Grosse Entlen
Die Grosse Entlen (auch Grosse Entle[4]) ist ein fast 18 Kilometer langer rechter Nebenfluss der Kleinen Emme im Kanton Luzern. Nach der Einmündung der Kleinen Entlen wird sie nur noch Entlen genannt. Sie ist der Namensgeber des Entlebuchs.
Grosse Entlen Entlen | ||
Die Grosse Entlen in der Nähe von Entlebuch | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | CH: 2774 | |
Lage | Emmentaler Alpen
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Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Kleine Emme → Reuss → Aare → Rhein → Nordsee | |
Quelle | an der Wasserfallenegg 46° 53′ 53″ N, 8° 4′ 2″ O | |
Quellhöhe | ca. 1707 m ü. M.[1][2] | |
Mündung | in Entlebuch in die Kleine Emme 46° 59′ 43″ N, 8° 3′ 34″ O | |
Mündungshöhe | 665 m ü. M.[2] | |
Höhenunterschied | ca. 1042 m | |
Sohlgefälle | ca. 59 ‰ | |
Länge | 17,7 km[2] | |
Einzugsgebiet | 65,75 km²[3] | |
Abfluss an der Mündung[3] AEo: 65,75 km² |
MQ Mq |
2,6 m³/s 39,5 l/(s km²) |
Gemeinden | Hasle, Entlebuch |
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Emmentaler Alpen Quelle und Mündung der Grosse Entlen |
Name
Der Name ist vermutlich keltischen Ursprungs. Es handelt sich wohl um eine l-Ableitung der keltischen Wurzel *and- für 'hervorkommen, hervorsprudeln'.[5]
Geographie
Verlauf
Die Grosse Entlen entspringt an der Wasserfallenegg an der Nordflanke des Fürsteins auf einer Höhe von 1707 m ü. M. direkt an der Grenze zum Kanton Obwalden.
Auf einer Höhe von 1158 m ü. M. mündet von rechts der Entlebucher Rotbach in die Grosse Entlen. Hier befindet sich das national geschützte Amphibienlaichgebiet Gürmschmoos.[6] Südlich des Weilers Brüedere, Entlebuch, mündet mit dem Rischbach[7] der Älleggbach in die Entlen. Nur wenige Meter später mündet von rechts der Eibach. Auf 818 m ü. M. mündet von links die Kleine Entlen in die Grosse Entlen. An ihrem ganzen Bachlauf bildet die Grosse Entlen die Grenze von Hasle und Entlebuch. Ein weiterer Zufluss ist der Gretebach. Die Zone zwischen der Mündung des Älleggbachs bis zum Äntleport ist als Entlental im Bundesinventar der Auengebiete von nationaler Bedeutung verzeichnet und steht unter Naturschutz.
Sie mündet schliesslich aus dem Süden kommend am Nordwestrand von Entlebuch auf einer Höhe von 665 m ü. M. in einem spitzen Winkel von rechts in die aus dem Südsüdwesten heranziehende Kleine Emme.
Der etwa 17,67 km lange Lauf der Grossen Entlen endet ungefähr 1042 Höhenmeter unterhalb ihrer Quelle, sie hat somit ein mittleres Sohlgefälle von circa 59 ‰.
Einzugsgebiet
Das 65,75 km² grosse Einzugsgebiet der Grossen Entlen liegt in den Emmentaler Alpen und wird durch sie über die Kleine Emme, die Reuss, die Aare und den Rhein zur Nordsee entwässert.
Es besteht zu 43,7 % aus bestockter Fläche, zu 45,8 % aus Landwirtschaftsfläche, zu 2,2 % aus Siedlungsfläche und zu 8,4 % aus unproduktiven Flächen.
Die Flächenverteilung
Die mittlere Höhe des Einzugsgebietes beträgt 1262,7 m ü. M.[8]
Zuflüsse
Von der Quelle zur Mündung. Namen nach dem Geoportal des Kantons Luzern
Grosse Entlen
- Wasserfallebach (links)
- Grosse Entle (rechts)
- Lanzigebach (links)
- Rotbach (rechts)
- Älleggbach (rechts)
- Eibach (rechts)
- Ruchbach (links)
- Gfellenbach (rechts)
- Gfellenschiltbach (rechts)
- Lipperebach (rechts)
- Kleine Entle (links)
Entlen
- Stöckligraben (rechts)
- Nachzelbach (links)
- Gretenebach (links)
- Burggraben (rechts)
- Schlichbach (links)
- Grabelochbach (rechts)
Hydrologie
Bei der Mündung der Grossen Entlen in die Kleine Emme beträgt ihre modellierte mittlere Abflussmenge (MQ) 2,60 m³/s. Ihr Abflussregimetyp ist nival de transition[9] und ihre Abflussvariabilität[10] beträgt 19.
Brücken
Auf ihrem Weg führen etwa zwölf Brücken und Stege über die Grosse Entlen.
Zwei denkmalgeschützte gedeckte Holzbrücken überqueren den Fluss: die Farbschachenbrücke (erstellt 1856) und die Zwischenwassernbrücke (erstellt 1888).
Kurz vor der Mündung in die Kleine Emme überqueren die Strassenbrücke der Hauptstrasse 10 sowie die SBB-Eisenbahnbrücke der Bahnstrecke Bern–Luzern den Fluss.
- Hauptstrasse 10-Brücke beim Farbstutz
- Denkmalgeschützte Farbschachenbrücke von 1856
- Fussgängerbrücke beim Sportplatz Farbschachen
- SBB-Brücke
- Strassenbrücke bei Zwischenwassern von 2003
- Denkmalgeschützte Zwischenwassernbrücke von 1888
Weblinks
- Verlauf der Grossen Entlen auf dem Geoportal des Kantons Luzern
- Schweizer Flussführer des Kanu Klub Bern (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive)
Einzelnachweise
- Einzelnachweise Geoinformationssystem des Kantons Luzern
- Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung (Hinweise)
- Topographische Einzugsgebiete der Schweizer Gewässer: Teileinzugsgebiete 2 km². Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 24. September 2017; abgerufen am 24. September 2017.
- Grosse Entle gem. swisstopo.ch
- Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, Berlin/Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1 „Entle“, Seite 129.
- Objektblatt Amphibienlaichgebiet Gürmschmoos. (PDF; 216 kB) map.geo.admin.ch, 30. August 2017, abgerufen am 29. Februar 2024.
- Alfred Helfenstein: Das Namengut des Pilatusgebietes. Keller, Luzern 1982, ISBN 3-85766-004-X, S. 52.
- Topographische Einzugsgebiete Schweizer Gewässer: Grosse Entlen
- Martin Pfaundler, Rolf Weingartner, Robert Diezig: „Versteckt hinter den Mittelwerten“ – die Variabilität des Abflussregimes. In: Hydrologie und Wasserbewirtschaftung (HyWa). Jg. 50, Heft 3, 2006, S. 116–123, hier Tabelle auf S. 119 (Download [PDF; 3,2 MB; abgerufen am 31. August 2020]). Abrufbar unter Gesamtes HyWa Heft 3, 2006. .
- Die Abflussvariabilität beschreibt das Ausmass der Schwankungen des mittleren Abflusses einzelner Jahre um den langjährigen mittleren Abflusswert.
- Mittlere Abflüsse und Abflussregimetyp für das Gewässernetz der Schweiz: Meienreuss, Bundesamt für Umwelt (BAFU)