Groß Ellingen

Groß Ellingen ist ein Ortsteil der Gemeinde Hohenberg-Krusemark im Landkreis Stendal, Sachsen-Anhalt.[3]

Groß Ellingen
Koordinaten: 52° 42′ N, 11° 58′ O
Höhe: 36 m ü. NHN
Fläche: 8,29 km²[1]
Einwohner: 122 (31. Dez. 2022)[2]
Bevölkerungsdichte: 15 Einwohner/km²
Eingemeindet nach: Ellingen
Postleitzahl: 39596
Vorwahl: 039394
Groß Ellingen (Sachsen-Anhalt)
Groß Ellingen (Sachsen-Anhalt)

Lage von Groß Ellingen in Sachsen-Anhalt

Denkmalgeschützter Bauernhof Heerstraße 14
Denkmalgeschützter Bauernhof Heerstraße 14

Geografie

Lage

Groß Ellingen, ein Straßendorf, liegt etwa 2 Kilometer südöstlich von Hohenberg-Krusemark und 15 Kilometer südöstlich von Osterburg (Altmark), sowie etwa 4 Kilometer westlich der Elbe in der Altmark.

Der Elberadweg führt von Arneburg kommend durch das Dorf über einen Radweg nach Krusemark in Richtung Norden.[4]

Nachbarorte sind Altenau im Westen, Krusemark und Hohenberg im Nordwesten, Klein Ellingen im Nordosten und Beelitz im Süden.[4]

Ortsteilgliederung

Der Ortsteil besteht neben dem Dorf Groß Ellingen aus den Wohnplätzen Altenau und Burckhardshof.[3]

Geschichte

Mittelalter bis Neuzeit

Die erste Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahre 1320 als Magna Ellinge, als die Herzogin Anna dem Kloster Arendsee Einnahmen aus zwei Höfen vereignete.[5] Weitere Nennungen sind 1343 to groten ellingen, 1687 Grossen Ellingen[1] und 1804 Dorf und Gut Groß Ellingen.[6]

Ersterwähnung 1289

Der Historiker Peter P. Rohrlach weist darauf hin,[1] dass die von Wilhelm Zahn genannte Ersterwähnung im Jahre 1289 als ellinge[7] nicht zu belegen ist. Zahn gab an, der Groß Ellingen wäre Stammsitz der seit 1286 in der Uckermark ansässigen Familie „von Ellinge“ gewesen.[7][8] Gemeint ist wahrscheinlich der Prenzlauer Ortsteil Ellingen.

Wüstung bei Groß Ellingen

Wilhelm Zahn vermutete im Jahre 1909 die Wüstung Vinzlow bei Groß Ellingen. Er beschrieb deren Lage so: 1,25 Kilometer östlich des Dorfes liegt die bewaldete Anhöhe "Rietzenberg" auf dessen Westseite das bewaldete Terrain „Büschlings-Ellingen“ liegt, an das sich südwestlich der „wendische Kirchenschlag“ anschließt. Da dort „ehemals 6 Wege zusammenliefen, wird wohl eine Ortschaft hier gelegen haben“.[9] Die von Zahn genannten Flurnamen sind heute nicht mehr in Gebrauch.

Eingemeindungen

Ursprünglich gehörte das Dorf Groß Ellingen zum Arneburgischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Zwischen 1807 und 1813 lag es im Kanton Arneburg auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Nach weiteren Änderungen gehörte die Gemeinde ab 1816 zum Kreis Osterburg, dem späteren Landkreis Osterburg.[1]

Am 20. Juli 1950 wurden die bis dahin eigenständigen Gemeinden Groß Ellingen und Klein Ellingen zur neuen Gemeinde Ellingen zusammengeschlossen.[10]

Am 1. Februar 1974 ist die Gemeinde Ellingen nach Hohenberg-Krusemark eingemeindet worden. Damit kamen die beiden Ortsteile zur Gemeinde Hohenberg-Krusemark.[11]

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1734146
1772104
1790168
1798167
1801169
Jahr Einwohner
1818160
1840148
1864194
1871192
1885189
Jahr Einwohner
1892[0]191[7]
1895191
1900[0]180[7]
1905211
1910[0]220[7]
Jahr Einwohner
1925216
1939184
1946333
2014[00]127[12]
2015[00]126[12]
Jahr Einwohner
2017[00]124[13]
2018[00]129[13]
2020[00]105[14]
2021[00]112[14]
2022[0]122[2]

Quelle wenn nicht angegeben:[1]

Religion

Bauernhaus Heerstraße 9

Die evangelischen Christen aus Groß Ellingen gehörten früher zur Pfarrei Krusemark.[15] Heute gehören sie zum Kirchspiel Krusemark-Goldbeck und werden betreut vom Pfarrbereich Klein Schwechten im Kirchenkreis Stendal im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[16]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Ein Bauernhof und ein Bauernhaus stehen unter Denkmalschutz.

Verkehr

Es verkehren Linienbusse und Rufbusse von stendalbus.[17]

Literatur

  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 609–613, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 166 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 368, 33. Groß-Ellingen (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise

  1. Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 609–613, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  2. Yulian Ide: Hurra! Wir wachsen wieder! In: Stendaler Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 21. Januar 2023, DNB 1047269554, S. 19–20.
  3. Verzeichnis Gemeinden und Gemeindeteile. Gebietsstand: 1. April 2013 (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Verzeichnisse / 003. Nr. 2013). Halle (Saale) Mai 2013, S. 114 (destatis.de [PDF; 1,6 MB; abgerufen am 24. August 2019]).
  4. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  5. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 22. Berlin 1862, S. 26 (Digitalisat).
  6. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 293 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735~SZ%3D00315~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  7. Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 166 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  8. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 21. Berlin 1861, S. 4 (Digitalisat).
  9. Wilhelm Zahn: Die Wüstungen der Altmark. In: Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete. Band 43. Hendel, Halle a.S. 1909, S. 314, Nr. 151.
  10. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 277 (PDF).
  11. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 343, 345.
  12. Doreen Schulze: Erstmals Zuwachs in Arneburg-Goldbeck. In: Volksstimme Stendal. 15. Januar 2016.
  13. Karina Hoppe: Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck verlor 2018 insgesamt 93 Einwohner. In: Volksstimme Stendal. 14. Februar 2019.
  14. Karina Hoppe: In die Einwohnerstatistik geschaut. In: Stendaler Volksstimme, Der Altmärker. 22. Januar 2022, DNB 1002381223, S. 21.
  15. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 125 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  16. Pfarrbereich Klein Schwechten. Abgerufen am 7. August 2021.
  17. Fahrplan der Linie 973. In: stendalbus. Abgerufen am 23. April 2021.
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