Namaland

Namaland ist der Name eines ehemaligen Hauptsiedlungsgebietes der Nama und später Homeland im heutigen Namibia. Nach der Unabhängigkeit Namibias im Jahre 1990 wurde der Name offiziell abgeschafft; das Namaland liegt heute in den Verwaltungsregionen ǁKaras, Hardap, Khomas, Erongo und Omaheke.

Namaland
Flagge
Hauptstadtkeine
Größe21.677 km²
Einwohner34.806 (1960)
StaatsformHomeland
Vorsitzender des Exekutivrates
Gründung1980
AuflösungMai 1989 (vor der Unabhängigkeit Namibias)
WährungSüdafrikanischer Rand
AutokennzeichenSWA

Lage des ehemaligen Homelands Namaland

Siedlungsgebiet

Namaland war die von der deutschen Kolonialverwaltung eingeführte Bezeichnung für das Gebiet der Nama im äußersten Süden der Kolonie Deutsch-Südwestafrika. Das Siedlungsgebiet reichte jedoch südlich über den Oranje hinweg bis in die nördliche Kapprovinz hinein und heißt dort auch heute noch Namaqualand.

Zur Kolonialzeit wurde zwischen Groß-Namaland, nördlich des Oranje-Flusses, und Klein-Namaland, südlich des Oranje, unterschieden. Ersteres zählte 1884–1919 zum deutschen, letzteres zum britischen Kolonialgebiet. Groß-Namaland reichte vom 23. Grad südlicher Breite bis zum genannten Grenzfluss und von der Atlantikküste bis zum angrenzenden Britisch-Betschuanaland.[1] Klein-Namaland bildete hingegen den Nordwesten der britischen Kapkolonie.[2]

Homeland

Die Bezeichnung wurde 1980 von der südafrikanischen Verwaltung übernommen und im Zusammenhang mit dem Odendaal-Plan als Name des den Nama zugewiesenen Homelands benutzt. Hierfür wurden die bestehenden Reservate Berseba, Tses, Krantzplatz unweit von Gibeon und Soromas unweit von Bethanien mit 164 weißen Farmen als Homeland deklariert.[3]

Vom 1. Juli 1980 bis 31. März 1985 war Cornelius Cloete Vorsitzender des Exekutivrates des Namalandes. Ihm folgte bis Mai 1989 Daniel Luipert. Anders als in anderen Homelands gab es keine offizielle Hauptstadt, auch wenn häufig Gibeon als solche genannt wird.[4][5]

Das Gebiet war 21.677 Quadratkilometer groß und hatte im Jahr 1960 34.806 Einwohner.[6]

Historische Galerie

Einzelnachweise

  1. Groß-Namaland (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive), in: Deutsches Kolonial-Lexikon, Band I, Leipzig 1920, S. 760.
  2. Klein-Namaland (Memento des Originals vom 25. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ub.bildarchiv-dkg.uni-frankfurt.de, in: Deutsches Kolonial-Lexikon, Band II, Leipzig 1920, S. 309.
  3. Hartmut Leser: Wandlungen der Bevölkerungs- und wirtschafts-geographischen Verhältnisse in Südwestafrika im Lichte der historischen und politischen Entwicklung im südlichen Afrika, in: Geographische Zeitschrift, Franz Steiner Verlag, Oktober 1970, Ausgabe 58/3, S. 198–213.
  4. Namaland. WorldStatesmen.org. Abgerufen am 6. März 2020.
  5. Reinhart Kössler: From Reserve to Homeland: Local Identities and South African Policy in Southern Namibia. In: Journal of Southern African Studies. 24. Jahrgang, Nr. 3. Routledge, September 2000, S. 447–462, doi:10.1080/713683582.
  6. South-West Africa, Proposed Homelands. in: The Bantustan Proposals for South-West Africa, S. 181. (Memento vom 26. Juni 2016 im Internet Archive)
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.