Grießnockerlsuppe

Grießnockerlsuppe ist ein Klassiker der Wiener Küche und zählt auch zu den typischen Gerichten der Bayerischen Küche.[1][2][3] Sie setzt sich aus Rindsuppe, Grießnockerln und Schnittlauch zusammen und zählt zu den klaren Suppen. Als Grießklößchensuppe sind solche Suppen mit Grießeinlagen auch im übrigen süddeutschen Raum verbreitet.[4][5][6]

Klassische Wiener Grießnockerlsuppe

Zubereitung

Schaumig gerührte Butter wird mit Eiern und Grieß vermengt. Typische Gewürze sind Salz und Muskatnuss. Nach einer Ruhezeit werden aus dem Teig ovale Nockerl geformt und anschließend in Salzwasser gegart. Abschließend werden die Grießnockerln mit Rindsuppe angerichtet und mit Schnittlauch dekoriert. Man kann auch Karotten in der Rindsuppe, längsseitig fein geschnitten, mitkochen lassen und als Einlage hinzufügen. Ebenso können auch abgeriebene Zitronenschale, Lorbeerblatt, Ingwerscheiben, Pfeffer oder Chilischoten zur Geschmacksverfeinerung verwendet werden.

Variante

J. M. Heitz, Besitzer und Direktor der Ersten Wiener Bürger-Privat-Kochschule, veröffentlichte in seinem 1902 erschienenen Kochbuch Die Wiener Bürger-Küche eine Variante der Grießnockerl, die er Sezessionsnockerl nannte. Dafür färbte er ein Drittel des Nockerlteiges mit Spinat grün, ein weiteres Drittel mit Paradeismark rot, das letzte Drittel blieb gelb.[7]

Geschichte

Insbesondere nach dem Trend der Rückbesinnung auf die österreichische Küchentradition hat die Grießnockerlsuppe in Österreich eine Renaissance erleben können.[8] Die Grießnockerlsuppe gilt – neben Frittaten- und Nudelsuppe – als Klassiker der Wiener Küche und erfreut sich unvermindert hoher Beliebtheit.[9]

Die ersten Fertigsuppen des Typs[10] wurden in den 1960er Jahren eingeführt, von Knorr etwa 1968 und zunächst nur im süddeutschen Umfeld.[11]

Einzelnachweise

  1. Grießnockerlsuppe, Deutsch perfekt vom 6. Oktober 2014; abgerufen am 23. Februar 2016.
  2. Grießnockerlsuppe – bayrisch und deftig, Tanja Preuße, Bayerische Spezialitäten – Rezepte und Schmankerl aus der bayerischen Küche; abgerufen am 23. Februar 2016.
  3. Spezialitätenland Bayern, Agentur für Lebensmittelprodukte aus Bayern des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten; abgerufen am 23. Februar 2016.
  4. Die schwäbische Küche: Suppen und Eintöpfe, Peter-Michael Mangold, schwäbisch schwätza; abgerufen am 23. Februar 2016.
  5. Anne-Kathrin Bauer, Friedericke Godel: So kochen wir in Baden und Schwaben: Leckere und beliebte Rezepte, Anekdoten und Geschichten, hnb-verlag 2010.
  6. Katharina Dobrick: Vom Gaisburger Marsch zum Pfitzauf – Ein Streifzug durch die schwäbische Küche, Husum 2010.
  7. Franz Maier-Bruck: Das Große Sacher Kochbuch. Schuler Verlagsgesellschaft mbH., München 1975, ISBN 3-7796-5070-3, S. 89.
  8. Stadtbekannt: Wiener Küche – Grießnockerlsuppe, abgerufen am 15. November 2015.
  9. Susanne Zimmerl: Wiener Küche – Klassiker und Neue Inspirationen, München 2015, 38
  10. Jürgen Teichmann: Fast Food – fast Nahrung. In: Kultur & Technik, 1/2002
  11. Allgemeine Fischwirtschaftszeitung. C. Th. Görg., 1. Januar 1968 (google.com [abgerufen am 20. Dezember 2015]).
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