Wiemelsberger Steine
Das Ganggrab Wiemelsberger Steine (auch Ueffeln 1 genannt) ist ein neolithisches Ganggrab mit der Sprockhoff-Nr. 897. Es entstand zwischen 3500 und 2800 v. Chr. und ist eine Megalithanlage der Trichterbecherkultur (TBK). Neolithische Monumente sind Ausdruck der Kultur und Ideologie neolithischer Gesellschaften. Ihre Entstehung und Funktion gelten als Kennzeichen der sozialen Entwicklung.[1]
Wiemelsberger Steine Großsteingrab Wiemelsberg | |||
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Wiemelsberger Steine | |||
Lage in Niedersachsen | |||
Koordinaten | 52° 27′ 0,5″ N, 7° 51′ 42,7″ O | ||
Ort | Bramsche, OT Ueffeln-Balkum, Niedersachsen, Deutschland | ||
Entstehung | 3500 bis 2800 v. Chr. | ||
Sprockhoff-Nr. | 897 |
Die Wiemelsberger Steine befinden sich am Nordrand des Wiemelsberges in Ueffeln-Balkum, einem Ortsteil von Bramsche im Landkreis Osnabrück in Niedersachsen.
Beschreibung
Die Anlage besteht nur aus der Ost-West orientierten Steinkammer, die allerdings gut erhalten ist. Alle 12 Trag- und beide Schlusssteine stehen in situ. Auch alle sechs Decksteine sind erhalten, vier davon in situ. Die Anlage hat eine Länge von 10,5 Meter und eine vergleichsweise große Breite von 3,3 Meter. Zu erkennen ist auch noch der Zugang, auf der Südseite mit den zweifach abgeflachten Steinen und die Reste des Hügels. 1807 erfolgte eine Grabung im Auftrag des Grafen Georg zu Münster (1776–1844). Die Funde der Trichterbecherkultur (Bernsteinperlen, Keramik und Steingeräte) werden im Landesmuseum Hannover aufbewahrt.
In alten Berichten wird von einem weiteren Großsteingrab im so genannten Büdenfelde beim Ueffelner Friedhof berichtet, das noch aus zehn Tragsteinen, sieben Decksteinen und einer Einfassung bestanden haben soll. Ernst Sprockhoff konnte sich nicht dazu entschließen, den 3,3 × 2,8 × 1,7 Meter messenden Findling der heute Matthiesings Opferstein heißt, als den Rest dieses Grabes anzuerkennen. Der wirkliche Standort dieses im 19. Jahrhundert zerstörten Großsteingrabes konnte 1978 bei Vermessungsarbeiten 1,5 Kilometer nördlich von Ueffeln wiedergefunden werden. Etwa 900 Meter südwestlich liegen im Ackerland (östlich der Straße nach Mettingen) die kümmerlichen Reste einer kleinen Steinkammer (Sprockhoff-Nr. 897), von der nur ein Endstück intakt geblieben ist.
Siehe auch
- Nordische Megalitharchitektur
- Die Anlage liegt an der Straße der Megalithkultur
Literatur
- Anette Bußmann: Steinzeitzeugen. Reisen zur Urgeschichte Nordwestdeutschlands. Isensee Verlag, Oldenburg 2009, ISBN 978-3-89995-619-1, S. 45.
- Mamoun Fansa: Großsteingräber zwischen Weser und Ems. Isensee Verlag, Oldenburg 1992, ISBN 3-89442-118-5, S. 88–89.
- Johannes Heinrich Müller, Jacobus Reimers: Vor- und frühgeschichtliche Alterthümer der Provinz Hannover. Schulze, Hannover 1893, S. 264 (PDF; 25,0 MB).
- Ernst Sprockhoff: Atlas der Megalithgräber Deutschland. Teil 3: Niedersachsen – Westfalen. Rudolf Habelt Verlag, Bonn 1975, ISBN 3-7749-1326-9, S. 118–119.
- Johann Karl Wächter: Statistik der im Königreiche Hannover vorhandenen heidnischen Denkmäler. Historischer Verein für Niedersachsen, Hannover 1841, S. 121 (Online).
Weblinks
Einzelnachweise
- J. Müller In: Varia neolithica VI 2009 S. 15