Graebestraße

Graebestraße ist der Name einer seit dem 16. Jahrhundert bestehenden Straße im historischen Ortskern des Stadtteils Praunheim in Frankfurt am Main. Die Straße ist nach Karl Friedrich Otto Graebe (1797–1879) benannt, einem Kaufmann und Konsul des Kurfürstentums Hessen im 19. Jahrhundert. Dessen ältester Sohn ist der Chemiker Carl Graebe. Das Haus Graebe stand am südlichen Ende der Straße.

Graebestraße
Wappen
Wappen
Straße in Frankfurt am Main
Graebestraße
Graebestraße
Lageplan von Praunheim etwa 1775
Basisdaten
Ort Frankfurt am Main
Ortsteil Praunheim
Angelegt etwa 1550 nach Chr.
Hist. Namen Kirchgasse
Anschluss­straßen südlich: Alt-Praunheim
Querstraßen Alt-Praunheim
Nutzung
Nutzergruppen Fußweg, Auto
Technische Daten
Straßenlänge 0,25 km nach Alt-Praunheim
bzw.
0,3 km in An der Praunheimer Mühle[1]

Verlauf

Die Graebestraße beginnt im Süden am Fluss Nidda an der Praunheimer Brücke. Von dort aus führt sie in nördlicher Richtung am Gemeindezentrum des Stadtteils und an der evangelischen Auferstehungskirche Praunheims vorbei. An der Kirche biegt die Graebestraße nach Nordwesten ab und endet wenige Meter weiter an der Straße Alt-Praunheim.

Geschichte der Straße

Das Haus Graebe, nach dessen Besitzer die Straße benannt ist, im späten 19./frühen 20. Jahrhundert.
Davor die Praunheimer Brücke über die Nidda
Zehntscheune (links) und Junkerhof (rechts) an der Graebestraße sind wohl die ältesten Gebäude Praunheims
Zehntscheune und Junkerhof in der Graebestraße
Gemarkung Praunheim, etwa 1904

Die Straßen Praunheims wurden ab 1609 mit Steinpflaster versehen. Die dafür benötigten Steine stammten aus Oberrad und Sprendlingen sowie aus Ruinenteilen der bei Heddernheim gelegenen ehemaligen Römerstadt Nida. Seit der Pflasterung erhob die Gemeinde Wegzoll, der bis zur Eingemeindung Praunheims nach Frankfurt im Jahr 1910 eingenommen wurde.

Auf der westlichen Seite der Graebestraße steht das Gemeindehaus und Jugendhaus. Das Pfarrhaus, das bereits auf Landkarten aus den Jahren um 1775 verzeichnet ist, liegt nebenan. An der östlichen Straßenseite liegen das Grundstück mit historischer Zehntscheune und Junkerhof; auf der gleichen Straßenseite steht nördlich daran angrenzend die von 1770 bis 1773 errichtete barocke Kirche Praunheims. Neben der Kirche stand ein altes Schulhaus, später eine Kegelbahn. Daneben lag das Tor zum Burghof, das im Jahr 1911 verkauft wurde, es befindet sich heute auf der Burg Kronberg.[2] Um das Jahr 1995 wurde an dieser Stelle ein neues Wohn-/Geschäftsgebäude errichtet.

An der Graebestraße wird das jährliche Praunheimer Zehntscheuenfest gefeiert, das meist im Monat August vom Bürgerverein ausgerichtet wird.[3] Außerdem wird in der Straße an jedem Ersten Advent der Weihnachtsmarkt der Kirchengemeinde veranstaltet. Davor fand das Blumenfest statt, womit die Kinder aus dem Kindergarten in die Schule verabschiedet werden.

Im Jahr 1965 wurden die Praunheimer Werkstätten an der Ecke Graebestraße/Alt-Praunheim erbaut. Zur gleichen Zeit wurden nebenan von der Genossenschaft Heimatfriede eG fünf Häuser mit etwa 60 Wohnungen des Sozialen Wohnungsbaus errichtet.

Öffentlicher Nahverkehr

Eine Bushaltestelle in der Straße Alt-Praunheim in Höhe des Hauses Nummer 46 ist nach der Graebestraße benannt. Dort halten die Buslinien 60, 72 und 73 der Frankfurter Verkehrsgesellschaft VgF.[4] Eine weitere Bushaltestelle befindet sich an der Praunheimer Brücke.

Literatur

  • Helmut Ritzel, Jean H. Rothammel: Bilder zur Praunheimer Geschichte. Frankfurt 1988: Frankfurter Sparkasse. 3. Auflage.
  • Alfred Hansmann: 1200 Jahre Praunheim. Eine Reise in Praunheims Vergangenheit. Frankfurt-Praunheim 2004: Vereinsring Praunheim. ISBN 3-00-013189-2
Commons: Graebestraße – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stadtvermessungsamt Frankfurt am Main (Hrsg.): Portal GeoInfo Frankfurt, Stadtplan
  2. Alfred Hansmann: 1200 Jahre Praunheim. Eine Reise in Praunheims Vergangenheit. Frankfurt-Praunheim 2004: Vereinsring Praunheim. ISBN 3-00-013189-2, Seite 61
  3. Die Zehntscheune auf frankfurt-interaktiv.de (abgerufen am 26. März 2012)
  4. Website des Rhein-Main-Verkehrsverbundes RMV

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.