erhält man die oben angegebene Lage-Skalen-Familie von Verteilungen mit den Eigenschaften

  • ,
  • ,
  • und

Eigenschaften

Erwartungswert

Die Gumbelverteilung besitzt den Erwartungswert

.

Dabei ist die Euler-Mascheroni-Konstante.

Varianz

Die Varianz einer Gumbelverteilung ist

.

Standardabweichung

Die Standardabweichung einer Gumbelverteilung ist

.

Anwendung

Sie wird u. a. in folgenden Bereichen benutzt:

Beziehung zu anderen Verteilungen

Beziehung zur Extremwertverteilung

Die Gumbel-Verteilung mit den Parametern und ist eine Extremwertverteilung vom Typ I[1] und ergibt sich als Spezialfall für aus der verallgemeinerten Extremwertverteilung, die die Extremwertverteilungen der Typen I, II und III und die zugehörigen Verteilungstypen in einer Verteilungsfamilie zusammenfasst.

Einzelnachweise

  1. P. H. Müller (Hrsg.): Lexikon der Stochastik – Wahrscheinlichkeitsrechnung und mathematische Statistik. 5. Auflage. Akademie-Verlag, Berlin 1991, ISBN 978-3-05-500608-1, Exponentialverteilung, doppelte, S. 111-112.
  2. Hans-Otto Georgii: Einführung in die Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik. 5. Auflage. De Gruyter, Berlin / Boston 2015, ISBN 978-3-11-035969-5, S. 166, doi:10.1515/9783110359701.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.