Grau ist keine Farbe

Grau ist keine Farbe ist ein deutsches Dokumentardrama aus dem Jahr 2019. Luca Zug führte Regie und schrieb das Drehbuch gemeinsam mit dem Produzenten Alexander Spöri. Beide sind Teil des Jugendkollektivs moviejam. Der Film handelt von depressiven Jugendlichen in Deutschland, die gegen Depression kämpfen. Das Filmprojekt führte zu bundesweiten Diskussionen zu Aufklärung über psychische Erkrankungen an deutschen Schulen.[1][2][3]

Handlung

Die drei Jugendlichen Anna, Sabine und Christian sind depressiv. Anna will aufgrund des hohen Leistungsdrucks die Schule abbrechen. In Sabines Familie kommt es zu körperlichen Auseinandersetzungen. Christian hat Drogenprobleme und Angst, seine Homosexualität zu offenbaren. Unterbrochen werden die Spielfilmszenen von führenden Depressionsforschern Deutschlands, wie Peter Falkai und Martin Keck. Auch drei Betroffene sprechen über ihr Leid und den Umgang mit der psychischen Erkrankung in Öffentlichkeit und Privatleben.[4][5]

Auswirkungen

Die Produzenten des Films starteten eine bundesweite Petition zu besserer Aufklärung über psychische Erkrankungen an bayerischen Schulen. Bis September 2020 erhielt diese mehr als 50.000 Unterschriften und führte zu einem großen Presseecho.[6][7][8] Der Regisseur Luca Zug stellte die Petition auch offen an den Bayerischen Landtag, die am 9. Mai 2019 im Bildungsausschuss behandelt wurde. Sie gehört zu den wenigen Petitionen, die einstimmig von allen Parteien angenommen wurden. Die Filmemacher trafen sich mit Kultusminister Michael Piazolo und halfen bei der Implementierung des Aufklärungsangebots.[9] Gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN), dem Max-Planck-Institut für Psychiatrie und dem Bündnis gegen Depression wurde der Film an einige deutsche Schulen gebracht.[10] Im Oktober 2019 zeigte Ilse Aigner den Film in Anwesenheit von Teresa Enke im Bayerischen Landtag.[11]

Premiere und Auszeichnungen

Die Premiere des Films fand am 6. April 2019 in München statt. Die Filmemacher gewannen den Sozialpreis der Arbeiterwohlfahrt (AWO).[12] Der Film wurde am 16. September 2020 auf dem Streamingdienst Amazon Prime Video veröffentlicht. Ausschnitte wurden im ZDF gezeigt.

Mediale Rezension

Über den Film und die Petition wurde bundesweit berichtet. Das Ärzteblatt spricht vom Film, der den Landtag „zu mehr Einsatz gegen Depressionen“ bewegt. Die Süddeutsche Zeitung spricht von Schülern, die mit dem Film und der Petition „Schulpolitik machen“.[1] Das ZDF zeigte die Anstrengungen der Produzenten während der Dreharbeiten im Rahmen des Formats 37 Grad.[13] Der Bayerische Rundfunk griff sie im Magazin Stationen auf,[14] genauso wie Frontal21.[15]

Einzelnachweise

  1. Martin Mühlfenzl: Gymnasiasten machen Schulpolitik. Abgerufen am 26. September 2020.
  2. Online-Petition: Schüler fordern Aufklärung über Depressionen im Schulunterricht. Abgerufen am 26. September 2020.
  3. Über psychische Erkrankungen sprechen. 23. Oktober 2019, abgerufen am 26. September 2020.
  4. Abendzeitung Germany: Depression und Leistungsdruck: Es kann auch Schüler treffen. 6. April 2019, abgerufen am 26. September 2020.
  5. Depressionen bei Schülern. Abgerufen am 26. September 2020.
  6. Deutscher Ärzteverlag GmbH, Redaktion Deutsches Ärzteblatt: Schüler nach Petition gegen Depressionen unzufrieden mit Ministerium. 22. Oktober 2019, abgerufen am 26. September 2020.
  7. Schulen klären künftig besser über Depression auf. 9. Mai 2019, abgerufen am 26. September 2020.
  8. Abendzeitung Germany: Petition zu Depressionen: Großer Erfolg für Schüler. 9. Mai 2019, abgerufen am 26. September 2020.
  9. Daniel Wirsching: Schüler wollen Depressionen an Schulen thematisieren – und kritisieren Piazolo. Abgerufen am 26. September 2020.
  10. Dokumentardrama. Abgerufen am 26. September 2020.
  11. Petition im Landtag : Psychische Erkrankungen bei Schülern. Abgerufen am 26. September 2020.
  12. Neubiberg Sozialpreise wurden verliehen – Bewährte und innovative Preisträger gekürt. Abgerufen am 26. September 2020.
  13. Ich bin noch da. Abgerufen am 26. September 2020.
  14. STATIONEN: Es werde Licht – Wege aus der Depression | ARD Mediathek. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 26. September 2020.@1@2Vorlage:Toter Link/www.ardmediathek.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  15. Suizidgefahr bei Jugendlichen. Abgerufen am 26. September 2020.
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