Großer Bärenstein

Der Große Bärenstein ist ein 327 m ü. NHN[1] hoher Tafelberg in der Sächsischen Schweiz im sächsischen Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Unmittelbar benachbart ist der Kleine Bärenstein, der mit dem Großen Bärenstein das Massiv der Bärensteine bildet.

Großer Bärenstein

Blick vom Kleinen Bärenstein zum Großen Bärenstein

Höhe 327 m ü. NHN [1]
Lage bei Weißig, Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Sachsen (Deutschland)
Gebirge Sächsische Schweiz
Koordinaten 50° 56′ 47″ N, 14° 2′ 43″ O
Großer Bärenstein (Sachsen)
Großer Bärenstein (Sachsen)
Typ Tafelberg
Gestein Sandstein

Lage und Umgebung

Der Große Bärenstein liegt in der Elbschleife von Rathen im vorderen linkselbischen Teil der Sächsischen Schweiz und ist der Ebenheit zwischen den Dörfern Struppen, Naundorf, Weißig und Thürmsdorf aufgesetzt. Der Berg befindet sich in der Gemarkung von Naundorf.

Natur

Der Berg erhebt sich bis zu ca. 90 Meter über die Umgebung. Der Gipfel selbst ist durch den Riegelhof, eine steile Schlucht, die sich von Norden in den Sandstein schneidet, nahezu zweigeteilt.

Im Allgemeinen ist der Sandstein am Großen Bärenstein weich und stark verwittert. Im Gegensatz zu anderen Tafelbergen der Sächsischen Schweiz bildet der Berg deshalb ein vergleichsweise zerklüftetes Felsrevier mit einem steilen Absturz in Richtung Süden und Osten. Die sonst für das Elbsandsteingebirge prägende horizontale Bankung und vertikale Klüftung des Sandsteins tritt kaum auf. Stattdessen sind die Sandsteine unregelmäßig gebogen und weisen schräg nach oben verlaufende Klüfte auf. Der Große Bärenstein hat einst zusammen mit dem Kleinen Bärenstein, dem Rauenstein und den beiden kleinen Felsmassiven Knöchel und Kahler Stein eine geschlossene Felstafel gebildet, die durch erosive Prozesse abgetragen und zerklüftet wurde. Naturräumlich bildet dieser Bereich heute die Makrogeochore Felsberg-Riedelgebiet Bärensteine-Rauenstein.[2] Im März 1904 ereignete sich an der Südwand ein Felssturz, bei dem ca. 100 m3 Sandstein abgingen.[3]

Am nördlich des Berges nach Pötzscha verlaufenden Waldweg befand sich einst die als Naturdenkmal geschützte Schlangenkiefer, eine drehwüchsige Kiefer, durch deren Stamm eine Birke gewachsen war.

Der Berg ist Teil des Landschaftsschutzgebietes d24 "Sächsische Schweiz".

Wanderaufstiege

Der Große Bärenstein kann nur auf unmarkierten Wegen bestiegen werden. Der Hauptweg führt vom Südwestfuß des Felsens aus Richtung Naundorf auf den Gipfel. An der Nordseite führt die Riegelhofstiege durch eine steile Schlucht nach oben.[4] An der Nordostseite befand sich nahe dem Kletterfelsen Dreizack einst ein weiterer als Angelasteig bezeichneter steiler Aufstieg, dessen Begehung heute aber nur noch mit Kletterkenntnissen möglich ist.[5]

Kletterfelsen

Der Große Bärenstein ist Bestandteil des Klettergebietes Sächsische Schweiz und verfügt über eine Reihe von Klettergipfeln, von denen die an der Nordseite gelegenen Khan und Conradturm die bedeutendsten sind.[6] Der Bärensteinturm wurde als erster anerkannter Klettergipfel im Bereich der Bärensteine bereits 1898 bestiegen.[7]

Aussicht

Die Aussicht vom Gipfel des Großen Bärensteines reicht insbesondere in Richtung Osten und in Richtung Norden. In östlicher Richtung rücken dabei die Tafelberge um Lilienstein, Festung Königstein und Pfaffenstein ins Blickfeld. In nördlicher Richtung reicht der Blick zum Rauenstein und zum Basteimassiv. Von der Nordseite bietet sich zudem ein Blick auf Stadt Wehlen und das Elbtal in Richtung Pirna.

Galerie

Literatur

Commons: Großer Bärenstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  2. Naturräume Sachsen, Abruf am 8. April 2021
  3. Übersicht der Felsstürze in der Sächsischen Schweiz, Abruf am 8. April 2021
  4. Peter Rölke: Stiegen-Wanderführer Sächsische Schweiz, Berg- & Naturverlag Rölke, 2012, ISBN 978-3-934514-27-0, S. 54–60
  5. Über den verwaisten Angelasteig auf den Großen Bärenstein, Abruf am 8. April 2021
  6. Klettergipfel im Teilgebiet der Steine, Abruf am 8. April 2021
  7. Ein Veteran unter den Klettergipfeln, Sächsische Zeitung vom 31. Januar 2013
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