Guadalcanalkauz

Der Guadalcanalkauz (Ninox granti) ist eine wenig erforschte Eulenart aus der Gattung der Buschkäuze (Ninox). Er ist auf der Salomoneninsel Guadalcanal endemisch. 1888 von Richard Bowdler Sharpe als eigenständige Art beschrieben, gilt er häufig als Unterart des Salomonenkauzes (Ninox jacquinoti). Das Handbook of the Birds of the World unterstützt jedoch seit 2014 die Anerkennung als eigenständige Art. Das Artepitheton ehrt den britischen Ornithologen William Robert Ogilvie-Grant.

Guadalcanalkauz
Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Eulen (Strigiformes)
Familie: Eigentliche Eulen (Strigidae)
Gattung: Buschkäuze (Ninox)
Art: Guadalcanalkauz
Wissenschaftlicher Name
Ninox granti
Sharpe, 1888

Merkmale

Der Guadalcanalkauz erreicht eine Größe von 24 cm. Bei drei gemessenen Exemplaren beträgt die Flügellänge 178 bis 183 mm und bei zwei gemessenen Individuen beträgt die Schwanzlänge 92 und 104 mm. Die Augenbrauen und die Kehle sind weiß. Die Oberseite ist lebhaft braun. Oberkopf und Flügeldecken zeigen weiße Flecken. Die Unterseite ist weißlich mit einer braunen Bänderung. Die Iris ist üblicherweise gelb oder orangegelb, weniger häufig bräunlichgelb. Die juvenilen Vögel sind einfarbig dunkelbraun mit weißen Flügel- und Schwanzbinden. Die Unterseite ist bei ihnen undeutlich weiß gebändert.

Lautäußerungen

Der Ruf besteht aus einer monotonen Reihe von „poop“-Tönen, die gelegentlich in Höhe und Zeitspanne variieren. Eine Reihe dauert mehrere Minuten. Die Paare duettieren mit wechselnden „who-ha, who-ha“-Tönen. Manchmal entwickeln sich die Töne zu einem schrillen „poop“-Duett.

Lebensraum und Lebensweise

Der Guadalcanalkauz bewohnt Tiefland- und Vorgebirgswälder, einschließlich Waldränder und Waldparzellen, in Höhenlagen bis zu 1500 m. Er ruht tagsüber im Dickicht und ist nachts im Unterholz oder in der Mittelschicht der Bäume aktiv. Weitere Informationen über seine Lebensweise sowie über sein Nahrungs- und Fortpflanzungsverhalten sind nicht bekannt.

Status

Die IUCN klassifiziert den Guadalcanalkauz in der Kategorie gefährdet (vulnerable). Er wird als ziemlich häufig beschrieben mit einem Bestand von 2.500 bis 10.000 Altvögeln, jedoch mit einer abnehmenden Populationstendenz. Forschungsarbeit hinsichtlich der Bestandsgröße, der Lebensweise und der Toleranz gegenüber Lebensraumveränderungen ist nötig.

Literatur

  • del Hoyo, J.; Collar, N. J.; Christie, D. A.; Elliott, A.; Fishpool, L. D. C. 2014: HBW and BirdLife International Illustrated Checklist of the Birds of the World. Barcelona, Spain and Cambridge UK: Lynx Edicions and BirdLife International.
  • Dutson, G. (2011): Birds of Melanesia: The Bismarcks, Solomons, Vanuatu and New Caledonia. Christopher Helm, London.
  • Mikkola, H. (2014): Owls of the World. A Photographic Guide. 2nd edition. Firefly Books, Buffalo, New York.
  • Claus König, Friedhelm Weick, Jan-Hendrik Becking: Owls of the World. 2. Auflage. Christopher Helm, London 2008, ISBN 978-0-7136-6548-2.
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