Groenlo

Groenlo (anhören), im örtlichen Dialekt: Grol oder Grolle, ist eine Kleinstadt der niederländischen Gemeinde Oost Gelre in der Provinz Gelderland. Sie hatte im Jahr 2022 9.920 Einwohner.[1] Überregional bekannt ist der Ort wegen der historischen Schlacht um Groenlo. Sie wird alle zwei Jahre, in den Jahren mit ungerader Jahreszahl, aufwändig im Reenactment nachgestellt. An die 30.000 Besucher und viele Freiwillige aus mehreren Ländern besuchen diese Slag om Grolle.

Groenlo
Flagge des Ortes Groenlo
Flagge
Wappen des Ortes Groenlo
Wappen
Provinz  Gelderland
Gemeinde Flagge der Gemeinde Oost Gelre Oost Gelre
Fläche
 – Land
 – Wasser
27,84 km2
27,56 km2
0,28 km2
Einwohner 9.920 (1. Jan. 2022[1])
Koordinaten 52° 3′ N,  37′ O
Bedeutender Verkehrsweg N18 N319
Vorwahl 0544
Postleitzahlen 4884, 6002, 6922, 7101, 7104, 7131, 7137, 7141
Website Homepage von Groenlo
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Straße in Groenlo
Straße in Groenlo
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Lage und Wirtschaft

Groenlo liegt im Nordosten der Provinz, in der Region Achterhoek, unweit der deutschen Stadt Vreden. Groenlo teilt mit Lichtenvoorde einen Kleinbahnhof auf der Linie ZutphenWinterswijk. Von 1615 bis 2003 war hier die Brauerei Grolsch sesshaft, die 2004 nach Enschede übersiedelte. Bedeutsam für die Wirtschaft sind der Tourismus und die Landwirtschaft.

Geschichte

Nachstellung der Schlacht von Groenlo im Jahr 2008

Groenlo gehörte bis 1236 den Herren von Borculo, die es in diesem Jahr an die Grafen von Geldern (seit 1339: Herzöge von Geldern) verkauften.[2] Es erhielt 1277 das Stadtrecht und entwickelte sich wegen der günstigen Lage zu einer starken Festungsstadt.[3] Bis heute ist in der Region die Redewendung geläufig „zo vaste as Grolle“ = so fest wie Groenlo.

Im Achtzigjährigen Krieg belagerte dem Feldherrn Moritz von Nassau, im Jahr 1595 erstmals die Stadt. Doch den von Cristóbal de Mondragón geführten habsburgischen Truppen gelang es, die Belagerung von Groenlo zu durchbrechen.[4] Mondragón vertrieb die Reiterei Philipps von Nassau und nahm diesen gefangen. Erst im zweiten Anlauf gelang es Moritz von Nassau, die Stadt nach der Belagerung im Jahr 1597 für die aufständischen Niederlande einzunehmen. Sein Widersacher Ambrosio Spinola eroberte sie 1606 zurück, wonach im Jahre 1627 Friedrich Heinrich Groenlo nach schweren Kämpfen endgültig für die Vereinigten Niederlande eroberte.[5] Daraufhin verfiel Groenlo im 18. Jahrhundert zu einem weniger bedeutenden Grenzstädtchen.

Sehenswürdigkeiten

In der Alten Calixtuskirche ist eine Dauerausstellung zur Stadtgeschichte untergebracht.

Politik

Bis zur Auflösung der Gemeinde ergab sich seit 1990 folgende Sitzverteilung:

ParteiSitze[6]
1990199419982002
CDA4445
Actie Centrum Groenlo5665
PvdA2222
VVD1111
Gezonde Gemeentepolitiek100
Gesamt13131313

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

  • Johanna van Hal (1887–1971), alias Schwester Laudeberta, Ordensschwester in Münster, informierte 1941 Bischof von Galen über die bevorstehenden „Euthanasie“-Transporte[7]
  • Hans Jansen (1931–2019), römisch-katholischer Priester und reformierter Theologe
  • René Walterbos (* 1957), Astronom
  • Tristan Hoffman (* 1970), Radrennfahrer und Sportlicher Leiter
  • Loes Gunnewijk (* 1980), Radrennfahrerin
  • Mats Rots (* 2006), Fußballspieler

Mit der Stadt verbundene Persönlichkeiten

  • Philippus Rovenius (um 1574–1651), römisch-katholischer Bischof, hatte zeitweise seinen Sitz in Groenlo

Literatur

Commons: Groenlo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kerncijfers wijken en buurten 2022. In: StatLine. CBS, 2. September 2022, abgerufen am 21. November 2022.
  2. Joannes Henricus Hofman: Het oude kerspel Borkelo. In: Archief voor de geschiedenis van het bisdom Utrecht. Band 1, 1874, S. 179–207, hier S. 179.
  3. H.J. Steenbergen: Die alte Feste Groenlo. In: Unser Bocholt. 12 Jg., Heft 3, 1961, S. 25–28.
  4. Raymond Fagel: Protagonists of War: Spanish Army Commanders and the Revolt in the Low Countries. Leuven University Press, Leuven 2021, S. 200.
  5. Horst Lademacher: Geschichte der Niederlande. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1983, ISBN 3-534-07082-8, S. 137.
  6. Sitzverteilung im Gemeinderat: 1990–2002, abgerufen am 19. Juli 2018 (niederländisch)
  7. wiki.muenster.org
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