Guderhandviertel

Guderhandviertel (plattdeutsch Gauderhandviddel) ist eine Gemeinde im Landkreis Stade in Niedersachsen. Die Gemeinde gehört der Samtgemeinde Lühe an, die ihren Verwaltungssitz in der Gemeinde Steinkirchen hat.

Wappen Deutschlandkarte
Guderhandviertel
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Guderhandviertel hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 33′ N,  37′ O
Bundesland:Niedersachsen
Landkreis: Stade
Samtgemeinde: Lühe
Höhe: 2 m ü. NHN
Fläche: 8,94 km2
Einwohner: 1058 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 118 Einwohner je km2
Postleitzahl: 21720
Vorwahlen: 04142, 04163
Kfz-Kennzeichen: STD
Gemeindeschlüssel: 03 3 59 021
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Alter Marktplatz 1A
21720 Steinkirchen
Website: www.luehe.de/guderhandviertel
Bürgermeister: Marco Hartlef (CDU)
Lage der Gemeinde Guderhandviertel im Landkreis Stade
Karte
Karte

Geschichte

Der Name Guderhandviertel wurde im Jahre 1524 zum ersten Mal erwähnt. Wissenschaftler vermuten, dass die Eindeichung des Sietlandes in Guderhandviertel von Steinkirchen aus zuerst, das heißt kurz vor 1150, nur bis zum Nessbogen erfolgte und dass erst später Anfang des 13. Jahrhunderts das schmalere Sietland entlang der Lühe bis kurz vor Horneburg kultiviert wurde. Deshalb liegen die älteren Häuser des Deichhufendorfs Guderhandviertel meistens auf dem Sietland neben der Lühe. Erst als später das restliche Marschland westlich der Lühe kultiviert wurde, entstanden hier Neubausiedlungen.

Einwohnerentwicklung

Jahr Bevölkerung
1995 (Schätzung) 1.271
2001 (Schätzung) 1.265
2011 (Zählung) 1.140
2019 (Schätzung) 1.094
2021 (Zählung) 1.107

Geografische Lage

Die Gemeinde liegt westlich von Hamburg im Zentrum des Alten Landes, eines der größten Obstanbaugebiete in Europa. Die Lühe begrenzt das Gemeindegebiet zu den östlich gelegenen Nachbargemeinden Mittelnkirchen und Neuenkirchen. Die weiteren Nachbargemeinden sind (im Uhrzeigersinn): Horneburg, Dollern, Agathenburg und Steinkirchen mit dem Verwaltungszentrum.

Namensherkunft

Zweisprachiges Ortsschild

Der Name Guderhandviertel wurde erstmals 1524 erwähnt: Im Ghuderhandeverndeil. Aus dem Spätmittelalter wurde die Einteilung der großen Siedlungsgemeinde Lu (auch to der Lu und bi der Lu) in vier Viertel überliefert. Es gab drei Kirchviertel (Im Kerckverndeil): Steinkirchen, Mittelnkirchen und Neuenkirchen sowie ein Viertel ohne Kirche, das Guderhandviertel. Die Namensherkunft ist unklar, es gibt jedoch verschiedene Theorien:

  1. Das Guderhandviertel liegt – von Steinkirchen aus betrachtet – zur guten rechten Hand
  2. Die Siedlung ist – ohne Kirche mit Pfarrer – der guten Hand Gottes anvertraut
  3. „Verendeel der Gudemannen“ - ein „Viertel“ oft adliger Hofbesitzer, die von bestimmten Abgaben befreit waren[2][3]

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat setzt sich wie folgt zusammen:[4]

(Stand: Kommunalwahl am 12. September 2021)

Wappen

In abweichender Darstellung der Messer führt die Gemeinde Guderhandviertel das Wappen ab 1950. Ein blaues Schild mit drei übereinander liegenden silbernen Messern mit goldenen Griffen. Auf den Messern sind oben rechts kleine blaue Kreuze.[5]

Infrastruktur

  • Grundschule Guderhandviertel
  • Freiwillige Feuerwehr Guderhandviertel

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke
Commons: Guderhandviertel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
  2. Das Viertel der "guten Mannen". Hamburger Abendblatt, 9. November 1999, abgerufen am 12. April 2023.
  3. Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte. Historische Kommission für Niedersachsen und Bremen e.V., 1960, S. 68, abgerufen am 12. April 2023.
  4. Wahl des Gemeinderates. Samtgemeinde Lühe, abgerufen am 31. Mai 2022.
  5. Hauptsatzung der Gemeinde Guderhandviertel in der Fassung vom 10. Juli 1990
  6. Giebelinschrift: Dit Hus is min - un doch nich min - de no mi kumt, nennt' ok noch sin. In hochdeutscher Übersetzung: „Das Haus ist meins und doch nicht meins, der nach mir kommt, nennt's auch noch seins.“ Dörte Hansen nutzte diesen Satz in leicht abweichender Orthographie in ihrem Roman Altes Land.
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